Die am 12. Mai 1874 gegründete Feuerwehr Schönbach gehört zu den ersten Wehren in der Umgebung. Ein Jahr später bereits trat sie zum ersten Mal so richtig in Erscheinung, als in der Nachbargemeinde Hermannsberg ein Brand ausbrach und dieser durch das tatkräftige Zupacken der Wehrleute aus Schönbach gelöscht werden konnte. Diesem Umstand, so heißt es, sei es auch zu verdanken gewesen, dass im weiteren Umkreis die Gründung von Ortsfeuerwehren zunahm.
Mit einem Ehrenabend ließ der Feuerwehrverein nun das 150-jährige Vereinsjubiläum in der "Alten Schule" ausklingen. Dabei wurden Raimund Strätz für seine 16-jährige Tätigkeit als 1. Vorsitzender (1996 bis 2012) und Manfred Hemmerich für seine mehr als 30-jährige Tätigkeit im Vorstand zu Ehrenmitgliedern des Feuerwehrvereins Schönbach ernannt.
Löschgruppenführer Christopher Markert warf an dem Abend einen Blick in die Geschichte, als 31 Männer vor 150 Jahren die Freiwillige Feuerwehr Schönbach gründeten. Leider, so Markert, sei das Protokollbuch an ein Feuerwehrarchiv ausgeliehen worden und bis heute in Schönbach nicht mehr aufgetaucht. So fehlten Aufzeichnungen der ersten Jahre sowie über den Ersten Weltkrieg. Im Zweiten Weltkrieg mussten 13 Feuerwehrleute ihr Leben lassen und 1950 feierte man das 55-jährige Gründungsfest. Der Erlös der Festlichkeiten wurde damals vollständig in gemeinnützige Zwecke und die Förderung des Wiederaufbaus investiert.
Generationenwechsel bei der Feuerwehr Schönbach
Schon 1956 wurde ein Antrag auf eine motorbetriebene Pumpe gestellt, die bis 1999 im Dienst war und erst dann durch eine neue ersetzt wurde. Unter Federführung von Kommandant Erich Lutz errichtete die Feuerwehr ein neues Feuerwehrhaus, das bei über 2600 ehrenamtlichen Arbeitsstunden eine große Gemeinschaftsleistung der Schönbacher war. Eine besondere Veranstaltung war der "Historische Gemeindefeuerwehrtag" 1981, bei dem man alte Pumpen aktivierte und einen Löschangriff wie zu früheren Gründungszeiten durchführte. Dieses Fest war auch der Grundstein für das "Kellerfest", das alljährlich begangen wird.
Christopher Markert erinnerte an das Jahr 2012, in dem in der Schönbacher Feuerwehr ein kompletter Generationswechsel stattgefunden habe. Da man die vorgeschriebene Dreifachbesetzung mit 27 Aktiven nicht mehr stellen konnte, sei es unter dem damaligen Kommandanten Norbert Hemmerich zur Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Ebelsbach und zur Transformation zu einer Löschgruppe gekommen. Diesen Schritt habe die Wehr Ebelsbach als eine der ersten im Landkreis Haßberge vollzogen.
Mit Jugendfeuerwehr Nachwuchsförderung im Blick
Schon immer habe man auf die Nachwuchsförderung Wert gelegt, meinte Vorsitzender Markert, und so habe man 2011 eine Jugendfeuerwehr gegründet. Um zur Ausbildung nach Ebelsbach oder auch zu gemeinsamen Einsätzen zu fahren, sei 2012 ein Mannschaftstransportwagen angeschafft worden und 2021 habe man wegen der positiven Entwicklung der Löschgruppe durch die Gemeinde ein Löschgruppenfahrzeug LF8/6 mit einem 600-Liter-Wassertank erhalten.
Gemeinderätin Corinna Geisel bedankte sich im Namen der Gemeinde Ebelsbach bei der Feuerwehr Schönbach für das Engagement. Der stellvertretende Vorsitzende Mattias Viernekäs sprach Christopher Markert mit einem Geschenk seine besondere Anerkennung aus. "Du bist vor 12 Jahren zum Vorsitzenden gewählt worden. Trotz der damaligen Ausgangslage hast du unsere Feuerwehr nie aufgegeben, hast dein Amt mehr als gelebt und es geschafft, unsere Feuerwehr sowohl in der aktiven Wehr als auch im Verein wieder auf ein solides Fundament zu stellen."
Für 50-jährige Mitgliedschaft wurden ausgezeichnet: Dieter Strätz, Horst Strätz, Peter Strätz, Manfred Hemmerich, Heinz Markert und Werner Strätz. Für 60 Jahre Mitgliedschaft im Verein erhielten Ewald Kleinhenz und Erich Strätz eine Ehrenurkunde.
