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Landkreis Haßberge
Erstmals online: Sitzung der Schiedsrichtergruppe Haßberge
Bearbeitet von Stefan Pompetzki
 |  aktualisiert: 16.04.2021 02:16 Uhr

Die Karfreitagssitzung der Schiedsrichter aus den Haßbergen hat laut einer Pressemitteilung Tradition. Wie in den vergangenen Jahren auch gewann Verbandsobmann Walter Moritz und Gruppenobmann Christian Wetz mit dem Bundesligaschiedsrichter Florian Badstübner aus dem mittelfränkischen Windsbach wieder einen hochkarätigen Gast. Der einzige Unterschied: Dieses Jahr  fand die Sitzung coronabedingt erstmals online statt. Der Stimmung und der stolzen Zahl von 61 Teilnehmern tat dies keinen Abbruch.

Für Florian Badstübner ist es die erste Saison in der Bundesliga. Souverän beantwortet der erst 30-jährige Badstübner in gut 90 Minuten die gesammelten Fragen der Schiris, die Walter Moritz und der stellvertretende Obmann Alexander Bergmann vortrugen.

Was sein schönstes Spiel bisher gewesen sei? Für Badstübner klar: „Das war das Zweitligaspiel 1. FC Köln gegen den MSV Duisburg vor fast 50 000 Zuschauern. Tolle Kulisse an einem Montagabend unter Flutlicht.“ Dabei merkt man ihm an, dass auch den Schiedsrichtern die Zuschauer in den Stadien fehlen. Wenngleich es für ihn persönlich in dieser Runde ein „einfacherer Einstieg“ ohne Fans war.

Die „mediale Beleuchtung“ sei um ein vielfaches höher in Deutschlands Eliteklasse. Was für Badstübner die bisher größte Hürde in seiner Karriere war? „Das war die Bayernliga. Da den nächsten Schritt in die Regionalliga zu machen, war für mich die größte Herausforderung.“ Den Sprung nach oben habe er dennoch geschafft, obwohl, wie er betont, er „nie Erster“ war. Damit ermutigte er die jungen Schiris dran zu bleiben und nie aufzugeben.

Zu Gute gekommen sei ihm im Laufe der Jahre, dass er schon immer körperlich fit gewesen sei und immer trainiert habe. Im Gespräch merkt man Badstübner an, dass er demütig an die Sache ran geht. Ob er Vorbilder habe? „Nein. Aber man pickt sich in jungen Jahren schon das Beste heraus, wenn man als Linienrichter dabei ist.“ Generell bringe es nichts, andere zu imitieren.

„Der Respekt ist da. Für mich spielt aber blau gegen rot.“
Florian Badstübner, Fußball-Bundesliga Schiedsrichter

„Früher war ich beim Ansbacher Walter Hofmann an der Linie dabei. Seine Persönlichkeit nachzumachen, wäre schiefgegangen. Da muss jeder seinen eigenen Weg finden“, so Badstübner. Der Umgang mit den Bundesligastars wie Robert Lewandowski oder Manuel Neuer stellt indes Badstübner vor keine große Hürden. „Der Respekt ist da. Für mich spielt aber blau gegen rot,“ meint Badstübner und bringt zum Ausdruck, dass man auf diesem Niveau kein Fußballfan einer Mannschaft mehr ist.

Was er den jungen Schiedsrichtern empfehlen kann, fragt Moritz Meisel vom SV Rügheim? „Viel pfeifen, viel Routine verschaffen, nie verkrampfen und sich selbst fit halten. Es ist auch sinnvoll sich selbst mal in einem Video zu sehen“, so Badstübner.

Was sein Ziele für die Zukunft sind, will Frank Bühl vom TSV Limbach wissen? „Ich habe keine Langzeitziele. Als Neuling habe ich bereits acht Bundesligaspiele pfeifen dürfen. Ich möchte mich in der Bundesliga etablieren, alles andere kann man eh nicht beeinflussen“, antwortet Badstübner.

Auf einen Tag freue er sich dennoch: „Wenn wieder Zuschauer dabei sind, wird das bestimmt spannend“. Zum Abschluss will noch Philipp Schober vom SV Sylbach wissen wo Florian Badstübner am Wochenende im Einsatz ist? „Nach dem Coronatest geht es mit dem Zug morgen nach Hannover gegen den HSV.“

Das Nordderby in der 2. Liga endete übrigens 3:3. Ein laut Sportschau „mitreißendes Spiel“ in dem der HSV eine 3:0-Führung vergeigte. Badstübner leitete die Begegnung unaufgeregt, geerdet und souverän. So wie er sich am Karfreitag bei den Schiris aus den Haßbergen präsentierte oder wie es Obmann Christian Wetz formulierte: „Ein Schiri wie du und ich.“

 
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