Ist ein Bausparvertrag ein geeignetes Mittel für die Stadt Eltmann, größere Investitionen, eventuell die Freibadsanierung, zu finanzieren? Mit dieser Frage wird sich der Finanzausschuss bei den Haushaltsvorberatungen befassen müssen. Zu einer Aufklärung über die Möglichkeiten kommunaler Bausparverträge hatte Bürgermeister Michael Ziegler in die Stadtratssitzung am Mittwoch mit Klaus König den Vertreter einer Bayerischen Bausparkasse eingeladen.
Der zeigte auf, dass viele Kommunen die Möglichkeiten des Bausparvertrags nutzen. Mit dem Bausparvertrag kann sich eine Kommune auf ein Projekt vorbereiten, aber es auch direkt finanzieren. Eingezahlt werden kann in Raten oder mit Einmal-Zahlungen. In der Ansparphase ist eine Verzinsung garantiert, eine Zinssicherungsoption gibt es auch für die Darlehensphase. Bis zu 30 Jahre lang könnte sich die Kommune ihre Zinsen sichern, erklärte König. Dennoch bleibe sie flexibel, könne Sondertilgungen leisten oder bei Änderungen am Finanzmarkt während der Ansparphase auch auf das Darlehen verzichten und anders finanzieren. Grundsätzlich könnten kommunale Bausparverträge für Einrichtungen zur Versorgung der örtlichen Bevölkerung einsetzen, also für Gebäude, Infrastruktur und auch das Freibad, erklärte der Finanzfachmann. Ob, und – wenn ja – bei welchem Anbieter ein solcher Bausparvertrag abgeschlossen wird, entscheidet der Stadtrat zu einem späteren Zeitpunkt.
Seit 2001 saniert die Stadt Eltmann ihre Wasserversorgung. Weil derzeit ein wichtiger Abschnitt läuft und damit auch die neuen Stadtratsmitglieder einen Überblick erhalten, hatte Bürgermeister Ziegler Jan-Peter Solveen vom beauftragten Ingenieurbüro gebeten, die Gesamtmaßnahme vorzustellen.
Einiges wurde bereits gebaut – so die Verbindung mit der benachbarten Sand-Knetzgau-Gruppe. Auch ein Notverbundschacht nach Ebelsbach soll noch entstehen, so dass sich die benachbarten Wasserversorger bei Zwischenfällen oder Störungen gegenseitig aushelfen können.
Eine so genannte Abschlagslösung wurde nötig, um auch weiter das Wasser der Kalkofenquelle nutzen zu können. Das Wasser der Quelle ist von bester Qualität und läuft im freien Gefälle in den Hochbehälter an der Wallburg – es braucht also keine Aufbereitung und muss nicht gepumpt werden. Allerdings sind Quellen relativ anfällig für Eintrübungen bei starken Regenfällen. Die werden mittlerweile geprüft. Wenn es zu Verunreinigungen kommt, wird das Quellwasser in der Goethestraße abgeschlagen und gelangt nicht in die städtische Wasserversorgung.
Derzeit wird die Brunnenanlage für die Anforderungen der Zukunft ertüchtigt. Ein dritter Brunnen wird gebaut. Nach ersten Vorbohrungen wird am kommenden Montag das große Bohrgerät anrücken und die Arbeit aufnehmen. Wenn der Brunnen am Netz ist, werden die beiden alten Brunnen saniert und hochwasserfrei gelegt. Die Leitungen zum Wasserhaus werden neu gebaut, weil sich die alten mit dem Metall Mangan fast komplett zugesetzt haben. Dieser Abschnitt wird vermutlich bis 2016 dauern, später stehen noch die Hochbehälter zur Sanierung an. Rund fünf Millionen wird die Stadt schließlich in ihre Wasserversorgung investiert haben, wenn das Gesamtkonzept umgesetzt ist.