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Königsberg
Ein Konzept für die Entwicklung der Stadt: ISEK für Königsberg vorgestellt und genehmigt
Historische Gebäude wie das ehemalige Krankenhaus und seine weitere Nutzung werden bei ISEK analysiert
Foto: Gerold Snater | Historische Gebäude wie das ehemalige Krankenhaus und seine weitere Nutzung werden bei ISEK analysiert
Gerold Snater
 |  aktualisiert: 23.10.2023 05:11 Uhr

Im einzigen Tagesordnungspunkt im öffentlichen Teil der Stadtratssitzung in Königsberg ging es um die Vorstellung und Billigung des ISEK, des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts, und die Vorstellung des Stadtbodenkonzeptes für die Altstadt von Königsberg. Diese wurden dem Gremium durch das Planungsbüro "plan&werk" aus Bamberg in zwei Abschnitten vorgestellt. Das ISEK trug Architekt Franz Ullrich vor, die Planungen hinsichtlich des Stadtbodenkonzeptes Landschaftsarchitekt Maximilian Karch-Köhler.

Architekt Ullrich wies darauf hinwies, dass bereits in den 1980er Jahren in Königsberg Untersuchungen in dieser Richtung durchgeführt wurden. ISEK wird aber benötigt, um für Maßnahmen Zuschüsse zu erhalten, denn "Jeder, der Geld zu vergeben hat, fordert ein Konzept". Und nach so langer Zeit muss ein neues Konzept erstellt und müssen neue Untersuchungen angestellt werden, um aufgetretene Missstände aufzudecken. Dabei geht es um eine Gesamtanalyse des Ortes, die auch den baulichen Bestand bewertet. Außerdem soll ein Leitbild, in dem die konkreten Handlungsbereiche und Maßnahmenschwerpunkte für eine geordnete städtebauliche Entwicklung erstellt werden, entwickelt werden.

Vorbereitende Veranstaltungen

Dazu wurden von der Stadt in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro schon vor einiger Zeit verschiedene vorbereitenden Veranstaltungen durchgeführt. So gab es im Oktober 2022 ein Bürgerforum, in dem Bürger Anregungen und Vorschläge für Veränderungen und Verbesserungen in Königsberg vorbringen konnten. Fortgesetzt wurde diese erste Maßnahme mit einer geleiteten Ortsbegehung durch die Altstadt mit der Besichtigung verschiedener Schwerpunkte. Außerdem wurde auf Grundlage dieser Analysen eine Lenkungsgruppe gebildet. Die Mitglieder der Lenkungsgruppe waren in der Sitzung anwesend. Diese hat, zusammen mit dem Planungsbüro, Leitsätze für die städtebauliche Entwicklung Königsbergs erstellt.

Die Ergebnisse sind:

Das romantische Königsberg zur Steigerung der Attraktivität und der Besucherzahlen in der Altstadt zu nutzen

Die vorhandene Infrastruktur zu erhalten und das Zusammen- und Vereinsleben zu pflegen und zu entwickeln

Den wertvollen Gesamtcharakter der Altstadt durch Erhalt, Pflege und Nutzung der Baudenkmäler und ortsbildprägenden Gebäude zu sichern

Den Stadtgraben und den Grüngürtel als Erlebnisraum und Pufferzone weiter zu entwickeln

Den Kfz-Verkehr zu beruhigen und die Regulierung des Parkens in der Altstadt zu stärken

Sich auf eine Weiterentwicklung der Altstadt als Standort für Wohnen und Fremdenverkehr zu konzentrieren

Architekt Franz Ullrich teilte diese Leitsätze in vier Handlungsfelder auf, die er jeweils mit Grafiken, Bildern und Beispielen veranschaulichte. Es sind:

1. Stadtstruktur, Gebäude und Wohnen

2. Öffentlicher Raum, Straßen und Plätze, Grün- und Freiflächen

3. Handel, Gastronomie, Tourismus, Dienstleistung und Kultur

4. Wegeverbindungen, Verkehr und Parken

Dazu werden nun neue Beteiligungsrunden gebildet und Stellungsnahmen überprüft und verarbeitet.

Die verschiedenen Straßenbeläge in der Stadt werden hinsichtlich ihrer Geh- und Verkehrsfreundlichkeit und Weiterverwendung bei der Erstellung des Stadtbodenkonzeptes von den Architekten Franz Ullrich (rechts) und Maximilian Karch-Köhler begutachtet.
Foto: Gerold Snater | Die verschiedenen Straßenbeläge in der Stadt werden hinsichtlich ihrer Geh- und Verkehrsfreundlichkeit und Weiterverwendung bei der Erstellung des Stadtbodenkonzeptes von den Architekten Franz Ullrich (rechts) und ...

Zum Ende dieses Teils beschloss das Gremium einstimmig die vorbereitenden Untersuchungen zum ISEK mit den dazugehörenden Plänen, dem Leitbild und den Leitsätzen zu billigen. Die vorgestellten Ziele des Planungsbüros in ihren Grundzügen wurden anerkannt.

Bürgermeister Claus Bittenbrünn fasste diesen Teil mit den Worten zusammen: "Man muss etwas anpacken. Man macht sich damit aber nicht nur Freunde".

Straßen- und Bodenbeläge begutachtet

Keinen Beschluss gab es zum zweiten Teil dieses Tagesordnungspunktes, den Planungen hinsichtlich des Stadtbodenkonzeptes, den Landschaftsarchitekt Maximilian Karch-Köhler vortrug. Dabei knüpfte er an einen "Stadtspaziergang" an, der im Juni dieses Jahres mit Bürgerinnen und Bürgern in der Altstadt unternommen worden war. Bei diesem wurden die unterschiedlichen Straßen- und Bodenbeläge begutachtet.

In Bildern und Skizzen zeigte Karch-Köhler die verschiedenen Stadt- und Straßenräume auf, die sich in autofreie Fußwege, Wege und Gassen, Straßen und Plätze aufteilen. Er unterschied auch zwischen Straßenbelägen mit hoher, guter oder geringer Qualität. In einem Schwerpunkt seines Vortrages ging es um die Feststellung, welcher Oberflächenbelag der richtige für die jeweilige Fläche ist. Es ging auch darum: Wie kann die Gehfreundlichkeit erhöht werden? In diesem Zusammenhang stellte sich auch die Frage, welche Plätze oder Straßen zuerst "angepackt" werden müssten. Auf diese Frage nach einer zeitlichen Abfolge konnte das Stadtoberhaupt verständlicherweise keine feste Antwort geben.

Karch-Köhler stellte dazu aber mittels einer Karte eine zukunftsweisende Lösung vor, deren Verwirklichung ins Auge gefasst werden kann.

 
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