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KÖNIGSBERG
Eine Stätte für Kunst und Kommunikation
Schönheiten: Peter Kubala (Mitte) präsentierte bei der Vernissage im Kunsthandwerkerhof nicht nur seine Bilder, sondern auch Modell Dimitria, die die Gäste mit ihren Tänzen erfreute. Rechts Anne-Marie Reiser-Meyerweissflog, die in die Ausstellung einführte.
Foto: Snater | Schönheiten: Peter Kubala (Mitte) präsentierte bei der Vernissage im Kunsthandwerkerhof nicht nur seine Bilder, sondern auch Modell Dimitria, die die Gäste mit ihren Tänzen erfreute.
Von unserer Mitarbeiterin Ulrike Langer
 |  aktualisiert: 14.06.2012 12:03 Uhr

Der Kunsthandwerkerhof in Königsberg ist ein spannendes Ensemble aus Kunstgalerie, Café, Vinothek, Geschäften, Ateliers und Kursräumen. Hier finden Künstler und Kunsthandwerker eine Plattform und Menschen mit ganz unterschiedlichen Interessen einen Raum zur Kommunikation. Heuer feiert das lebendige Kulturzentrum sein 15-jähriges Bestehen.

„Ich freue mich, dass meine Idee, hier eine Begegnungsstätte zu schaffen, sehr erfolgreich Gestalt angenommen hat“, berichtete Bildhauerin Anne-Marie Reiser-Meyerweissflog. Sie hat über viele Widrigkeiten hinweg zusammen mit der Stadt Königsberg bewirkt, dass die alte Braugasse vom ehemaligen, baufälligen Sudhaus bis hin zur Darre nach und nach renoviert und mit Leben erfüllt wurde. „Die Restaurierung wurde zu 90 Prozent vom Bezirk Unterfranken und vom Freistaat Bayern finanziert und vom Bayerischen Städtetag ausgezeichnet“, informierte sie.

Kunst berührt Menschen

„Hinter mir liegt eine unglaublich spannende Zeit, frustrierende Begegnungen eingeschlossen. Dass ich mein Ziel, Menschen ganz ungezwungen mit Kunst in Berührung zu bringen, erreicht habe, zeigen das internationale Publikum und die große Verbundenheit zwischen den Mietern des Kunsthandwerkerhofes.“ Sowohl die Initiatorin als auch Elias Wolff, Nadine Schloßbauer und Gisela Wiedemuth sind Mieter im Kunsthandwerkerhof. Anne-Marie Reiser-Meyerweissflog führt das Café, die Vinothek sowie die Galerie „Hand & Werk“ und stellt ihre Arbeiten aus. Dazu organisiert sie jährlich für die Stadt Königsberg vier bis fünf Kunstausstellungen mit namhaften Künstlern.

Der Maler und Radierer Elias Wolff lebt und arbeitet seit 1997 im Kunsthandwerkerhof und gibt Radierkurse für Interessierte. Die Filzerin Nadine Schloßbauer aus Bad Kissingen setzt zum einen in ihrem Geschäft „Filz und Funkel“ modische Akzente und bietet zum anderen Filzkurse an. Die in Königsberg lebende Gisela Wiedemuth hält Patchworkkurse im Kunsthandwerkerhof.

„Das frühere Sudhaus mit seinen hohen, weißen Wänden, die gleichzeitig den Abschluss der alten Stadtmauer bilden, bietet einen einmaligen, fast sakralen Rahmen für moderne Kunst und eine sehr gute Akustik für Lesungen und kleine Konzerte“, lobte die Leiterin des Kunsthandwerkerhofs die Ausstellungsräume. Genutzt werde der Kunsthandwerkerhof aber auch für Kurse für Kinder und für Angebote für Schulklassen – vom Filzen über Radierungen bis hin zur Malerei.

Weil Kunst und guter Geschmack ihrer Meinung nach nicht zu trennen sind, legt sie großen Wert auf Qualität im romantischen Café, in der kleinen Vinothek und in der niveauvollen Galerie „Hand & Werk“. Das Kaffee-, Tee- und Weinangebot, die hausgebackenen Kuchen aus besten Zutaten und das erlesene Warenangebot mit Gmunder Keramik, englischer Kosmetik, französischen Duftlampen, kolumbianischem Schmuck bis hin zu eleganten Tüchern, Hüten, Blazern und vielem mehr – all das hat einen weit über Königsberg hinausgehenden Kundenkreis gefunden.

„Das Wichtigste aber ist, dass wir unseren Gästen einen Ort der Ruhe und der Begegnung bieten. Die personale Wertschätzung ist uns wichtig, denn jeder soll sich hier wohlfühlen, auch wenn er nichts kauft“, so die Geschäftsfrau. „Wir haben begeisterte 'Fans', die ihren 90. Geburtstag bei uns feiern, aber auch junge Hochzeitspaare, die hier nach der Trauung auf ihr Glück anstoßen.“ So sei der Kunsthandwerkerhof ein Vorbild des Zusammenseins von Generationen.

Stolz ist Anne-Marie Reiser-Meyerweissflog zudem auf das kollegiale Miteinander mit Elias Wolff und Nadine Schloßbauer. „Jeder hilft dem anderen, auch beim Verkauf. Außerdem springen unsere Ehemänner Andreas Schloßbauer und Alexander Meyerweissflog mit ein, und da serviert auch mal ein Professor den Kaffee oder gestaltet ein Freund aus Frankfurt die Dekoration“, freut sie sich und verweist auf einen mit der Zeit gewachsenen Freundeskreis. Die 86-jährige Uschi Meyerweissflog wiederum, eine Enkelin des großen Königsberg-Gönners Eduard Lingel, sitzt an der Kasse und managt den Verkauf mit dem Charme einer „Queen Mum“.

Werbeträger für die Stadt

Der Kunsthandwerkerhof ist auch ein bedeutender Werbeträger für die Stadt. Dies zeigt sich an den Eintragungen im „Erlebniswegweiser“ der Metropolregion Nürnberg, an dem „Kleinstadt-Verführer Franken“, an dem Buch „Lebensart genießen in und um Bamberg“ sowie an der Mitgliedschaft im Abt-Degen-Weintal.

Weil sich das Ensemble nach und nach entwickelt hat, aber bisher nicht eingeweiht wurde, soll heuer die offizielle Einweihung mit Segnung der Räume erfolgen. Der Termin steht zwar noch nicht fest, aber die nächsten Veranstaltungen sind bereits geplant. Derzeit ist die Ausstellung mit Fotografien von Peter Kubala zu sehen, am 26. Juni liest Friederike Schmöe aus ihrem neuesten Roman zur Landesgartenschau in Bamberg, „Rosenfolter“. Am 16. September stellt die Bamberger Künstlerin Lore Götz aus, und am 4. November werden Arbeiten der bildenden Künstlerin, Malerin und Photographin Romana Kochanowski aus Bad Kissingen gezeigt.

Geöffnet ist der gesamte Kunsthandwerkerhof von Mittwoch bis Sonntag und auch an Feiertagen, jeweils ab 14 Uhr.

 
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