Ausgestattet mit orangefarbenen Badelatschen, auf denen in weißen Druckbuchstaben das Wort „Holland“ prangt, und der rot-weiß-blau gestreiften holländischen Fahne wird Guda van der Veen an diesem Mittwoch vor dem Fernseher sitzen und die niederländische Nationalmannschaft bei ihrem Spiel gegen die deutsche Elf anfeuern.
Die Niederländerin, die in Apeldoorn geboren wurde und seit 1995 in Eichelsdorf lebt, fühlt sich in Deutschland durchaus heimisch. Wenn es allerdings um die Fußball-Europameisterschaft geht, dann drückt sie ihrem Vaterland die Daumen. Das Spiel gegen Deutschland, so ihr Tipp, wird 1:1 ausgehen. Sollten die Niederlande über die Vorrunde hinaus kommen, dann wird sich Guda van der Veen beim nächsten Spiel ihre aufblasbare Windmühle auf den Kopf setzen und die restlichen Fan-Artikel aus dem Schrank holen. Die niederländische Fahne kommt aber nur dann vor die Tür, wenn die Niederländer gegen Deutschland gewinnen sollten. Denn provozieren möchte die 62-Jährige auf keinen Fall.
„Ich hoffe auf ein faires Spiel. Wenn es gegen die Deutschen geht, vergessen sich die niederländischen Spieler manchmal“, sagt sie und betont, dass sie Szenen wie beim WM-Achtelfinale 1990 nicht mehr sehen möchte. Damals hatte der niederländische Spieler Frank Rijkaard den Deutschen Rudi Völler angespuckt.
Wie weit die Niederländer kommen, darüber möchte van der Veen keine Prognose abgeben. Zunächst einmal müssten sie gegen die Deutschen gewinnen, dann blieben immer noch die Portugiesen. Als potenzielle Europameister sieht sie die Spanier. Sollten die Holländer ausscheiden, dann wird sie den Deutschen die Daumen drücken.
Lieber als den Herren schaut die 62-Jährige jedoch sowieso den Damen beim Fußball spielen zu. Und da es keine niederländische Frauennationalmannschaft gibt, unterstützt sie selbstverständlich die Deutschen.