
Die Stadt Eltmann ist Fairtrade-Stadt und so liegt es nahe, dass auch ihre Schulen Fairtrade-Schulen sind. Mit der Überreichung der Urkunde an die Georg-Göpfert-Mittelschule sind nun alle Bildungseinrichtungen am Schulberg in Eltmann Fairtrade-Schulen. "Und das zeugt von einem großen Engagement für einen fairen Umgang mit Mitmenschen weit über unsere Schulen hinaus,“ betonte Konrektorin Cornelia Heid bei einer Feierstunde zur Auszeichnung ihrer Schule.
Heid erinnerte daran, dass auf diesem langen Weg das Engagement aller Beteiligten gefordert gewesen sei. Fünf Kriterien galt es zu erfüllen. So musste ein Schulteam aus Schülern, Lehrkräften und Mitgliedern des Elternbeirates gegründet werden. Ferner galt es einen Kompass zu erstellen mit Schwerpunkten wie man den fairen Handel unterstützen wolle.
Fünf Kriterien als Voraussetzung
Außerdem mussten zwei Fairtrade-Produkte angeboten werden, die mit Schülern und dem Hausmeister nach einer Verkostung verschiedener Produkte gemeinsame festgelegt wurden. „Im Pausenkiosk gibt es seitdem Fairtrade-Produkte wie Cookies, Orangensaft, Doppelkekse und fair gehandelte Taschentücher. Auch im Lehrerzimmer gibt es seit Jahren fair gehandelten Kaffee aus dem Eine-Welt-Laden in Eltmann", so Heid.
Selbstverständlich mussten auch Unterrichtssequenzen über den fairen Handel abgehalten werden, ebenso Schulaktionen wie das Frühlingsfest 2019, regelmäßige Frühstücke mit fairen und regionalen Produkten, Elterntage oder den Aktionstag mit verschiedenen Stationen zum Thema Fairtrade.
„Beeindruckend war, wie bereitwillig und offen das Lehrerkollegium und die Schüler mitgewirkt haben und dies auch weiterhin tun werden. Wir wollen uns mit anderen für eine Welt engagieren, die eine Zukunft für uns alle bietet. Als Schule wollen wir einen Beitrag leisten für gerecht gehandelte Lebensmittel“, stellte Konrektorin Heid heraus.
Fair-Trade-Song
Die Auszeichnung musste wegen der Schulschließung in den letzten Wochen zwar verschoben werden, nun wollte man aber nicht länger warten. Im Mittelpunkt stand dabei eine Power-Point-Präsentation, in der Lehrer Jürgen Schimmer alle Schritte auf dem langen Weg dokumentiert hatte. Ein weiterer Höhepunkt war der „Fair Trade Song“, den Lehrer Toni Martin eigens getextet und komponiert hatte. Da dieses Lied nicht mit einem Chor präsentiert werden konnte, ersetzte Toni Martin dies mit einer Aufnahme durch seine eigenen Töchter.
Die Klasse 10a gab einen kleinen Einblick in das veränderte Schulleben, beschrieb die Herstellung eines „faires Menüs“ mit Ente, Pulpo-Salat und Erdbeer-Chutney. Mit dem „Bananen-Projekt“ wurde zudem gezeigt, dass die Banane sehr vielfältig eingesetzt werden kann, nicht nur zum Essen, sondern auch als Pflegeprodukt.
Bürgermeister Michael Ziegler dankte der ganzen Schulfamilie für das Engagement und zeigte sich stolz, dass man damit die erste Stadt im Landkreis Haßberge sei, die sich „Fairtrade-Stadt“ nennen dürfe. Eltmann sei damit ein wichtiges Puzzleteil im Gesamtbild des Bezirks Unterfranken, der sich um den Titel einer „Fairtrade-Region“ bewerbe.
Konrektorin Cornelia Heid unterstrich, dass der Titel dies kein einmaliger Stempel sei, sondern auf ein langfristiges Engagement symbolisiere. „Als Schulfamilie tragen wir dazu bei, Verantwortung zu übernehmen. Dadurch, dass wir das Bewusstsein bei unseren Schülern immer wieder wecken, tragen wir auch dazu bei, die Welt ein Stückchen gerechter und besser zu machen.“
