Elisabeth Lüdke, die älteste Einwohnerin der Gemeinde Breitbrunn, feierte am 20. Mai in ihrem kleinen Häuschen in Lußberg ihren 100. Geburtstag. Folgender Text ist einer Pressemitteilung der Gemeinde Breitbrunn entnommen.
Obwohl die Jubilarin schon viele Jahre pflegebedürftig ist, kümmern sich ihre Kinder darum, dass sie weiterhin zuhause betreut werden kann. Zweimal täglich kommt der ambulante Pflegedienst und auch der Bürgerdienst Breitbrunn unterstützt die Angehörigen regelmäßig. Mit im Haus wohnen die Söhne Klaus und Kurt, der seit seinem Schlaganfall auch auf permanente Hilfe und Pflege angewiesen ist.
Elisabeth Lüdke stammt aus dem Ort Dambrau bei Oppeln im heutigen Polen. Nach der Vertreibung aus ihrer oberschlesischen Heimat während des Zweiten Weltkriegs lernte sie in Schloss Banz ihren zukünftigen Mann kennen, der aus Ostpreußen stammte. Dort feierten die beiden auch später ihre Hochzeit. Nach einigen Jahren in Schönbach kamen sie nach Lußberg und kauften dort nach einiger Zeit ihr kleines Häuschen.
Nahezu im Jahresrhythmus kamen ihre insgesamt 14 Kinder zur Welt, von denen der älteste jetzt 75 Jahre ist, der Jüngste 56 Jahre. Heute leben noch zwölf ihrer Kinder und bis auf einen Sohn Erwin, der krankheitsbedingt nicht kommen konnte, waren alle an ihrem Festtag zum Gratulieren zuhause bei der Mutter. Auch von Ministerpräsident Markus Söder aus München und von einer Cousine aus Amerika kam eine Glückwunschkarte.
Ziegen, Enten, Hühner und auch eine Kuh
Die Lüdkes führten ein sehr einfaches Leben, es gab Ziegen, Enten, Hühner und zeitweise auch eine Kuh. Der Mann arbeitete in der Fabrik, sie war eine gelernte Hauswirtschaftskraft und verrichtete Feldarbeit im Ort, putzte in der Schule und in der Kirche.
Die Jubilarin war Zeit ihres Lebens eine energiegeladene und fleißige Frau, Arbeiten war ihr Leben. Mit über 60 Jahren hat sie die Trikots für den Fußballverein gewaschen, geflickt und ausgebessert. Bis ins hohe Alter von 95 Jahren ging sie noch regelmäßig ihrer Leidenschaft, dem Filethäkeln nach. Schlimm war es für sie, als sie irgendwann wegen ihrer Krankheit nicht mehr in ihr Gemeindegärtchen konnte, das die Familie damals bewirtschaftete.
Stets gepflegtes Hochdeutsch gesprochen
Ihr Lehrer sagte einmal über sie: „So ein Kind hatte ich noch nie in der Schule.“ Sie war sehr gebildet, hatte eine Handschrift wie gedruckt und war in allem äußerst genau. Sie drückte sie sich immer sehr gewählt aus spricht stets ein gepflegtes Hochdeutsch.
Der Ehemann starb leider früh, seit 50 Jahren ist Elisabeth Lüdke schon Witwe. Insgesamt hat sie bis jetzt 24 Enkel und 23 Urenkel. Jeden Tag kommt eines der Geschwister vorbei, um den Sohn im Haus zu entlasten und nach der Mutter zu sehen. Trotz aller Entbehrungen kann Elisabeth Lüdke auf ein reiches und glückliches Leben zurückblicken.
vielen Dank für den Hinweis. Das stimmt natürlich. Wir bessern den Online-Artikel aus und schreiben "im heutigen Polen".
Mit freundlichen Grüßen aus der Redaktion, Martin Sage