Bei der Mitgliederversammlung der Kreisgruppe Haßfurt des Bayerischen Jagdverbandes (BJV) ist ein Generationswechsel erfolgt. Nach 25 Jahren an der Spitze hat Rudolf Meyer aus Wülflingen nicht mehr für den Vorsitz des mehr als 360 Mitglieder zählenden Verbandes kandidiert.
Bei der Neuwahl unter Leitung des kommissarischen Jagdpräsidenten Bayerns, Thomas Schreder (Erding), wurde der 56-jährige Ingenieur Egon Frank aus Untertheres zum neuen Vorsitzenden gewählt, heißt es in einer Pressemitteilung des BJV. Als Stellvertreter wurde der bisherige Amtsinhaber Steffen Vogel (Obertheres) wieder bestätigt.
Die Mitgliederversammlung hatte weiter beschlossen, erstmals zwei Stellvertreter zu wählen, so dass Bernd Hölzer (Mariaburghausen) zum weiteren stellvertretenden Vorsitzenden bestimmt wurde. Die Kasse wird weiterhin von Samantha Jünger aus Bundorf geführt und als Schriftführer löst Dieter Lewetz (Goßmannsdorf), den bisherigen Schriftführer Ingbert Sollmann (Ebelsbach) ab, der das Amt 13 Jahre ausgeführt hatte.
Vor der Neuwahl hielt der scheidende Vorsitzende Rudolf Meyer einen Rückblick auf die Arbeit der vergangenen Jahre. Dabei hob er das außerordentliche Engagement der Jäger hervor, zum Beispiel die Bereitschaft, nachts bei Wildunfällen zu helfen.
Abschiedsgeschenk überreicht
Zweiter Vorsitzender Steffen Vogel dankte dem scheidenden Vorsitzenden für seine lange, engagierte Arbeit und sein Eintreten für die Belange der Jägerschaft und überreichte Meyer und dem scheidenden Schriftführer Ingbert Sollmann unter dem Applaus der anwesenden Mitglieder ein Abschiedsgeschenk.
BJV-Vizepräsident Thomas Schreder ging in seinem Vortag auf aktuelle jagdpolitische Fragestellungen ein. Die Novellierung des Bundeswaffenrechts, die anstehende Novellierung des Bundesjagdgesetzes und die drohende Gefahr der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) würden die Jäger massiv betreffen.
Schreder kandidiert
Aber auch innerhalb Bayern gäbe es mit der Weiterentwicklung des Forstlichen Gutachtens und die Frage der Zukunft der Hegeschauen viele Aufgaben, die zu erledigen seien, so Schreder. Kurz ging der erste Vizepräsident auch auf die turbulenten Zeiten innerhalb des BJV ein und verwies auf den Landesjägertag in Lindau Ende März, der mit der Neuwahl des Präsidiums hoffentlich wieder Ruhe in den BJV bringen werde. Schreder selbst hat seine Kandidatur für das Amt des Bayerischen Jagdpräsidenten angekündigt.
Landrat Wilhelm Schneider dankte den Jägern für ihr Engagement im Bereich der Seuchenbekämpfung, zum Beispiel bei der Reduktion der Wildschweinbestände, um einen Ausbruch der ASP zu verhindern. Besonderes Lob zollte der Landrat dem scheidenden Vorsitzenden Rudolf Meyer für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren und die Mitarbeit im unteren Jagdbeirat des Landkreises.
"Wald mit Wild"
In seiner Antrittsrede machte der neue Vorsitzende Egon Frank deutlich, dass es ihm darum gehe, die Gemeinschaft der Jäger im Kreis zu stärken und den Bayerischen Jagdverband als anerkannten Naturschutzverband stärker in der Öffentlichkeit als solchen zu platzieren. Die Jäger seien mit dem „grünen Abitur“ bestens ausgebildet und engagierten sich mit hohem Einsatz für den Tier- und Naturschutz.
Frank wandte sich dagegen, dass man Rehe als reine Schädlinge darstellt, die nur den Wald schädigen würden. Nach seiner Ansicht müsse es nicht heißen „Wald vor Wild“, sondern „Wald mit Wild“, so der neue Vorsitzende abschließend.