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RÜGHEIM
Ein Rügheimer beweist im Fernsehen Verhandlungsgeschick
Udo Gerner hat ein Herz für außergewöhnliche Dinge. Mit dem Verkauf einer wertvollen Lampe war er nun in der RTL-Sendung „Die Superhändler“ zu sehen.
Foto: Sabrina Buchinger | Udo Gerner hat ein Herz für außergewöhnliche Dinge. Mit dem Verkauf einer wertvollen Lampe war er nun in der RTL-Sendung „Die Superhändler“ zu sehen.
Sabrina Buchinger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:51 Uhr

Erneut versuchte ein Haßbergler sein Händlerglück im Fernsehen. Diesmal nicht wie im Sommer Thomas Saal bei „Bares für Rares“, sondern bei „die Superhändler“ auf RTL. Damit ist Udo Gerner aus Rügheim schon der zweite Teilnehmer aus dem Landkreis Haßberge, der bei dem RTL Format mitmachte. Vor ein paar Monaten gab es bereits einen Teilnehmer aus Haßfurt.

„Die Superhändler“ auf RTL sind das Pendant zur ZDF Sendung „Bares für Rares“. Aber anders als beim ZDF sitzen die Händler dort nicht an einem Tisch und bieten sich gegenseitig hoch, sondern jeder hat seinen eigenen Raum. Das Motto der Sendung lautet nämlich: Vier Räume – ein Deal.

Dreharbeiten in Berlin

Wie Udo Gerner erzählt, geht es zunächst in einen Vorraum, wo ein Gespräch mit dem Moderator Sükrü Pehlivan stattfindet. Erst begutachten die Händler das Exponat, bevor sie sich in ihren Raum zurückziehen. Dann kommt der Verkäufer herein und gemeinsam wird die Reihenfolge der Räume, die er besuchen kann, festgelegt. Währenddessen haben entweder Verkäufer oder Händler Kopfhörer auf, so dass sie nicht mitbekommen, was gesagt wird.

Der Dreh fand bereits Mitte Mai in Berlin statt. Kürzlich wurde die Folge mit ihm ausgestrahlt. Eine Woche davor hatte der Sender ihm Bescheid gegeben, wann die Ausstrahlung anstehe.

Vorliebe für alte Gegenstände

Udo Gerner ist Heimleiter bei der Lebenshilfe in Sylbach. Verwandte eines Heimbewohners hatten ihr Haus ausgemistet und ihm angeboten, er könne einige brauchbare Stücke übernehmen. Denn Gerner restauriere gerne Gegenstände für seine Wohnung oder für Bekannte. Außerdem veranstalte er jedes Jahr einen Hofflohmarkt. Seine liebevoll eingerichtete Wohnung hat er in einer komplett umgebauten Scheune. Dort stehen und hängen noch viele weitere Dinge, die für Händler interessant sein könnten.

Bei der Entrümpelung entdeckte er unter anderem eine Lampe von Helo, die er für ein Schätzchen hielt. Eine baugleiche Lampe in anderer Farbe hatte er im Internet für 600 Euro gesehen. Darum stellte er seine für 400 Euro auf Ebay-Kleinanzeigen zum Verkauf.

Anruf vom Sender

Dann irgendwann meldete sich die Redaktion der Superhändler bei ihm. Sie hätte Interesse an seinem Exponat und fragte, ob er an der Sendung teilnehmen wolle.

Kosten enstanden ihm dadurch nicht. Die Produktionsfirma bezahlte Zugticket oder Kilometerpauschale und Hotelübernachtung in der Nähe des Studios. Zunächst habe er überlegt: „Ich im Fernsehen? Ich weiß nicht.“ Aber dann dachte er sich: „Warum nicht?“ Das sei sicher eine Erfahrung wert.

Im Vorfeld der Sendung telefonierte er 20 Minuten lang mit einem Mitarbeiter des Senders, denn man wollte testen, ob er frei sprechen könne. Am Vortag der Aufzeichnung fuhr er nach Berlin. Schon beim Frühstück im Hotel am Morgen des Drehtages kam jemand auf ihn zu und fragte, ob er denn auch zu den Superhändlern gehe. „In dem Hotel werden wohl alle Teilnehmer eingebucht“, meint Gerner.

Drei Stunden verbrachte er im TV-Studio. Vorbereitungen, der Dreh und hinterher musste noch der Kaufvertrag unterschrieben werden. Die ganze Zeit über stand ihm jemand von der Produktion zur Seite.

Udo Gerner beschreibt die Stimmung im Fernsehstudio als „Mordsgaudi“. Das Team sei sehr jung und locker drauf. Man konnte auch mal zusammen „rumschmarren“.

Seine Lampe konnte er für 250 Euro an Händler Paco Steinbeck verkaufen. Das sei ein guter Preis gewesen, denn er habe sie ja geschenkt bekommen. Dabei habe er sein ganzes Verhandlungsgeschick bewiesen. „Ich habe meinen Bewohnern versprochen, dass ich noch eine Runde Eis spendiere“, argumentierte er. Darauf entgegnete Paco Steinbeck verdutzt: „Wie meinst du das, Bewohner?“ Als Udo Gerner erzählte, dass er ein Heim für geistig behinderte Menschen leitet, erhöhte Steinbeck sein Gebot von 200 auf 220 Euro.

Die 30 Euro mehr holte Udo Gerner schließlich heraus, weil er sagte, dass sonst die Hälfte seiner Bewohner Tränen in den Augen hätten, weil sie kein Eis bekämen.

Teilnehmer gesucht

Zuvor war Gerner im Raum von Markus Siepmann, der nur 100 Euro geboten hatte. Sein Lieblingshändler Antoine Richard war zu Gerners Enttäuschung an dem Tag nicht da. „Nach dem fragen immer alle“, sagte ihm jemand von der Produktion.

Das Team fragte auch, ob er Bekannte habe, die etwas zu verkaufen hätten. Denn nach Anbietern werde immer gesucht. Eine Freundin von Gerner wolle sich eventuell mit einem Emaille-Schild bewerben. „Bares für Rares“ finde Gerner auch interessant. Aber vorerst sei ihm ein TV-Auftritt genug. (sabu)

 
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