
Mit einem Festakt im kleinen Saal der Stadthalle in Haßfurt ehrte die Stadt Haßfurt ihren Ehrenbürger und der Bezirks- und Kreisverband der CSU Haßberge eines seiner großen Vorbilder zu seinem 90. Geburtstag: Dr. h.c. jur. Albert Meyer. Sätze wie „Du warst ein Glücksfall für den Landkreis, die Bürger und die CSU“, „Du warst nicht nur Mister Haßberge, sondern Mister Unterfranken“ oder „Dein Name steht für Seriosität, Sachverstand und Kontinuität“ prägten eine Feier, in der die große Ehrerbietung, Dankbarkeit und tiefe Freundschaft der Redner zu dem Jubilar zum Ausdruck kamen. Musikalisch umrahmt wurde sie von Larissa Barth aus Zeil mit Klavierspiel und Gesang.
Albert Meyer selbst kommentierte das Ereignis gewohnt bescheiden: „90 Jahre alt zu werden, ist kein Verdienst, sondern ein Geschenk vom lieben Gott.“ Er selbst habe gar keine große Feier gewollt, sich dann aber doch vom Kreis- und Bezirksverband breitschlagen lassen. „Insgeheim habe ich mir ja gedacht, dass viele Leute absagen werden, weil ich ja nichts mehr zu melden habe. Aber jetzt bin ich doch sehr zufrieden“, sagte er im Hinblick darauf, dass er eine geschlagene Stunde lang im Foyer stehend rund 180 Hände schütteln und entsprechend viele Glückwünsche entgegennehmen durfte.
Für Landtagspräsidentin Barbara Stamm war es eine große Ehre, die Laudatio halten zu dürfen, und Albert Meyer erwiderte anschließend: „Keine wäre mir lieber gewesen!“ Sie betonte, dass Albert Meyer eine CSU-Galionsfigur und ihr selbst ein langjähriger Weggefährte und Vertrauter, ein absolut zuverlässiger Partner, Trost und Stütze in schwersten Stunden, kurz, ein wahrer Freund sei. Den Anwesenden rief sie den Werdegang des Jubilars (wir berichteten) in Erinnerung und lobte ihn als „Idealtypus eines Politikers“, der seine Spuren in der CSU hinterlassen und als unumstrittener „Anführer“ der unterfränkischen CSU-Abgeordneten gegolten habe. Er sei ehrlich, verlässlich, loyal, bodenständig, zupackend, um Konsens bemüht, bürgernah und menschlich, so Barbara Stamm. Der Jubilar habe wesentlich dazu beigetragen, dass alle Frauen und Männer, die mit den Grundlinien der von christlicher Verantwortung getragenen Politik übereinstimmten, in der CSU ihre politische Heimat gefunden hätten. All seine Ehrungen trage er mit großer Bescheidenheit und besonders wichtig sei ihm bis heute das kontinuierliche Treffen mit seinen vielen Freunden. „Das hält Dich so jung“, konstatierte Barbara Stamm, die ihre Laudatio mit persönlichen Erinnerungen würzte und dem Jubilar wie alle Gäste Glück und Zufriedenheit, Gesundheit und weiterhin „liebevolle Menschen“ um ihn wünschte.
„Es ist ein Glück, dass wir Dich haben, und es wird ein Glück sein, wenn wir Dich noch lange haben“, sagte ein Nachfolger von Albert Meyer im Amt des Staatssekretärs, Gerhard Eck, auch im Namen des CSU-Bezirksverbandes, des anwesenden ehemaligen Bundesministers für Wirtschaft und Technologie, Michael Glos, und des Ministerpräsidenten Horst Seehofer. Mit dem Namen Albert Meyer verbinde sich eine außergewöhnliche Arbeits- und Lebensleistung, denn der Jubilar sei als Finanzstaatssekretär an der erfolgreichen Entwicklung des Freistaates und des Regierungsbezirks Unterfranken beteiligt gewesen. Höchste Wahlbeteiligungen bei Landtags- und Bundestagswahlen sowie die hohen und höchsten Wahlergebnisse für Unterfranken seien ein Hinweis auf sein Engagement gewesen. Albert Meyer habe auch den organisatorischen Neuaufbau der CSU nach der Gebietsreform meisterhaft und mit großem diplomatischem Geschick bewerkstelligt. „Dabei waren Deine Bescheidenheit Legende, Dein offenes Ohr für Parteifreunde und die Bürger typisch und Dein Vorname, ,der Albert‘, ein Markenzeichen für bürgernahe CSU-Politik“, so Gerhard Eck. „Augenmaß und Urteilsfähigkeit, Verhandlungsgeschick und Weitsicht, Sachkenntnis und hartnäckiger Einsatz haben Dich ausgezeichnet und Dir Respekt und Anerkennung über die Parteigrenzen hinaus verschafft und Dir wurden zu Recht zahlreiche Ehrungen zuteil.“
Humorvoll wandte sich MdL Steffen Vogel, Vorsitzender des CSU-Kreisverbandes, an den Jubilar, als dessen „Urenkel“ er sich bezeichnete. „Du bist alt geworden“, begann er seine Gratulation und fügte verschmitzt an: „Aber Du bist jung geblieben!“ Albert Meyer könne mit Stolz zurückblicken, denn er habe viel für die Menschen geleistet. „Es gibt kein Sportheim, keine öffentliche Einrichtung, bei denen Du nicht Deine Finger im Spiel hattest“, sagte er zu seinem großen Vorbild. Den Gästen verriet er: „Als ich Albert Meyer gefragt habe, ob wir zu seinem 100. Geburtstag den Kabarettisten Michl Müller einladen sollten, hat er gesagt: ,Wenn der dann noch lebt, gerne.“
Auch Bürgermeister Günther Werner lobte: „In vielen Jahrzehnten Ihrer politischen Tätigkeit haben Sie sich um das Gemeinwesen unserer Stadt und unserer Stadtteile in außerordentlicher Weise verdient gemacht.“ Doch er wolle nicht sein Lebenswerk und seine politische Karriere beleuchten, sondern vielmehr die Persönlichkeit des im Sternzeichen Widder Geborenen. „Während das Element Feuer Ihnen Leidenschaft, Temperament und Energie gibt, sorgt der Herrscherplanet Mars für Mut, Entschlossenheit und Kampfgeist. Diese Mischung macht Sie zu einem Ausbund an Aktivität, Kraft und Dynamik. Sie sind immer vorne dabei, schnell begeistert und ständig in Bewegung!“ Auch die anderen Eigenschaften des Widders wie zum Beispiel schwierige Aufgaben anzunehmen und für seine Ideale und Überzeugungen mit Leidenschaft zu kämpfen, träfen auf den Jubilar zu. Günther Werner wünschte Albert Meyer auch im Namen der Stadt Haßfurt, des Stadtrates und der gesamten Bevölkerung ganz herzlich alles Gute und weiterhin viel Gesundheit.
Nach lang anhaltendem Applaus und stehenden Ovationen wandte sich Albert Meyer schließlich überwältigt an seine Gäste, unter denen sich auch das Polit-Urgestein der SPD, Heiner Schneier, befand. Und Albert Meyer wäre nicht er selbst, wenn er nicht außerdem all jenen gedankt hätte, ohne die seine „Erfolgsbilanz“ nicht denkbar gewesen wäre. So den Verstorbenen Erwin Borst, Heinz Krönert und Franz Hofmann sowie dem ehemaligen Bürgermeister der Stadt Haßfurt und Landrat des Landkreises Haßberge, Rudolf Handwerker. Gemeinsam hätten sie viel erreicht. Er sei erfreut, dass seine Tätigkeit als CSU-Bezirksvorsitzender von Ex-Bundesminister Michael Glos und nun von Staatssekretär Gerhard Eck fortgesetzt werde und dass Steffen Vogel als sein Nachfolger als Stimmkreisabgeordneter eine hervorragende Arbeit leiste. Zuletzt dankte Albert Meyer seinem Freund Siegmund Kerker, der mit ihm aus dem Finanzamt Zeil gekommen und nach Franz Hofmann 16 Jahre lang CSU-Kreisvorsitzender und fünf Jahre stellvertretender Landrat gewesen sei.


