In einem Weihegottesdienst, den Regionalbischöfin Dorothea Greiner, Dekanin Anne Salzbrenner und Pfarrer Peter Hohlweg leiteten, wurde die St. Burkardskirche in Dörflis am zweiten Adventssonntag nach zweijähriger Bauzeit mit Renovierung wieder ihrer Bestimmung übergeben.
Musikalisch wurde der Gottesdienst vom Dörfliser Posaunenchor, dem Königsberger Vokalensemble und von Dekanatskantor Matthias Göttemann an der neuintonierten Orgel ausgestaltet.
Dörflis ist seit 1978 ein Stadtteil von Königsberg i. Bay., hat aber in den Jahrhunderten zuvor eine sehr wechselhafte Geschichte hinter sich gebracht. Wegen der Zugehörigkeit zu Sachsen-Coburg und Gotha war und ist Dörflis heute noch überwiegend evangelisch. 1925 waren sogar alle 175 Einwohner ausnahmslos evangelisch.
Zuerst wurde Gotteshaus farblich neu angepasst
Die barocke Pfarrkirche, die das Dörfchen auf einer Anhöhe überragt, wurde im 18. Jahrhundert errichtet. Ihre Grundmauern gehen bis ins Mittelalter zurück. Das Gotteshaus ist eine Chorturmkirche wobei das Langhaus ein Saalbau mit einem Walmdach ist. Das Sockelgeschoss des Chorturms selbst stammt bereits aus dem 16. Jahrhundert. Das Haubendach des Turmes wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet.
Innerhalb der Renovierung wurde zuerst das Gotteshaus durch Landeskirche, Kirchenvorstand und Denkmalpflege farblich neu angepasst. Der schlanke Chorbogen, der über drei Stockwerke reicht, wurde nach dem Vorbild einer alten Fotografie mit sandsteinfarbener Quadermalerei akzentuiert, was ihm Breite und damit eine ausgewogene Gestalt verleiht.
Großes Kompliment der Landesbischöfin
Durch den Hallstädter Bildhauer Johann Emmerling wurden ein neues Lesepult und ein Osterleuchter geschaffen. Der Schriftzug mit dem Wappen des Coburger Herzogs Ernst Friedrich am Ende des 18. Jahrhunderts wurde gerahmt und stimmig eingefügt. Die Orgel, die neu intoniert wurde, wurde ebenfalls farblich verändert.
Wer die graue Kirche zum letzten Mal vor rund zwei Jahren gesehen hat erkennt sie nun fast nicht wieder. Aus einem dunklen, schmucklosen Gotteshaus ist eine helle, prächtige Kirche geworden. Darauf ging auch Regionalbischöfin Greiner in ihrer Predigt ein, in der sie die neuen Gestaltungsmomente und voll gelungenen Veränderungen mit der Aussage begleitete: "Ich möchte Euch Dörflisern unverhohlen ein großes Kompliment machen. Ich gratuliere Euch zu Eurer attraktiven Kirche".
Landrat: Mühen und Anstrengungen haben sich gelohnt
Vor der Wiedereinweihung des Gotteshauses hatten sich die Gottesdienstbesucher vor der Kirche versammelt. Der Einzug mit der Geistlichkeit erfolgte erst nachdem der für die Innen- und Außenrenovierung zuständige Architekt Jürgen Bergmann aus Eichelsdorf an Pfarrer Peter Hohlweg den symbolischen Schlüssel für das neu renovierte Gotteshaus übergeben hatte.
Die Kirche ist sehr schön geworden. Darauf ging Landrat Wilhelm Schneider in seinem Grußwort ein, das er bei der sich an den Gottesdienst anschließenden Feier auf dem Dorfplatz hielt: "Diese Baumaßnahme war mit viel Aufwand verbunden. Aber Ihre Mühen und Anstrengungen haben sich gelohnt, die Schönheit Ihres Gotteshauses kommt jetzt wieder voll zur Geltung". Schneider würdigte besonders den Einsatz der fleißigen Helferinnen und Helfer, die mit über 300 Stunden einen Teil ihrer Freizeit für diese Baumaßnahme geopfert haben, wobei "vor allem das Abkratzen der obersten Farbschicht der Wände – wie ich gehört habe, sehr mühevoll und zeitaufwändig war". Besonders erwähnte er die Kirchenpflegerin Ingrid Gehring, die die gesamte Baumaßnahme eng begleitet hat und zusammen mit ihrem Mann Theo auch immer wieder bei spontanen Arbeitseinsätzen wertvolle Hilfe leistete. Sein Dank galt auch Pfarrer Peter Hohlweg, sowie allen Pfarrern, die in der evangelischen Kirchengemeinde Dörflis segensreich gewirkt und gearbeitet haben.
Ein weiteres Grußwort sprach Bürgermeister Claus Bittenbrünn. In diesem hob er besonders den unermüdlichen Einsatz von Pfarrer Peter Hohlweg und der Kirchenvorsteher heraus, ohne die das Projekt nicht möglich gewesen wäre.
Kirchenpflegerin Ingrid Gehring schlug bei ihrer Rede hinsichtlich Pfarrer Peter Hohlweg in die gleiche Kerbe. Ohne dessen unermüdlichen Einsatz wäre die Renovierung nicht möglich gewesen. Sie vergaß aber nicht ihre Mithelferinnen und Mithelfer, die jederzeit bereit waren mit anzupacken.