Ehre, wem Ehre gebührt – und das im Doppelpack: Bei zwei Galas bekamen Einzelsportlerinnen und -sportler sowie Mannschaften im Zeiler Rudolf-Winkler Haus den Lohn für ihre Leistungen in den vergangenen Monaten.
Während am Nachmittag die Bayerische Sportjugend (BSj), an der Spitze Kreisvorsitzende Susanne Makowski aus Ebelsbach, die „Nachwuchssportler des Jahres 2019“ aus dem Haßbergkreis kürte, machte dies am Abend der Bayerische Landessportverband (BLSV), an der Spitze Kreisvorsitzender Gerald Makowski (Ebelsbach), bei den Erwachsenen.
Glanzlichter waren bei beiden Veranstaltungen die Verleihungen der Sportpreise. Bei den Jugendlichen setzten sich die Leichtathletin Anna Reinhart, der Tischtennisspieler Konstantin Schneider und die „Sweet Chillies“ durch.
„Starker Wille, Kampfgeist, Mut“. Diese drei Eigenschaften würden laut Zeils Bürgermeister Thomas Stadelmann für Anna Reinhart stehen, die viele Jahre für den TV Haßfurt ihrer Leidenschaft nachging. Einige der zahlreichen Erfolge der 16-Jährigen: Sie ist bayerische Hallen-Jugendmeisterin über 1500 und 3000 Meter sowie Spitze im Crosslauf über 3750 Meter in der Altersklasse wJU18. Die junge Kreisstädterin besucht mittlerweile eine Fachoberschule in Fürth, wo Nachwuchsleistungssportler in einer Leistungssportklasse unterrichtet werden – aber nur diejenigen, die mindestens Landeskaderstatus haben. Anna gehört dem Bayernkader an.
Konstantin Schneider aus Maroldsweisach (13) wurde durch seine Familie mit dem Tischtennis-Virus infiziert und hat viele Erfolge vorzuweisen. Der Schüler gewann zuerst den Ortsentscheid in Haßfurt, dann den Kreisentscheid in Schwanfeld, den Bezirksentscheid in Mellrichstadt und schließlich den Verbandsentscheid in Wackersdorf. Das Ergebnis: Konstantin wurde Bayerischer Tischtennis-Meister der Jungen in der Altersklasse 1 (Geburtsjahre 2006 und 2007). Darüber freute sich auch Laudator Wolfram Thein, Bürgermeister aus Maroldsweisach.
Die „Sweet Chillies“ des TV 1886 aus Sand mit Elisa Bergerhoff, Sabrina Hertinger, Anna Hochrein, Hannah Kolenda, Marie Mühlbauer, Lisa-Marie Sarré, Rosa Schneider, Lydia Voll, Jana Weinmann, Mia Hampel und Maja Müller bestechen laut Gerald Makowski „nicht nur durch ihr Können, sondern auch durch ihr Erscheinungsbild. Es ist eine wahre Freude, sie bei der Ausübung ihres Sportes bewundern zu dürfen“, kam der Laudator ins Schwärmen.
Bei den Erwachsenen punkteten Johanna Zeitler (SV 2000 Ebern), Helmut Stubenrauch (Schützengesellschaft Ebern 1430) sowie die Sportfreunde Steinbach bei der Jury am meisten. Während die Kickboxerin in der Klasse bis 60 Kilogramm den 1. Platz der Deutschen Wertungsrangliste innehat, stand der Schütze nach der Bayerischen Meisterschaft mit dem Unterhebelgewehr C am Ende bereits zum 16. Mal ebenfalls ganz oben. Die Fußballer der Sportfreunde Steinbach schafften nach einer Serie von zehn Siegen in Folge, als sie einen Fünf-Punkte-Rückstand auf die Tabellenspitze noch aufholten, als Kreisliga-Meister den Aufstieg in die Bezirksliga.
Reinhold Heilmann gewürdigt
Für sein Lebenswerk bekam Reinhold Heilmann großen Applaus. Eine seiner unzähligen Leistungen: Seit 27 Jahren ist er als Referent beim BLSV im Einsatz, wenn es um den Bau von Sportstätten geht. Ehrenamtlich. Bereits 2008 erhielt Heilmann, seit 37 Jahren Vorsitzender der Sportfreunde Steinsfeld, vom Staatsministerium für Unterricht und Kultus die Medaille für herausragendes ehrenamtliches Engagement für den Sport in Bayern.
Landrat Wilhelm Schneider freute sich in erster Linie über das „Blühen“ des Vereinssportes im Kreis Haßberge, was „durch stolze Spitzenleistungen gekrönt“ werde. Der Kommunalpolitiker bedankte sich aber nicht nur bei den Aktiven, sondern auch bei den Helfern im Hintergrund. Sein besonderer Dank galt deshalb auch den rund 25 verdienten ehrenamtlichen Sportfunktionären, die sich an verantwortungsvoller Stelle für das Vereinsleben und den Sport besondere Verdienste erworben haben.
Und so standen am Samstagabend erstmals auch Menschen im Rampenlicht, die „zum Teil kaum wahrgenommen werden und solche, ohne die ein Verein gar nicht bestehen kann“, wie Gerald Makowski die „stillen Stars“ lobte. Horst Lohs etwa, Gründer, Trainer und 50 Jahre Leiter der Korbballabteilung des TV Haßfurt. Ebenso ist Emil Barthelmann, seit 1987 für den TSV Pfarrweisach aktiv nicht mehr beim Verein wegzudenken. Der ehemalige Spieler, Jugendtrainer und Betreuer kümmert sich in der Vorstandschaft derzeit um den Bereich Liegenschaften. Alfred Schmitt steht dem in nichts nach, denn mit seinen 84 Jahren ist er immer noch als Übungsleiter beim TV Obertheres aktiv – seit nunmehr fünf Jahrzehnten.
Auch Schmitts Vereinskameraden Walter Klein und Michael Stößlein, Norbert Biener (TV Zeil), Gerhard Fischer, Gerhard Stubenrauch, Wolfgang Hess, Edeltraud Krämer, Hermann Dünninger (alle SV Sylbach), Manfred Rödamer (SV Kleinmünster), Matthias Flachsenberger (FC Sand), Helga Schneider, Kerstin Ebert (beide FSV Krum), Jürgen Seuling, Reinhold Seyfried, Lisa Heil (jeweils DJK Kirchaich), Lars Gemmer, Martin Schramm (SV Hafenpreppach), Ulrike Heusinger, Andrea Zehnder, Willi Zehnder (SC Haßberge) sowie Rainer Lehmann (MSC Knetzgau), sind seit Jahren als „Stille Stars“ in ihren Vereinen am Werk. „Mit ihrem Einsatz für ,ihre? Sportler und den Sport halten sie das Vereinsleben am Laufen“, zog Wilhelm Schneider sozusagen seinen Hut und dankte allen, „die viel Zeit, Geduld und manchmal vielleicht auch Nerven opfern, um insbesondere Jugend- und Nachwuchsarbeit zu leisten. Ohne diesen Einsatz wäre nicht nur das Vereinsleben ärmer, sondern das ganze Leben in unserem Landkreis.“
Unterdessen präsentierten die Moderatorinnen Jessica Leisentritt und Annette Breunig (abends) sowie Moritz Meisel im tollen Rahmenprogramm neben Tanzgruppen des TV Sand auch den Fußballartisten Florian Halimi vom Hamburger SV. Der 26-Jährige, der unter anderem bereits im „Aktuellen Sportstudio“ seine Kunststücke präsentierte, begeisterte mit tollen Tricks.
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