
Jung fühlt sich, wer an den Dingen des Lebens Anteil nimmt: So lautete das Motto für den Eltmanner Seniorentag mit Bürgermeister Michael Ziegler, der diesmal mit einer Stadtrundfahrt in die Neubau- und Gewerbegebiete sowie in die Stadtteile verbunden war. Dass sich so viele ältere Bürgerinnen und Bürger mit auf die Rundfahrt gehen wollten, hätten die Organisatoren nicht im Traum gedacht. So ging es mit weit über 100 Senioren an zwei Tagen auf diese besondere "Stadtreise".
Vom Treffpunkt am Marktplatz ging es dann hinein in das neue Bürgerbüro, wo die Teilnehmenden im Raum des neuen Standesamtes mit einer Bilderschau aus Eltmann und seinen Stadtteilen begrüßt wurden. Bürgermeister Michael Ziegler erinnerte daran, dass man schon einmal vor acht Jahren eine solche Rundfahrt mit zwei Bussen unternommen habe.
Hochzeiten fanden oft in Wohnzimmern statt
Auch Wolfgang Alka, der neue Seniorenbeauftragte der Stadt Eltmann, freute sich über das große Interesse der Seniorinnen und Senioren. Natürlich müsse er in dieses Amt erst hineinwachsen, aber er wolle Ansprechpartner für die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger und ihre Wünsche sein. Die Senioren staunten mächtig, als sie das Standesamt betraten und Bürgermeister Michael Ziegler erkundigte sich, wie denn bei ihrer Hochzeit das Standesamt ausgesehen habe. Erich Klarmann konnte sich noch gut an das Jahr 1959 erinnern und meinte, dass es eigentlich schon mit dem Traugespräch beim Pfarrer begonnen habe und auch im Pfarrbüro gebeichtet wurde. Am Freitag ging es dann ins Rathaus, wo in einem engen Büro die standesamtliche Trauung vorgenommen wurde. "Da passten gerade das Brautpaar, der Bürgermeister und die zwei Trauzeugen hinein."
Ein anderes Paar berichtete, dass bei ihrer Trauung der Bürgermeister direkt vom Feld kam und dann die Trauung vollzogen habe. Bei Dieter Franke war die Hochzeit die erste Hochzeit mit einem Geistlichem am Sonntag in der Hauptstraße. "Zuschauer haben wir dabei genug gehabt auf dem Marktplatz". Bei manchen fand die Standesamtszeremonie sogar im Wohnzimmer des Bürgermeisters statt. Die Hochzeiten wurden dann meist anschließend daheim in der Wohnung gefeiert, wo zu diesem Anlass eben einige Zimmer ausgeräumt wurden.

Bürgermeister Michael Ziegler meinte dazu, dass man jetzt einige Standesbeamte habe, denn der Bürgermeister könne die vielen Termine gar nicht mehr allein bewältigen oder hätte zum Wochenende nur noch mit Trauungen zu tun. "Wir hatten auch schon Trauungen mit 100 Gästen, weil immer mehr die kirchliche Trauung nicht mehr vollzogen wird und das Fest schon bei uns beginnt oder sogar in der Stadthalle stattfindet." Meistens seien es aber zwischen 20 und 30 Personen. "So war es ein Glücksgriff, dass wir dieses schöne Standesamt geschaffen haben."
Allianzbad wird senioren- und barrierefrei umgebaut
Anschließend ging es dann auf "Stadtrundfahrt" mit einigen Höhepunkten. Der Bus durfte sogar in das ehemalige Kugelfischer- und Schäffler-Werk fahren und viele Eltmanner erinnerten sich dabei an ihre frühere Arbeitsstelle und konnten fast nicht glauben, dass die Säle leer stehen und auf neue Unternehmerinnen oder Unternehmer hoffen.
Interessiert waren die Senioren auch an der Diskussion über das Allianzbad in Eltmann, das mit einem Hallenbad und Wellness-Bereich entstehen soll. Natürlich werde dort alles seniorengerecht und barrierefrei gebaut, informierte Bürgermeister Ziegler. Ein älterer Herr wollte wissen, ob denn auch eine Saunalandschaft integriert sei und ein anderer fragte nach dem Zeitpunkt der Fertigstellung. "Wenn es nämlich zu lange dauert, dann haben wir Senioren nichts mehr davon!" meinte er mit sichtlicher Enttäuschung in seiner Stimme.

Enttäuschung gab es an diesem Tag keine mehr, sondern alle waren begeistert, über die vielen Aktivitäten in der Stadt informiert zu werden. Die Fahrt wurde nur durch das Mittagessen in Roßstadt unterbrochen und am Nachmittag sorgten die Frauen der Faschingscrew für Kaffee und Kuchen in der Stadthalle.