Salsa, Son & fränkisch-bayerische Feierlust: Leo Meixner und seine neue Band "CubaBoarisch 2.0" mixten am Wochenende in der Stadthalle von Eltmann kubanische Rhythmen mit erdiger bayerischer Volksmusik und zeigten ihrem Publikum, wie Musik Kulturen verbindet. Im Gesang vereinten sich oft die Seelen Kubas und Bayerns, bei so manchem Besucher kamen Urlaubsgefühle auf.
Herbert Löw von der Künstler-Agentur Acton gab seiner Freude Ausdruck, dass so viele Gäste in die Stadthalle gekommen seien, wo man wegen der Vorschriften der Corona-Pandomie die Platzzahl einschränken musste und gerne die dreifache Kapazität angeboten hätte. So konnten nur knapp 100 Gäste dieses Konzert erleben. Er versprach jedoch, dass die Kultur wieder Einzug halte und man für das Winterhalbjahr ein sehr interessantes Programm anbiete, das hoffentlich nicht durch neue Ereignisse in der Krise wieder auf Eis gelegt werden muss.
Eine Insel voller Musikbegeisterter
In der Stadthalle wurde es dann völlig ruhig, bis die Band „CubaBoarisch 2.0“ wie in einer Prozession mit kubanischem Flair in die Halle einmarschierte. Bandleader Leo Meixner erklärte das mit einem kubanischen Brauch der vielen musikalischen Gruppen auf der Insel. Kuba verbänden ja die meisten Menschen mit Che Guevara und Fidel Castro sowie Rum und Zigarren aus Havanna. Aber wer schon einmal dort war, dem sei die Begeisterung für Musik und die Fröhlichkeit der Menschen am meisten in Erinnerung geblieben.
Das spürte man auch bei der Musikerin und Sängerin Yinet Rojas aus Kuba, die mit ihrem Stimmenumfang und ihrem Gitarrenspiel auf der Tres-Cubano den Klang der Band bereicherte, aber auch mit ihrem kubanischen Hüftschwung immer wieder optisch zur Freude beitrug. Ihr Rock mit Petticoat schwang im Rhythmus der Musik mit, sie übertrug diese Fröhlichkeit auch auf die Besucher, die mitwippten oder mit den Fingern schnalzten. Gleich beim A-Capella-Jodler zu Beginn jodelte sie mit und sang gleichermaßen auf Spanisch und Bayerisch.
Leo Meixner war häufig auf Kuba
Von ihrem Heimatland brachte sie aber das bekannteste Lied „Chan-Chan" mit, bevor es dann mit „da Boarisch Hiasl Cha-Cha-Cha“ wieder urbayerisch wurde im Duett mit Leo Meixner. Der Chiemgauer Diplom-Musiklehrer und Multiinstrumentalist stand schon mit seinem Vater 15 Jahre auf der Bühne, unternahm viele Reisen nach Kuba, bevor er nun mit seiner eigenen Band auftritt und dem Publikum einen neuen Stil kredenzt.
Bei allem spürte man seine Liebe für die kubanische Musik. Dabei entdeckte man auch ein Motiv aus der früheren Oberkrainermusik mit „Mata Siguaraya“. Bei aller Fröhlichkeit lud die kubanische Musik auch zum Träumen und Tanzen ein, wie bei dem schönen Duett „la gota de rocia“. Hier wurde das Lebensgefühl in den Vordergrund gestellt. Sein bayerisches Lebensgefühl unterstrich Leo Meixner dann mit einem Song der Spider Murphy-Band „Sommer in der Stadt“ mit dem Hinweis auf München und den Chinesischen Turm. Die Besucher sangen hier kräftig mit, das Gitarrensolo von Yinet stieß dabei auf besonderen Applaus.
Schnelles Umschaltspiel zwischen den Musikstilen
Auch im zweiten Teil schalteten die Musiker immer wieder spontan zwischen den verschiedenen Musikstilen oder von der steirischen Harmonika, Gitarre und Posaune auf die Tres-Cubano um. Dabei boten die Songs immer wieder neue Überraschungen. Der „Son“ als urkubanische Musik machte auch immer wieder die Liebe zwischen afrikanischen Trommeln und der spanischen Gitarre deutlich.
Die Besucher gingen die Rhythmen immer wieder mit und zollten der Band schließlich großen Beifall, so dass sie um einige Zugaben nicht herumkam.