Schauplatz fränkischer Glasbläserkunst? Anfang des 18. Jahrhundert wurde das beschauliche Örtchen Fabrikschleichach im Steigerwald Standort der Glashütte des berühmten Barockbaumeisters Balthasar Neumann und damit Hochburg der Glasproduktion bis zu ihrer Einstellung im Jahr 1866, heißt es in einer Pressemitteilung. Wo einst prunkvolles Spiegel- und Fensterglas entstanden ist, stellt nun knapp 160 Jahre später mit dem Glasbläser Olaf Schönherr ein heutiger Meister seines Faches aus. Der gebürtige Thüringer lebt und arbeitet seit 2012 in seinem Atelier in Theres und zeigte seine filigranen Glaskunstwerke bereits im australischen Melbourne sowie im Europäischen Museum für modernes Glas in Rödental. Internationale Bekanntheit in der Szene erlangte er vor allem mit einer 2004 patentierten und von ihm entwickelten neuartigen Technik, mit der strukturierte Überfanggläser in Laminattechnik entstehen.
In der alten Pottaschesiederei von Fabrikschleichach, dem heutigen Café Ton und Keramikwerkstatt, wird die temporäre Ausstellung Schönherrs am Samstagabend, 24. Oktober, um 19 Uhr mit einem Lichtbildervortrag des Künstlers zur Glasproduktion eröffnet. Schönherr wird als Glasbläsermeister über Allgemeines und Historisches zum Thema Glas referieren. Vom Ofenglas der Barockzeit bis hin zum bekannten Lampenglas aus Thüringen und Lauscha. Auch ein Einblick in die Entwicklung des Ausbildungswesens von damals zu heute sowie in die zeitgenössische Glaskunst wird dabei nicht zu kurz kommen. Neben seinem Lichtbildervortrag bringt der Künstler Schönherr auch „Glas zum Anfassen“ mit.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Kulturprogramms des Landkreis Haßberge, „Kunststück 2020/21“, am 24. Oktober, um 19 Uhr im Café Ton, Balthasar-Neumann-Weg 1, 96181 Rauhenebrach/OT Fabrikschleichach, statt. Auf Grund der aktuellen Corona-Lage müssen Besucher ihre Kontaktdaten angeben sowie eine Mund-Nasenbedeckung während der Veranstaltung tragen. Die maximale Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Anmeldung telefonisch bei der Kulturstelle im Landratsamt Haßberge unter Tel.: (09521) 27-694 oder per E-Mail an kulturraum@hassberge.de.