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ZEIL
Ehrenamt mit besonderer Verantwortung
43 neue Feldgeschworene vereidigte Landrat Wilhelm Schneider beim Kreissiebenertag am Samstag in Zeil.
Foto: Sabine Weinbeer | 43 neue Feldgeschworene vereidigte Landrat Wilhelm Schneider beim Kreissiebenertag am Samstag in Zeil.
Sabine Weinbeer
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:52 Uhr

Mit knapp 1080 Siebenern ist die Feldgeschworenen-Vereinigung Haßberge die größte in Bayern. „Und damit weltweit“, stellte Vermessungsdirektor Gerhard Hartmann am Samstag in Zeil fest, wo der Kreissiebenertag 2018 stattfand. „Das ist unser Feiertag“, erklärte Kreisobmann Adolf Müller und die Teilnahme von gut 600 Feldgeschworenen zeigte ihm, dass diese Zusammenkunft sehr geschätzt wird.

Mit einer Kirchenparade und einem ökumenischen Festgottesdienst, gestaltet von Pfarrer Michael Erhart und Pfarrer Hans-Christian Neiber, begann der Kreissiebenertag. In einem eindrucksvollen Festzug ging es mit der Blaskapelle Ziegelanger zur Tuchangerhalle, wo die Zeiler Feuerwehr der Zusammenkunft der Feldgeschworenen den Rahmen gab.

Viele Bürgermeister, Kreisräte und auch Landrat Wilhelm Schneider begleiteten die Siebener. Sie alle schätzen den ehrenamtlichen Dienst der Feldgeschworenen, wie in den Grußworten betont wurde. Nicht umsonst werde das Feldgeschworenenwesen im Landkreis hoch gehalten, betonte der Landrat. Dieses Ehrenamt sei besonders verantwortungsvoll. Es brauche nicht nur hervorragende Ortskenntnisse, sondern auch „ein großes Maß an Menschenkenntnis, Fingerspitzengefühl und diplomatisches Geschick“. Im Zeitalter der genauen Maßnahmen und exakten Koordinaten habe sich zwar viel geändert, aber Grund und Boden, Eigentum und Abmarkungen seien so sensible Bereiche wie eh und je. Die Siebener trügen zum sozialen Frieden bei, denn: „Sie helfen dabei, Nachbarschaftsstreit zu vermeiden oder zu schlichten.“ Die Wertschätzung dieser Tradition sei nicht zuletzt durch den Eintrag als bundesweites immaterielles UNESCO-Kulturerbe vor zwei Jahren unterstrichen worden, sagte der Landrat.

„Keiner kennt die Heimat so gut wie die Siebener.“
Steffen Vogel, Landtagsabgeordneter

Besonders stolz war der Kreisobmann, dass auch Ministerialdirigent Dr. Reiner Bauer aus dem Finanzministerium nach Zeil gekommen war. Er bezeichnete die Siebener als „Brückenbauer zwischen Tradition und Moderne“, die die Tradition kennen, aber auch die modernen Satelliten gestützten Methoden zur Grenzfindung beherrschen. Regelungen zur Grenzstreitigkeiten habe es schon in der Lex Baiuwariorum gegeben, die zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert geschaffen wurde, sagte Ministerialdirigent Dr. Reiner Bauer. Heute gebe es den Bayern-Atlas für das Smartphone und auch die Feldgeschworenen seien längst im digitalen Zeitalter angekommen.

Wie wertvoll das Ehrenamt der Feldgeschworenen ist, betonte auch Manfred Stadler in seinem Grußwort. Der Baudirektor vom Amt für ländliche Entwicklung beschwor das ehrenamtliche Miteinander in den Dörfern, für das die Siebener ein gutes Beispiel sein könnten. Landtagsabgeordneter Steffen Vogel bestätigte: „Keiner kennt die Heimat so gut wie die Siebener.“

„Siebener“ heißen die Feldgeschworenen, weil sie in der Regel pro Gemarkung sieben Aktive sind – mittlerweile nicht nur Männer, sondern auch Frauen. Von Kreisobmann Adolf Müller erfuhren die Anwesenden am Samstag in Zeil, dass bei Bedarf auch ein weiterer Feldgeschworener berufen werden kann, wenn in einer Gemarkung besonders viele Mitglieder aus gesundheitlichen oder Altersgründen nicht mehr so aktiv sein können, wie das wünschenswert wäre. Feldgeschworener wird man nämlich auf Lebenszeit. Wenn der Gemeinderat dies beschließe, sei die Erweiterung um eine Person durchaus möglich, sagte der Kreisobmann.

Gemeinsam mit Landrat Wilhelm Schneider, Martin Schrauder und Sabine Bartsch vom Landratsamt wurden im Anschluss langjährige Feldgeschworene für ihr Engagement geehrt.

Geehrte Feldgeschworene

25 Jahre: Berthold Binger (Eckartshausen), Helmut Berwind (Hafenpreppach), Nobert Wagner (Hellingen), Rudolf Bähr (Hohnhausen), Ferdinand Karbacher (Karbach), Georg Laubender, Gerd Pfister (Kirchlauter), Reinhard Krug (Kleinmünster), Udo Hornung (Köslau), Helmut Keßler (Manau), Herbert Baum, Harald Deringer (Maroldsweisach), Reinhold Giebfried (Ostheim), Gerhard Endres, Wolfgang Heiles, Wolfgang Schneider (Pettstadt), Otmar Strätz, Günter Will, Wilhelm Will, Günther Zieg (Rudendorf), Heinz Moser (Trossenfurt), Paul Ullrich (Unterschleichach), Hermann Berger-Schmitt, Rupert Graser (Weisbrunn), Gerald Karl (Wüstenwelsberg).

40 Jahre: Hubert Angermüller (Altenstein), Albert Zehe (Augsfeld), Werner Binger (Eckartshausen), Oswald Rützel (Gemeinfeld), Willi Ebert (Hohnhausen), Erich Büttner (Holzhausen), Leo Thein (Lembach), Friedrich Hoffmann, Oskar Lurz (Lohr), Albert Feulner (Pettstadt), Bruno Rüttinger (Untersteinbach), Erhard Finster (Wohnau).

50 Jahre: Rudolf Reinhart (Bundorf), Fritz Zänglein (Dankenfeld), Hugo Vetter (Fitzendorf), Konrad Schobert (Haßfurt), Helmut Schmitt (Hohnhausen), Günter Mauer (Schweinshaupten), Friedrich Viering (Stettfeld), Erich Rügheimer (Welkendorf).

60 Jahre: Rudolf Ort (Buch).

Die neuen Feldgeschworenen

Dominik Stöckert (Augsfeld), Daniel Bergmann (Eichelsdorf), Reinhold Klein (Gemeinfeld), Andreas Müller (Geroldswind), Christian Zehendner und Klaus Burger (Gleisenau), Herbert Pfeufer (Heubach), Hans-Günther Herzog (Junkersdorf), Björn Kühnel (Kimmelsbach), Jochen Schmitt), Bobby-Joe Undiener, Josef Paul Hofmann und Klaus Wissendheid (Kirchlauter), Florian Hetterich, Volker Schuler (Krum), Wolfgang Will, Alfred Hauck (Lendershausen), Maximilian Wunner, Uwe Sperber (Losbergsgereuth), Frank Beck (Maroldsweisach), Tobias Schwab (Nassach), Simon Schorn), Ludwig Schönmann und Rainer Wissendheid (Neuses), Bernd Spielmann, Roland Schmitt (Pfarrweisach), Daniel Hemmerich (Schönbach), Silvia Suhl (Sulzbach), Klaus Schwarz (Tretzendorf), Walter Welsch, Johannes Dürr (Vorbach), Herbert Hiller, Wolfgang Hahn, Jürgen Schüßler, Stefan Herrmann, Udo Rödamer (Walchenfeld), Peter Hornung (Weisbrunn), Heribert Valtin), Günter Huppmann, Stephan Stetter (Weißenbrunn), Bernhard Ankenbrand (Wülflingen), Barbara Mantel, Gerhard Fritzmann (Zeil).

Spaten, Grenzstein und Vermessungsgerätschaften führten den Festzug mit dem Siebener-Kreisobmann Adolf Müller (rechts), Landrat Wilhelm Schneider (Mitte) und MdL Steffen Vogel (links) an.
Foto: Sabine Weinbeer | Spaten, Grenzstein und Vermessungsgerätschaften führten den Festzug mit dem Siebener-Kreisobmann Adolf Müller (rechts), Landrat Wilhelm Schneider (Mitte) und MdL Steffen Vogel (links) an.
43 neue Feldgeschworene vereidigte Landrat Wilhelm Schneider beim Kreissiebenertag am Samstag in Zeil.
Foto: Sabine Weinbeer | 43 neue Feldgeschworene vereidigte Landrat Wilhelm Schneider beim Kreissiebenertag am Samstag in Zeil.
Das Ehrenamt des Feldgeschworenen übernimmt man auf Lebenszeit. Hier im Bild präsentierten sich die für 50 Jahre Geehrten und Rudolf Ort (2. von links), der seit 60 Jahren ein Siebener ist.
Foto: Sabine Weinbeer | Das Ehrenamt des Feldgeschworenen übernimmt man auf Lebenszeit. Hier im Bild präsentierten sich die für 50 Jahre Geehrten und Rudolf Ort (2. von links), der seit 60 Jahren ein Siebener ist.
Für 40 Jahre im Ehrenamt dankten Kreisobmann Adolf Müller, Landrat Wilhelm Schneider, Ministerialdirigent Dr. Reiner Bauer (von rechts) und Vermessungs-Direktor Gerhard Hartmann (links) diesen Siebenern.
Foto: S. Weinbeer | Für 40 Jahre im Ehrenamt dankten Kreisobmann Adolf Müller, Landrat Wilhelm Schneider, Ministerialdirigent Dr. Reiner Bauer (von rechts) und Vermessungs-Direktor Gerhard Hartmann (links) diesen Siebenern.
 
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