Mit der Auszeichnung als UN-Dekade-Projekt waren am Wochenende zahlreiche andere Projekte auf dem Kasernengelände verbunden, wie die Einweihung des Obstlehrpfades, die Vorstellung der laufenden Projekte im FFH-Gebiet, aber auch eine Obst- und Pilzausstellung.
BN-Ehrenvorsitzender Hubert Weiger überließ für den Obstlehrpfad einen Baum, den er als Geschenk vom Deutschen Naturschutzring erhalten hatte, zur Pflanzung. Er erinnerte an die Obstkartierung und an den Einsatz der BN-Ortsgruppe für eine jahrhundertelange fränkische Tradition, die nicht mehr wertgeschätzt werde. Seit 25 Jahren gebe es nun schon das „Apfelfest“ und einen Prozess, mit dem sich Menschen wieder verstärkt an alten Obstbäumen erfreuen. Weiger nannte den Standortübungsplatz ein wunderbares Fleckchen Erde. „Dass er von einer militärischen Einrichtung zu einer Einrichtung für Menschen und von Menschen zur Natur geworden ist, ist das größte Geschenk.“
Dr. Klaus Mandery vom IfBI und Bund Naturschutz sah es als erfreulichen Anlass, sich in der Coronazeit in der freien Natur zu treffen. „Im Jahre 2008 hatte die Stadt Ebern die 250 Hektar große Fläche vom Bund abgekauft. Das war eine richtige Entscheidung, obwohl man noch nicht wusste, was daraus werden soll. Heute sprechen wir von einer Erfolgsstory und wir könnten noch einmal so viel Fläche brauchen.“ Über 100 Obstsorten seien an unterschiedlichen Stellen zu finden. Dazu habe man im Stadtgebiet Obstbäume kartiert, die fast nicht zu zählen seien. Es sei notwendig, Pflegemaßnahmen seitens der Kommunen zu unterstützen.
An einem Informationsstand konnten sich die Gäste über „Rosi“ informieren, eine Essigrosen-Dickfühlerweichwanze, die seit 75 Jahren verschollen war und vor einiger Zeit auf dem Gelände in Ebern entdeckt wurde.