Ein kleines Dorf feierte wieder einmal ganz groß. Aus fast allen Himmelsrichtungen marschierten am Samstagabend beim Sternenmarsch Blaskapellen zum Festplatz bei der Vinothek Sponsel in Zell. Mit dabei waren das Blasorchester Sand, die Sterzelbacher Musikanten Prappach und die Musikkapelle Buch. Das war der Auftakt zum zweitägigen Jubiläumsfest des Musikvereins Zell, verbunden mit dem Knetzgauer Gemeindemusikfest.

Gegründet von Dirigent Gerhard Ullrich im Jahre 1972 und mit Alois Müller als erstem Vorsitzenden, entwickelten sich die Zeller Musikanten aus den kleinsten Anfängen heraus zu einer bekannten und beliebten Institution. Seinen engagierten Mitgliedern ist es zu verdanken, dass sich der Verein in den vergangenen 45 Jahren stets nach vorne weiterentwickelt hat. Beim Ehrenabend in der vollbesetzten Festhalle dankte die Vorsitzende Uschi Roppelt-Gehring den langjährigen Weggefährten mit einer Urkunde.

In Anerkennung ihrer herausragenden Leistungen für den Musikverein wurden Berthold Beck, Herbert Mahl, Elfriede Müller, Anni Nastoll, Charlotte Postler, Otto Pfister, Rita Zenglein, Hartmut Beck, Helene Schamberger, Margit Sponsel und Manfred Sponsel und Rita Zenglein zu Ehrenmitgliedern ernannt. Danach ließ die Blasmusik Kraisdorf die Halle beben. Die Zuschauer waren so begeistert von den Darbietungen der Blaskapelle, dass die Musiker nach etlichen Zugaberufen noch fast eine Stunde weiterspielten.

Mit einem ökumenischen Gottesdienst, geleitet von Pfarrer Jürgen Schwarz und Pfarrer Kai Thorsten Garben, begann der zweite Festtag am Sonntag. Musikalisch umrahmt wurde die Andacht durch die Zeller Musikanten. Beim anschließenden Mittagessen auf dem Festplatz herrschte bereits Massenandrang, so dass die Spezialitäten bereits früh ausverkauft waren. Höhepunkt der Veranstaltung war der große Festzug, der sich zwei Kilometer durch das Winzerdorf schlängelte. Dieser wurde angeführt von prächtigen Pferden des Reitvereins Untereuerheim.

Es folgte eine Abordnung der Zeller Musikanten, bestehend aus der ersten Vorsitzenden Uschi Roppelt-Gehring, ihrer Stellvertreterin Carola Gebhardt, dem Dirigenten Pascal Cieplik sowie dem Ehrendirigenten und Ehrenvorsitzenden Gerhard Ullrich. Unter den Ehrengästen waren Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus, sein Stellvertreter Bernhard Jilke sowie einige Gemeinderäte und der Bierprinz des Landkreises Haßberge, Sebastian Gocker. Insgesamt sechs Musikkapellen und zahlreiche Vereine trugen zum Gelingen des Festzuges bei, der von zahlreichen Zuschauern am Straßenrand gesäumt wurde.

Das große Finale des Festzuges bildete der eindrucksvolle Gemeinschaftschor, bei dem die Kapellen aus Knetzgau, Westheim, Oberschwappach, Dankenfeld, Kirchaich und Michelau gemeinsam musizierten. Pascal Cieplik dirigierte „Schönes Prag“ sowie die Bayern- und Deutschlandhymne. Aber auch der Zeller Ehrendirigent ließ es sich nicht nehmen, zum Frankenlied den Taktstock zu schwingen.

Bürgermeister Stefan Paulus dankte in seiner Ansprache den Zeller Musikern für ihr Engagement und freute sich besonders, dass es dem Verein gelingt, durch seine hervorragende Jugendarbeit Nachwuchs zu gewinnen, so dass die Zukunft der Blaskapelle gesichert ist.

Am Nachmittag gab es noch ein Musikerquiz, bei dem es galt, die richtigen Antworten auf Fragen rund um das 45-jährige Bestehen des Musikvereins zu finden. Als Gewinnerin wurde Annette Schnös ermittelt, die ein Fass Bier aus den Händen des Bierprinzen Sebastian Gocker erhielt. Bei einem Malwettbewerb für Kinder waren Paula Sponsel, Sophia Meisel und Jaqueline Adam die Preisträger.

Zu Melodien der Gemeindekapellen klang das Fest aus.