Knapp 25 Jahre lang fanden die Frauenlesenächte unter der Regie der Theaterwerkstatt Haßfurt statt. Nun gibt es nicht nur einen neuen Kooperationspartner, sondern auch einen neuen Veranstaltungsort. Wie die Frauenlesenächte verlaufen, was neu ist und was bleibt, darüber gibt die langjährige Organisatorin Andrea Tiessen-Lehmann Auskunft.
Zunächst erinnert Tiessen-Lehmann an die erste Lesenacht im Jahr 1999 in der Galerie Roth in Theres. Nina Lorenz, die sich für die künstlerische Leitung der Theaterwerkstatt Haßfurt verantwortlich zeigte, befand sich in Erziehungsurlaub. Während dieser Zeit suchte sie sich ein künstlerisches Betätigungsfeld und nahm mit Monika Strätz-Stopfer, der Gleichstellungsbeauftragten am Landratsamt Haßfurt, Kontakt auf. Schon bald war das Format der Frauenlesenächte aus der Taufe gehoben. Jedes Jahr gab es ein bis zwei Frauenlesenächte in geeigneten Räumen in wechselnden Ortschaften im Landkreis Haßberge. In den Anfangsjahren gab es eine Lesenacht im Sommer und eine im Winter. Deshalb sind es auch 30 Frauenlesenächte im 25. Jubiläumsjahr.
Andrea Tiessen-Lehman war ab der dritten Lesenacht als Vorleserin und als Mitglied im Ensemble der Theaterwerkstatt dabei. Vor 16 Jahren übernahm sie dann die komplette Organisation der Frauenlesenächte. Das Format der Veranstaltung stand in dieser Zeit immer unter dem Dach der Theaterwerkstatt, diese war auch immer bemüht, die Frauenlesenächte aufrechtzuerhalten. Nach erfolgreichen 24 Jahren hatte sich Regisseurin Nina Lorenz verabschiedet. Die Theaterwerkstatt fand zum Ende des letzten Jahres ein natürliches Ende mit dem endgültigen Auszug aus dem Gewölbekeller der Stadthalle Haßfurt.
Aufhören oder mit neuem Partner weitermachen?
Somit ging eine lange Ära zu Ende und es stellte sich die Frage: "Aufhören oder mit neuem Kooperationspartner weitermachen?". Ein "Happy End" mit Fortführung des erfolgreichen Formats verkündete Andrea Tiessen-Lehmann schon im vergangenen Jahr bei den Frauenlesenächten in Sand am Main. Mit der Volkshochschule Haßberge (vhs) steht nun der neue Kooperationspartner fest, unter deren Trägerschaft die Erfolgsgeschichte der Frauenlesenächte auch in diesem Sommer fortgeführt wird. Für das Jubiläum ist mit der Tenne im Schloss Oberschwappach auch eine geeignete Veranstaltungsstätte gefunden. Der Eingang zur Tenne ist hinter dem Schloss vom Spielplatz aus.
"Das Konzept der Frauenlesenächte ist gleich geblieben", verrät Tiessen-Lehmann. Es hat sich knapp 25 Jahre lang erfolgreich bewährt. Das Motto: "Frauen lesen für Frauen" habe sich vor einigen Jahren schon gelockert. Jetzt dürfen die Vorleserinnen auch Geschichten von männlichen Autoren vortragen. Es gibt einen festen Pool an Leserinnen, der sich ergänzt und mit neuen erweitert wird. So finden sich unter den acht Leserinnen auch immer wieder neue Gesichter. Das Thema für die 30. Jubiläumsfrauenlesenacht ist vorgegeben: "Frauen, die Geschichte(n) schreiben". Die Vorleserinnen suchen sich zu diesem Thema entsprechende Lektüre heraus.
Veganes Buffet und musikalische Unterhaltung
Für die Bewirtung gibt es ein veganes und vegetarisches Büfett von der Van Huet's Schloss- und Eventgastronomie. Der Kulturverein Museum Schloss Oberschwappach übernimmt den Getränkeausschank. Die musikalische Unterhaltung wird altbewährt live gespielt und gesungen am Klavier von Petra Schlosser und Andrea Tiessen-Lehmann. Die Musikstücke werden passend zum Thema ausgewählt und bei Bedarf umgeschrieben.
Tickets für die Frauenlesenächte, die am Freitag, 12. Juli, und Samstag, 13. Juli, jeweils um 19.30 Uhr beginnen, gibt es ausschließlich online unter www.vhs-hassberge.de Frauenlesenächte Buchungsnummer E12K05 und E12K06.
