Nach 27-jähriger Tätigkeit als Geschäftsleiter des Zweckverbandes Schulzentrum wurde Horst Hofmann am Mittwoch in der Sitzung des Verbandes verabschiedet. Landrat Wilhelm Schneider hob hervor, dass Hofmann nicht nur als Geschäftsleiter der Landkreisverwaltung, sondern auch als Geschäftsführer im Zweckverband sehr viel geleistet habe.
In den weit über zwei Jahrzehnten seiner Tätigkeit, habe Hofmann den Zweckverband geprägt und die Gebäude so erweitert und modernisiert, so dass sie kaum wieder zu erkennen seien, wenn man den heutigen Stand mit dem Zustand von 1995 vergleiche. Beginnend 1996 mit dem Anbau von vier Klassenräumen für die Realschule, wurden ein Schülercafé errichtet, eine neue Schwimmhalle gebaut, die Turnhallen Ost/West und der Trakt A der Mittelschule saniert. Parallel dazu wurde das Bibliotheks- und Informationszentrum an den Marktplatz umgesiedelt.
In den Jahren 2005 bis 2008 wurde das "Vorzeigeobjekt" Ganztagesbetreuungsstätte erbaut, kurz "Silberfisch" genannt. Doch damit waren die Baumaßnahmen noch lange nicht beendet. Die Schulleiterinnen und Schulleiter standen vor großen Herausforderungen, als im Jahr 2010 mit dem Bau des naturwissenschaftlichen Traktes und mit der Generalsanierung des Schulgebäudes am Tricastiner Platz begonnen wurde.
Auch in den letzten Monaten noch viel Planungen für künftige Projekte
Nicht zu vergessen seien Hofmanns Erfolge im Zusammenhang mit dem Angebot eines warmen Mittagessens und einer Nachmittagsbetreuung für alle Schülerinnen und Schüler. Ergänzend dazu wird in den Räumen der Ganztagesstätte seit dem Jahr 2009 eine ganztägige Förderung und Betreuung von Schülerinnen und Schülern angeboten. Die sogenannte "Offene Ganztagesschule" werde unter der Leitung des Living-Room sehr gut angenommen.
Die letzten Monate von Hofmanns aktiver Zeit waren geprägt von Planungsarbeiten für den Anbau der Grundschule, für die Generalsanierung der Dreifachturnhalle, für die Sanierung der Außenfassade der Mittelschule, für den Umbau des ehemaligen Hausmeistergebäudes am Dürerweg zu weiteren Schulräumen der Mittelschule und für die Errichtung des Technologie- und Transferzentrums, das später unter dem Dach des Zweckverbandes betrieben werden soll.
Die Projekte habe Hofmann stets mit Herzblut, großem Engagement und vielen Stunden Arbeitszeit, auch am Wochenende und bis in die späten Abendstunden hinein, vorangetrieben. Geprägt von Ideenreichtum und Kreativität, zusammen mit der Neigung, "mit Überschallgeschwindigkeit" Projekte umzusetzen, war es eine ständige Herausforderung für Hofmanns Mitarbeiter, mitzuhalten und manchmal in letzter Minute noch Änderungen vorzunehmen oder eine völlig neue Richtung einzuschlagen. Hofmann hatte immer ein offenes Ohr für die Belange der Schulen und des BIZ gezeigt. Trotz knapper Haushaltsmittel sei es in vielen Fällen gelungen, kurzfristig so manchen außergewöhnlichen, aber sinnvollen Wunsch zu erfüllen.
Lernwerkstatt, Erlebnisraum und Kreativzentrum beschlossen
Landrat Wilhelm Schneider überreichte dem Kunstliebhaber Hofmann ein eigens für ihn von der Künstlerin Janna Liebender-Folz angefertigtes Bild, das das Schulgebäude am Tricastiner Platz zeigt. Auch die Schulleiterinnen und Schulleiter, Maria Eirich (Regiomontanus-Gymnasium), Gisela Schott (Grundschule), Hartmut Hopperdietzel (Dr.-Auguste-Kirchner-Realschule) und Matthias Weinberger (Albrecht-Dürer-Mittelschule) dankten Hofmann für seine immer zuverlässige und kompetente Arbeit.
Weiterhin beschloss das Gremium die Schaffung einer multifunktionalen Lernwerkstatt in Kooperation von Realschule, Kreisbildstelle und BIZ, die Einrichtung eines Kreativzentrums im Regiomontanus-Gymnasium mit Co-Finanzierung über Spenden, einen Erlebnisraum vor dem Westtrakt im Realschulbereich sowie international angelegte Projekte im Grünbereich südöstlich der Ganztagsstätte. Für die Realisierung werden Mittel in den Haushalten der Jahre 2022 und 2023 bereitgestellt. Förderungen und Zuschüsse sollen soweit möglich eingeholt werden. Auf die intensive Einbindung von Schülern und Schülerinnen sowie Lehrkräften sei besonderes Augenmerk zu legen.
Je nach Umsetzung des Kreativzentrums können dort wichtige aktuelle Themen, die den Nahraum betreffen, aber auch global von Bedeutung sind, verdeutlicht werden. In der Außenanlage könne zum Beispiel durch die Wahl umweltschonender Materialien, einer Dämmung nach dem neuesten Stand der Technik sowie einer Dach- und Fassadenbegrünung ein besonderer Bezug zur Nachhaltigkeit hergestellt werden.
Des Weiteren soll dort ein Lernpfad zur nachhaltigen Energieerzeugung in der Region, zum modernen Wohnungsbau oder zur Müllvermeidung entstehen, der zum Beispiel durch wechselnde Ausstellungen ergänzt werden kann.