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Königsberg
Eindrucksvolle Gedenkfeier zum Volkstrauertag auf dem Schloßberg in Königsberg
Bürgermeister Claus Bittenbrünn und Vertreter des Kriegervereins Königsberg und des VdK Königsberg legten am Ehrenmal Kränze nieder.
Foto: Gerold Snater | Bürgermeister Claus Bittenbrünn und Vertreter des Kriegervereins Königsberg und des VdK Königsberg legten am Ehrenmal Kränze nieder.
Gerold Snater
 |  aktualisiert: 21.11.2024 02:47 Uhr

Der Volkstrauertag erinnert an die getöteten Soldaten im Ersten Weltkrieg. Da der Volkstrauertag immer auf einen Sonntag fällt, ist er jedoch in keinem Bundesland ein gesetzlicher Feiertag. Begangen wird er in den Städten und Gemeinden in der Regel mit Reden und Kranzniederlegungen an den jeweiligen Gedenkstätten.

So auch in Königsberg, wo eine Gedenkfeier am Ehrenmal auf dem Schloßberg stattfand. Dort versammelten sich am Vormittag Königsberger Bürgerinnen und Bürger, um der Gefallenen, Verfolgten und Ermordeten der zwei Weltkriege des vergangenen Jahrhunderts, der kriegerischen Auseinandersetzungen der Jetztzeit und derer, die durch Hass und Gewalt gegen Fremde und schwache Opfer geworden sind, zu gedenken.

Nachdem Bürgermeister Claus Bittenbrünn zum Anfang seiner Ansprache zunächst an den D-Day erinnert hatte, der sich am 6. Juni 2024 zum 80. Mal jährte und der Tag ist, an dem die Alliierten in der Normandie landeten und damit den Weg frei machten für ein Ende der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft in Deutschland und in den von den Deutschen besetzten Teilen Europas, ging er anschließend auf die Entstehung und Verabschiedung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland ein.

Das Vergangene nicht verdrängen

Bittenbrünn wies darauf hin, dass die Folgen der Verbrechen und Schrecken der Vergangenheit auch noch bis heute wirken. "Dabei gilt es, das Vergangene nicht zu verdrängen, sondern im Gedenken an all die Verbrechen und Leiden zu lernen, mit der Anwesenheit der Geschichte umzugehen und aus dem Vergangenen lebensdienliche, friedliche Lehren zu ziehen. Und auch dafür steht der Volkstrauertag heute."

Er gab seiner Hoffnung auf ein friedliches Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur, unterschiedlicher Nationen und Zugehörigkeiten Ausdruck. Wobei ihm bewusst ist, wie schwierig und herausfordernd es ist, mit Blick auf den völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, das friedliche Miteinander von Nationen und Staaten zu fördern.

Wörtlich fügte Bittenbrünn hinzu: "Genauso wichtig aber ist es aus christlicher Sicht auch, die Hoffnung auf ein friedliches Miteinander von Nationen und Staaten nicht aufzugeben und selbst im Krieg den Frieden vorzubereiten. Dazu braucht es Geduld und Augenmaß".

Als Beispiel und Hoffnungszeichen nannte er den Besuch des französischen Staatspräsidenten in Deutschland, durch den aus ehemaligen Erzfeinden Verbündete für ein gemeinsames Europa und Freunde geworden sind.

Bittenbrünn sprach in der Gedenkfeier auch die Bedeutung des Volkstrauertages für die jetzige Generation an: "Der Volkstrauertag ist ein Tag des Gedenkens, der stillen Einkehr und der Trauer, aber er ist auch ein Tag der kritischen Reflexion und der Immunisierung gegen billige Parolen alternativer Gruppierungen und Parteien. Uns bedroht heute mehr denn je die Hetze in den sozialen Netzwerken durch Propaganda und anonyme Hasskommentare. Heute am Volkstrauertag schauen wir zurück auf die Schrecken des Krieges, aber auch voraus auf die Bewahrung von Frieden, Demokratie und Menschenrechten".

Posaunenchor spielt seit 41 Jahren

Abschließend forderte er die Teilnehmer an der Gedenkstunde auf: "Erinnerung darf niemals nur ein Blick zurück sein. Erinnerung ist zugleich der Auftrag an uns alle, Gegenwart und Zukunft friedvoll zu gestalten".

Nach einem Gebet von Diakonin Sabine Dresel legte Bürgermeister Bittenbrünn zum Ende der Gedenkfeier, die seit 41 Jahren vom Posaunenchor Königsberg unter der Leitung von Wolfgang Fischer begleitet wird, gemeinsam mit Vertretern des VdK und des Kriegervereins am Ehrenmal Kränze nieder. Fahnenabordnungen des Kriegervereins und der Soldatenkameradschaft, der Schützengesellschaft Königsberg, des BRK und des TV Königsberg begleiteten die Gedenkfeier.

 
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