Das kleine Dorf Nassach hat sich in diesem Jahr als einziges am Wettbewerb "unser Dorf hat Zukunft" beteiligt. Als Repräsentant des Landkreises Haßberge wird es nun zum Bezirksentscheid 2024 antreten.
Kommissionsleiter und Kreisfachberater Guntram Ulsamer sprach dabei von einer "besonderen Situation, bei der es sich die Kommissionsmitglieder nicht leicht gemacht haben, zu prüfen, ob Nassach die Voraussetzungen besitzt". Letztlich seien sich alle Jurymitglieder einig gewesen, dass sich der Ort durch die überzeugende Präsentation hervorragend eigne, den Landkreis Haßberge im Bezirksentscheid 2024 zu vertreten.
In dem Dorf mit knapp 250 Einwohnern, das zur Gemeinde Aidhausen gehört, böten Kleinbetriebe und Unternehmen Arbeitsplätze im Gewerbe, der Landwirtschaft, aber vor allem im touristischen Bereich. Hierbei spiele das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten eine große Rolle. Mit den zahlreichen Aktivitäten der Vereine bestehe ein starker Zusammenhalt im Dorf, aus dem sich eine starke Gemeinschaft gebildet habe. Außerdem werde die historische Bausubstanz erhalten und durch sensible Umgestaltungs- und Erneuerungsmaßnahmen ergänzt.
Intakte Naturlandschaft das Markenzeichen
Die Jury hob hervor, dass die im Rahmen der Dorferneuerungsmaßahmen mit versickerungsfreundlichen Belägen begrünten Dorfstraßen lebendig wirken und vom vorhandenen Baumbestand durchgrünt sind. "Eine intakte Naturlandschaft ist das herausragende Markenzeichen von Nassach", sagte Guntram Ulsamer und bezeichnete das Bodenbrüterareal der Geissleraue und die stattliche Fledermauskolonie mit über 1000 Fledermäusen in der Kirche in Nassach als herausragende Projekte.
Die Kommission startete zu ihrem Dorfrundgang am ehemaligen Stausee, wo Bürgermeister Dieter Möhring die Jury mit Kommissionsleiter Guntram Ulsamer begrüßte. Diese waren gespannt, welche Erneuerungen das Dorf seit seiner letzten Bewerbung im Jahre 2008 verändert haben. So zeigte sich der in den 60er Jahren zur Bewässerung der landwirtschaftlichen Flächen errichtete Stausee jetzt als Bade- und Anglersee, der dazu das Naherholungsgebiet mit Zelt- und Sportplatz bildet. Dabei wird auch der hier vorkommende Biber allgemein akzeptiert.
Junge Familien reaktivieren alte Gebäude
Im Dorf angekommen fielen sofort die Veränderungen in der Bebauung auf. Junge Familien erwarben in den vergangenen Jahren Anwesen und modernisierten sie. Dabei sah man Beispiele für die Reaktivierung alter Hofstellen. Anschließen gab es einen Einblick in die Vereinslandschaft dieses kleinen Haßbergdorfs. Prägend wurden dabei die Landjugend mit Faschingsveranstaltungen, Johannisfeuer und Theaterabenden oder die Spielgemeinschaft des FC Nassach mit sportlichen Aktivitäten empfunden, aber auch der Frauenverein und der Gesangverein mit Mehrgenerationen-Kaffee tragen zum Dorfleben bei.
Im Dorfgemeinschaftshaus wurden schließlich die Gewerbe und landwirtschaftlichen Betriebe vorgestellt. Die 15 Unternehmen und Gewerbetreibenden halten eine große Zahl von Arbeitsplätzen vor. Das Angebot reicht dabei von einer Naturheilpraxis und einem Massagestudio über eine Wellness-Oase bis hin zum Fliesenleger, einem Anbieter für Kaminzubehör bis hin zu landwirtschaftlichen Direktvermarktern.