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Ebelsbach
Ein Garten Eden in Ebelsbach
Groß war die Freude über die Eröffnung des neuen 'Rummelsberger Plauder-Gärtla'. Im Bild ( von links) Regionalleiter Günter Schubert, Diakonie-Vorstand Karl Schulz, Dekan Hans-Martin Lechner und Landrat Wilhelm Schneider mit dem örtlichen Leiter Andreas Puchta (rechts) sowie Karl Wagner und Ute Seitz (Vierter und Fünfter von rechts) mit weiteren Gästen.
Foto: Günther Geiling | Groß war die Freude über die Eröffnung des neuen "Rummelsberger Plauder-Gärtla". Im Bild ( von links) Regionalleiter Günter Schubert, Diakonie-Vorstand Karl Schulz, Dekan Hans-Martin Lechner und Landrat Wilhelm ...
Günther Geiling
 |  aktualisiert: 06.05.2022 02:24 Uhr

"Ein Garten ist ein einzigartiger Ort und hier neben dem Haus und der Kirche ein Paradies. Er bietet die besten Voraussetzungen für fast alles, was das Leben angenehm macht: Wohlfühlen, Entspannen, Genießen, Ruhe. Die warmen Sonnenstrahlen, duftenden Blüten und zwitschernden Vögel sind Balsam für die Seele und es ist ihr Garten Eden in Ebelsbach." Dies betonte Karl Schulz, Vorstand der Rummelsberger Diakonie, bei der Eröffnung des "inklusiven Gartens".

Seit Januar 2015 betreibt die Rummelsberger Diakonie ihre neue Einrichtung in Ebelsbach mit einem Wohnungsangebot in Einzelappartements für 26 Personen. Karl Schulz betonte, dass der Garten gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern rollstuhlgerecht und barrierefrei geplant wurde. "Er soll ein Ort der Begegnung, des Austausches und des Beisammenseins werden für Menschen jeden Alters, für Menschen mit und ohne Behinderung, ja vielleicht auch mit Menschen mit Vorbehalten, die diesen Ort nutzen, um ihren Mitmenschen zu begegnen und sie besser kennenzulernen."

Vorsitzender Schulz dankte besonders der "Karl-Wagner-Stiftung" für ihre außerordentlich großzügige Spende. "Ihr haben wir es zu verdanken, dass wir heute hier in diesem Garten sein dürfen, weil sie mit 91.000 Euro den Großteil der finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt hat." Die Investitionssumme liegt bei 120.000 Euro.

Rollstuhlgerecht und barrierefrei wurde der inklusive Garten der Behinderteneinrichtung angelegt.
Foto: Günther Geiling | Rollstuhlgerecht und barrierefrei wurde der inklusive Garten der Behinderteneinrichtung angelegt.

Die Rummelsberger hätten Interesse daran, das Angebot für Menschen mit Behinderung in der Region auch künftig weiterzuentwickeln. Außer Ebelsbach hätten sie noch weitere Einrichtungen in Zeil (mit 26 Personen), Ebern (20 Personen) und Hofheim (14 Personen), während weitere 20 Personen in ihren Wohnungen ambulant unterstützt würden.

Barrieren beseitigen

Landrat Wilhelm Schneider nannte die Eröffnung des inklusiven Gartens einen echten Gewinn für Ebelsbach, insbesondere aber für die Rummelsberger Bewohner und Bewohnerinnen. Gerade die Einschränkungen während der Corona-Pandemie hätten gezeigt, dass ein Stück Garten und die Natur für mehr Lebensqualität sorgen. Der Garten hier in Ebelsbach habe aber einen weiteren Effekt. Er sei ein wichtiger Baustein der Integration und Inklusion. Inklusion heiße Barrieren beseitigen und Vorkehrungen schaffen, dass die Welt für alle Menschen unbeschwert zugänglich, erlebbar und erfahrbar sei. Aber es gehe hier um viel mehr als bauliche Barrieren. Es gehe auch um die gesellschaftliche Anerkennung und um ein möglichst selbstbestimmtes Leben.

Die Buben und Mädchen des Kindergartens umrahmten die Feier mit ihren Liedern.
Foto: Günther Geiling | Die Buben und Mädchen des Kindergartens umrahmten die Feier mit ihren Liedern.

Der Landrat hob das große Engagement der Rummelsberger hervor, das wesentlich dazu beitrage, dass behinderte Menschen nicht benachteiligt, sondern unterstützt würden, um so normal wie möglich leben zu können. Einen besonderen Dank richtete er an Karl Wagner und seine Frau Ute Seitz aus Eschenbach, "die mit ihrer Stiftung benachteiligte Menschen auch in dieser Region unterstützen und in großem Maße dazu beitrugen, dass dieser Garten hier realisiert werden konnte."

Für die Kirchen sprach Dekan Hans-Martin Lechner Dankesworte für diese neue Einrichtung. "Es ist ein inklusiver Garten und damit ein Paradiesgarten, in dem man selbst spürt, ich gehöre dazu und es ist schön zusammen zu sein." Namens der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde überreichte Pfarrerin Sarah Schimmel eine Rose mit dem Namen "gloria dei" (Gott zur Ehre), denn im Garten und in der Natur könne mach auch Schöpfer Gott treffen.

Mit einigen Liedern umrahmten die Buben und Mädchen aus dem Kindergarten die Feier. Auch die Bewohner und Bewohnerinnen hatten mit ihren Betreuern ein schönes Lied getextet.

Auch Tiere anschaffen

Regionalleiter Günter Schubert hob mit Max Waldinger aber auch einen jungen Heimbewohner hervor, von dem die Idee zum Garten geboren wurde. "Es war ja ein schönes Gelände, das nur etwas verwildert war. Da dachte ich, wir könnten einen Garten daraus machen und Gemüse anpflanzen, aber auch Tiere anschaffen," meinte dieser. Im selben Moment zeigte er auf eine kleine Absperrung und lachte: "Da ist schon eine Schildkröte eingezogen." Ein besonderer Dank wurde auch Andreas Puchta, dem heilpädagogischen Fachdienst vor Ort, zuteil für sein Engagement um den Garten.

Auch über einen Namen für den neuen Garten hatte man sich schon Gedanken gemacht und einen Wettbewerb veranstaltet. Karl Wagner und Ute Seitz durften das Geheimnis lüften, dass Ebelsbach nun ein "Rummelsberger Plauder-Gärtla" aufweist. Mit einem "Gartenfest" wurde die Eröffnung des inklusiven Gartens bei schönstem Wetter entsprechend gefeiert.

 
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