
Die Idee klingt bestechend: Noch nicht so bekannte junge oder auch ältere Kunstschaffende sollen die Chance erhalten, sich einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Und zwar gemeinsam mit den bereits etablierten Künstlern Nicole Hülswitt, Christoph Klesse und Manfred Koch. Die drei Freunde aus Bischberg und Viereth im Landkreis Bamberg loben dafür einen Künstlerwettbewerb aus. Sie sprechen damit Talente an, die bisher noch keine Gelegenheit hatten, ihre Kunst einem größeren Publikum zu zeigen.
"Wir sind für jedes Genre offen, nur gut muss es ein", geben die Auslober lediglich vor, das allerdings sehr pointiert: "Wir wollen schon, dass es Kunst ist und kein uninspiriertes Gekritzel!" Die drei Künstler werden zugleich Juroren des Wettbewerbs und Kuratoren der Ausstellung vom 17. März bis Ende April 2024 im Bergfried der Giechburg sein.
Auch Fotografen sind dabei
Der Bergfried umfasst sechs Etagen, eine davon ist für die Gewinner der ersten drei Plätze des Künstlerwettbewerbs reserviert. In den anderen Stockwerken präsentieren die drei bekannten Künstler eine Auswahl ihrer Werke sowie als internationale Gäste die Fotografen Denis Delauney und Laurent Perraut aus Frankreich.
Das Geschwisterpaar Christoph Klesse und Nicole Hülswitt haben als Künstler die Nachfolge ihres Vaters Reinhard Klesse (1932 bis 2014) angetreten. Dessen Denkmäler, Brunnen und Skulpturen sind im fränkischen Raum zu finden. Sohn Christoph ist Steinmetz und Steinbildhauermeister und hat an bedeutenden Gebäuden wie Schloss Seehof, der Neuen Residenz Bamberg und am Bamberger Dom Steinrestaurierungen ausgeführt. Mit diesem handwerklichen Können ausgerüstet, überträgt der Bildhauer Christoph Klesse seine künstlerische Sichtweise auf eigentlich schwere, harte und zum Teil spröde Werkstoffe wie Sandstein oder Zementguss. Leichtigkeit, Sinnlichkeit und Lebenslust fängt Klesse in seinen ästhetischen Arbeiten, zu der auch Bronzeplastiken zählen, ein.
Nicole Hülswitt, eine ausgebildete Zahntechnikerin mit einem Händchen für Filigranes, schafft in ihrem Atelier in Viereth kleine Kunstwerke aus Papier: musizierende Tiere, engelhafte Menschen, tanzende Fabelwesen. Es sind Plastiken, die Hülswitt "kleine Gefährten" nennt, "Fliegengewichte, die aussehen, als ob sie schweben". Ihre Objekte aus alten Zeitungen oder aus Seiten eines Herder-Lexikons von 1951 "mit idealer Dicke, Saugfähigkeit und Sepia-Ton" bemalt die Künstlerin mit Acrylfarben.
Gedanken freigesetzt
Manfred Koch, ehemals Leiter der Medienzentrale Bamberg, hat seine Leidenschaft für die theoretische und praktische Auseinandersetzung mit der Fotografie als künstlerisches Medium perfektioniert. Seine Fotografien eröffnen Räume jenseits des konkreten Sujets und setzen Gedanken oder Geschichten frei. Und zwar jenseits scheinbar alltäglicher Momente und Begegnungen. Zahlreiche Einzelausstellungen im In- und Ausland sprechen von Kochs Renommee als Fotokünstler.
Um an der Ausstellung in der Giechburg teilnehmen zu können, sollen mindestens drei aussagekräftige Fotos von künstlerischen Werken mit Titel und Kurzbeschreibung sowie einer Vita des Kunstschaffenden an folgende Adresse gesandt werden: nicole.huelswitt@web.de. Sie steht auch für Rückfragen zur Verfügung: mobil (0173) 2419242. Abgabeschluss ist der 31. Januar 2024.
