In vielen Gemeinden im Landkreis werden derzeit Möglichkeiten gesucht, "moderne" Formen der Bestattung anzubieten, ob in anonymen Urnen-Beeten oder in Form von Baumbestattungen. Vor allem die Waldbestattung erfreut sich großer Nachfrage. In Rauhenebrach möchte hier das örtliche Bestattungsunternehmen in Eigenregie, aber im Gemeindewald, einen Friedwald schaffen. Bevor er die nötigen Genehmigungsverfahren einleitet, stellte Sebastian Schunder seine Planungen vor.
Auch wenn sich eine Bestattung im Friedwald als sehr naturnahe letzte Ruhestätte darstellt, möchte Schunder doch eine "sakrale Wirkung" erreichen. Die Mindestlösung, wie es sie vielfach gibt, bei der lediglich die Wege ab und an gepflegt werden, sich der Friedwald aber ansonsten nicht vom umgebenden Wald unterscheidet, ist nicht sein Ziel.
Nachdem er mit seinem Vorhaben bei Bürgermeister Matthias Bäuerlein gewesen war, suchte er gemeinsam mit dem Gemeindeförster ein passendes Waldstück aus, das in der Nähe von Obersteinbach gefunden wurde. Im Gremium erläuterte er das Vorhaben, durch einen grünen Damm eine Eingangssituation zu schaffen, die auf der Innenseite eine überdachte Versammlungsstätte für die Hinterbliebenen bei der Beisetzung bietet. In dem Waldstück sollen einige Hauptweg zu drei Plätzen führen, was zur Orientierung beiträgt. Zäune oder sonstige künstlichen Abgrenzungen soll es nicht geben, sondern das vorhandene Gelände genutzt werden.
Wassergebühr steigt
Verschiedene Fragen wie die Zufahrt, die Frage der Parkplätze oder der Eingriffe in den Wald wurden diskutiert. Dabei wurde deutlich, dass es kaum Eingriffe in den Baumbestand geben wird, Parkmöglichkeiten könnten ebenfalls geschaffen werden. Diese Auflagen werden sich aber auch noch von Behördenseite ergeben, wenn das Genehmigungsverfahren durchlaufen wird. Vorher jedoch habe er sein Projekt mit dem Gemeinderat besprechen wollen, so Schunder.
Insgesamt, so Bürgermeister Matthias Bäuerlein, sei das Vorhaben zu begrüßen, die Gemeinde trete lediglich als Verpächter der Fläche auf. Alle Genehmigungsverfahren, Errichtung und Betrieb des Friedwaldes würden vom Unternehmen Schunder durchgeführt.
Wegen der massiv gestiegenen Energiekosten bricht Rauhenebrach den laufenden Kalkulationszeitraum der Wasser- und Abwassergebühren ab, um hohes Defizit zu vermeiden. Der Gemeinderat müsste sich andernfalls für eine bewusste Unterdeckung rechtfertigen, die nicht bei der nächsten Preiskalkulation nachgeholt werden könnte. Wasserver- und Abwasserentsorgung sind kostenrechnende Einrichtungen. Die Kommunen sind rechtlich dazu verpflichtet, sowohl Überschüsse als auch Defizite weitgehend zu vermeiden. Die Gemeinderäte stimmten der vorgelegten Kalkulation zu. Diese lässt die Grundgebühren unverändert, die Verbrauchsgebühr steigt beim Wasser auf 2,26 Euro je Kubikmeter, die Abwassergebühr auf 2,83 Euro.
Beitritt zum Klimapakt
Zum Beitritt zum Klimapakt des Landkreises Haßberge erinnerte Gemeinderat Olaf Ernst an die Teilnahme zahlreicher Gemeinderatsmitglieder an der Tagung in Hofheim. Das Ziel Regionalwerk sei erstrebenswert. Weil eine Gemeinde wie Rauhenebrach alleine das nötige Know-How nicht habe, sei eine Vernetzung äußerst sinnvoll. Bei einer Gegenstimme beschloss der Gemeinderat den Beitritt zum Klimapakt.