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HASSBERGKREIS
„Ein Füllhorn, aus dem ich schöpfen kann“
Redaktion
 |  aktualisiert: 15.12.2020 15:17 Uhr

Auch im Tourismusgeschäft in den Haßbergen bis in den Steigerwald läuft ohne weltoffene Tourismus-Allrounder nichts mehr. Einfallsreich müssen sie sein, die Unternehmer der Freizeit- und Tourismuswirtschaft, die Gastgeber und Gastronomen, die Winzer, Bauern, Selbstvermarkter, Künstler, Gesundheitsanbieter und Hoteliers. Die Gäste wollen berührt und begeistert, nicht nur zufriedengestellt sein.

Tourismus ist für die Ferienregion Haßberge ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, da dürfe man nichts dem Zufall anheim geben oder sorglos träge dahinplätschern lassen. Tourismus ist ein Geschäft für professionelle kreative Macher, die ihr Geschäft lieben – das fühlen dann auch die Gäste. Schulungen, Workshops und Seminare unterstützen den touristischen Praktiker dabei, neue Konzepte und Ideen in einer Gruppe von Gleichgesinnten kennenzulernen und auszutesten. Davon haben nicht nur die Tourismusunternehmer und Gäste etwas, die gesamte Region profitiere davon. So hatte der Tourismusverband Haßberge am Dienstag die beiden Seminare „Neue Gäste mit Pauschalen gewinnen“ und „Texte die überzeugen“ im Programm, Mitinitiatoren waren die Volkshochschule im Landkreis Haßberge und der Zweckverband Deutscher Burgenwinkel. Die Seminare fanden im Rathaus Königsberg statt.

Referentin Ursula Düsterhöft ist eine vielbeschäftigte oft gebuchte Tourismusexpertin, die gerne aus ihrem touristischen Nähkästchen plaudert und ihr Know-how durch sofort umsetzbare praktikable Beispiele und Übungen anreichert. Susanne Volkheimer, Leiterin des Tourismusverbandes, nannte in ihrem Eingangsstatement als wichtiges Ziel „…dass in den Angebots-Pauschalen unsere breitgefächerten touristischen Angebote wie der Abt-Degen-Weintalradweg, der Rennweg, der Main-Radweg, der Burgen- und Schlösserwanderweg, das Burgeninfozentrum, der Zeiler Hexenturm und das Museum für Jüdische Lebenswege und vieles mehr, Events wie Rosenmesse, Garten-, Brau- und Weinfeste mit in die Werbeaktionen der Gastgeber stärker eingebunden werden können. In den vergangenen Jahren wurden viele Millionen in die Verbesserung der touristischen Infrastruktur investiert. Tourismusangebote, ob Kanuwandern auf dem Main, Baden am Ellertshäuser See, Gesundheits- und Wellnessangebote in der Franken-Therme, das Radwegenetz, der Deutsche Burgenwinkel bereichern die Ferienregion und bieten die Chance diese in ihre eigene Werbung und Pauschalen mit einzubinden.

Welche Region hat schon ein kurioses Schäferwagenhotel zu bieten, das Schreinermeister Matthias Fahl, Sulzfeld-Leinach, völlig aus dem Nichts geschaffen hat, oder Ferienappartements in einem denkmalgeschützten Brauhaus wie das von Silvia Schuhmann aus Köslau am Rennweg? Die oben Genannten haben wiederholt an Seminaren teilgenommen und nach eigenem Bekunden sehr davon profitiert. Die Seminarteilnehmer, allesamt Profis im Tourismusgeschäft, weisen auf die immense Bedeutung eines modernen Internetauftritts und die Social-Media-Interaktion hin. „Zwei weitere Leuchttürme werden in diesem Jahr für eine überregionale Ausstrahlung sorgen, das Deutsche Burgenmuseum sowie der Baumwipfelpfad in Ebrach, der bereits im März Besucher anlocken wird“, so Volkheimer.

Die Haßberge haben aber ein „echtes Pfund“, mit dem innerhalb des globalen Tourismuswettbewerbs „gewuchert“ werden kann: eine hohe Dichte an Burgen und Schlössern, eine nahezu unverfälscht erhaltene Natur- und Kulturlandschaft, lebendige Wein- und Biertraditionen, Fachwerkidylle vom Feinsten – und die authentischen fränkischen „Ureinwohner“. Viele Besucher, die die Haßberge nicht mal vom Hörensagen kannten, seien regelrecht und regelmäßig „baff“ über die unerwarteten Attraktionen, die die Haßberge bis in den Steigerwald zu bieten haben. Hier sei alles echt, kein Disneyland. Viele kommen wieder und werben für die Region unter Bekannten und Freunden. Referentin Ursula Düsterhöft, die das Tourismusgeschäft in- und auswendig kennt, findet zum Beispiel Königsberg „wirklich bezaubernd“ und will mit ihrem Ehemann wiederkommen und Urlaub hier machen. Die Haßbergregion sei eine „touristische Schatzkammer, die zu entdecken lohnt“. Der Blick auf das heimische Kultur- und Naturerbe müsse daher immer wieder geschärft und das Vorhandene mit neuen Augen gesehen werden. „Machen Sie die Dinge ihrer Heimatregion wertvoll für die Gäste und die Menschen hier“, rät Ursula Düsterhöft. Und dazu gehöre es, das eigene Angebot durch Kooperation mit anderen Anbietern und der vorhandenen touristischen Infrastruktur sinnvoll zu koordinieren. Netzwerke bilden, sich einlesen in die aufwendig recherchierten und gestalteten Tourismusbroschüren, um den Gästen durch gezielte Hinweise Wegweisung zu geben. Die heimische Freizeit- und Tourismuswirtschaft solle die eigene Region als „touristisches Gesamtpaket“ betrachten und dementsprechend kommunizieren, so die Referentin. Teilnehmerin Ute Eisfelder aus Pfarrweisach betreibt mit ihrer Familie einen 500 Jahre alten Landgasthof mit Pension und Metzgerei, sie ist schon zum dritten Mal bei einem Seminar dabei und sagt: „Ich nehme immer etwas mit, das ich für meinem Betrieb direkt umsetzen kann.“ Auch für Silvia Schuhmann aus Köslau hat sich der Seminartag gelohnt: „Für mich wieder mal ein Füllhorn an theoretischen und praktischen Input, woraus ich im Betriebsalltag schöpfen kann.“ Und so sehen es bei Nachfrage durchweg alle Seminarteilnehmer.

Ursula Düsterhöft setzt bei Werbetexten auf „zielgruppenspezifisches und emotionales Storytelling“ und das nahmen sich die Teilnehmer zu Herzen. Heraus kamen unverkennbare Angebotstexte jenseits des üblichen touristischen Wortgeklingels. Tourismuschefin Volkheimer ließ noch verlauten, dass die Zahl der Übernachtungen in den Haßbergen in 2015 um 2,6 Prozent gestiegen ist. Wenn das kein Anreiz ist, die Tourismus-Region Haßberge gemeinsam weiter nach vorne zu bringen.

Ute Eisfelder aus Pfarrweisach und Silvia Schuhmann aus Köslau.
Foto: HT | Ute Eisfelder aus Pfarrweisach und Silvia Schuhmann aus Köslau.
 
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