Was lange währt, wird endlich gut. Ganz nach diesem Sprichwort war am Freitag der offizielle erste Spatenstich für die Sporthalle am Eichelsee.
Weil der Turnverein 60 verschiedenen Gruppen hat, habe sich die Stadt natürlich Gedanken gemacht, wie eine solche Halle bestens genutzt werden könne, sagte Bürgermeister Günther Werner bei der Feier im kleinen Rahmen. Gespräche mit den Vorständen von TV Haßfurt und der Waldorfschule hätten ergeben, dass nicht nur eine reine Sporthalle gebaut werden soll, sondern auch noch Gymnastikräume für die Gruppen, die die große Sporthalle nicht brauchen.
Die Gymnastikräume werden sich über den Umkleideräumen für die Sporthalle im Obergeschoss befinden und sowohl durch Treppen als auch über einen Aufzug erreichbar sein. Damit auch alle Vereine die Sporthalle nutzen können, werde ein Online-Buchungssystem eingeführt.
Der Stadtrat hatte im Dezember 2016 den Kauf des Grundstücks beschlossen. Danach musste das Ausschreibungsverfahren gestartet werden, das über ein Jahr dauerte. Danach bekam die Stadt nach den Worten Werners den Hinweis, mit der Zuschussbeantragung noch etwas zu warten, da neue Zuschussrichtlinien nach den Bayerischen Landtagswahlen 2018 angekündigt wurden. Also wartete man bis ins zweite Quartal 2019, um dann mitgeteilt zu bekommen, dass es für Haßfurt keine höheren Zuschüsse von Seiten des BLSV gebe als schon im Frühjahr 2018.
Es folgten weitere Absprachen mit dem Ingenieurbüro und den Fördergebern, bis dann im November 2019 der Bauantrag beim Landratsamt und im Dezember 2019 der Förderantrag bei der Regierung von Unterfranken zusammen mit der Waldorfschule eingereicht werden konnten. Im März 2020 stellte der Turnverein seinen Förderantrag beim BLSV für die Gymnastikräume. Die Baugenehmigung wurde im Mai 2020 erteilt, aber dann hieß es wieder Warten, denn ohne Förderzusage keine Ausführungsplanung, keine Ausschreibung und auch kein Bau. Schließlich wurde im September 2020 die Förderzusage der Regierung von Unterfranken über insgesamt 1,24 Millionen Euro für den Anteil der Waldorfschule erteilt. Im November 2020 erhielt dann auch der TV vom BLSV eine Förderzusage über circa 160 000 Euro.
Veranschlagt ist diese neue Sporthalle mit 3,5 Millionen Euro brutto. Dabei werden auf der Grundstückfläche, die 2476 Quadratmeter groß ist, 819 Quadratmeter mit der Sporthalle überbaut. Die Halle wird barrierefrei erstellt. Auch bei einem 100-jährigen Hochwasser soll dieses nicht in die Halle dringen, erklärte Bürgermeister Werner. Das Ingenieurbüro Baur Consoult zeichnet bei dem Neubau für die Planungen verantwortlich, während die Baufirma Weipert aus Maßbach den Zuschlag für die Ausführung erhalten hat.
Bereits im Jahr 2007 hat sich der TV Haßfurt mit dem Neubau einer Dreifach-Turnhalle auf seinem Gelände beschäftigt. Die Planungen, Umplanungen und Neuplanungen dauerten bis zum Jahr 2014, als sich der damalige Vorstand dazu entschlossen hat, aufgrund der Baukosten doch vom Bau durch den Verein Abstand zu nehmen. Nichtsdestotrotz musste eine neue Halle her, die Bausubstanz der alten, die der Verein errichtet hatte, war aus den 1960er Jahren. Das haben auch die Mitglieder des 2014 neugewählten Stadtrats gesehen und signalisierten die Bereitschaft zum Bau einer Sporthalle durch die Stadt.
So wurden verschiedene Möglichkeiten überprüft und mit dem Vorstand des Turnvereins diskutiert. Ergebnisoffen wurden verschiedene Standorte angesehen bis letztendlich, nachdem die Vorstandsmitglieder des Turnvereins immer wieder den Wunsch geäußert hatten, am Eichelsee zu bleiben, diese Fläche, auf der früher einmal ein Minigolfplatz war, als ausreichend für eine Einfachsporthalle befunden und gesichert werden konnte.