
Immer wieder wird in Bürgerversammlungen Klage darüber geführt, dass im Ortsbereich zu schnell gefahren werde. Die Frage, ob Schilder helfen, ist nach wie vor umstritten, in Eltmann will man es nun probieren. "Zumindest ist es ein Impuls, langsamer zu fahren, auch wenn es nicht unbedingt 30 Stundenkilometer sind", meinte beispielsweise Josef Scheller in der Oktober-Stadtratssitzung.
Bereits im Dezember 2021 beschloss der Stadtrat die Einführung der Zone-30-Beschilderung in allen dafür in Frage kommenden Ortsstraßen. In Ortsdurchfahrten, Staats- oder Kreisstraßen ist die Kommune nicht zuständig und meist sticht hier das Argument des fließenden überregionalen Verkehrs den Wunsch nach Verkehrsberuhigung aus. Der Stadtentwicklungsausschuss beschäftigte sich mit dem Konzept und die Verkehrspolizei wurde eingebunden. Zeitweise rechnete die Verkehrsbehörde auch damit, dass die Bundespolitik ohnehin innerorts generell 30 beschließen würde.
50 Schilder kosten 18.000 Euro
Weil sich diesbezüglich nichts abzeichnet, hat die Stadtverwaltung mittlerweile die Kosten für die insgesamt 50 Schilder eingeholt, die die Ein- und Ausfahrt der 30er-Zonen markieren. Diese belaufen sich auf knapp 18.000 Euro, weitere Kosten fallen an für die Beton-Fundamente und die Arbeits- und Maschinenzeit des Bauhofes.
An der Wallburgstraße wurde die Zonenbeschilderung bereits vor einiger Zeit angebracht. Während die Verwaltung in ihrer Stellungnahme darauf hinwies, dass es dennoch aus diesem Bereich massive Beschwerden über zu schnelle Verkehrsteilnehmer gebe, stellten Stadtratsmitglieder fest, dass die Schilder durchaus Wirkung zeigten.
Bei zwei Gegenstimmen wurde die Zonenbeschilderung schließlich beschlossen.
Im Rahmen der Fortschreibung des Regionalplans Main-Rhön läuft derzeit die Voranhörung zur Ausweisung von Vorrang- und Vorbehaltsflächen unter anderem für den Sand- und Kiesabbau. Im Zuständigkeitsbereich der Stadt Eltmann geht es dabei um die Reduzierung der Vorrangflächen im Bereich Roßstadt, was im Stadtrat uneingeschränkte Zustimmung fand.
Vorranggebiete abgelehnt
Auf Ablehnung stießen allerdings die geplanten neuen Vorranggebiete für Kiesabbau östlich Sand und damit nordwestlich Limbach und nördlich von Dippach. Zwischen Limbach und Sand befürchten die Eltmanner Kommunalpolitiker zum einen Nachteile für Sand bei Hochwasserlagen und außerdem eine Beeinträchtigung des Naturschutzgebietes Sandmagerrasen. Nördlich von Dippach sehen die Stadtratsmitglieder die städtische Trinkwasseranlage beeinträchtigt, zumal man derzeit nicht wisse, wie groß künftig die Wasserschutzgebiete sein müssen, um die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung sicherzustellen, so die einhellige Meinung im Rat. Und auch hier könnte mit der Graureiherkolonie ein Naturschutzgebiet beeinträchtigt werden.