Zufrieden zeigte sich Ebelsbachs Kämmerer Jürgen Pfister bei der Beratung des Haushaltsplanes für das Jahr 2021, der inzwischen auf eine Gesamtsumme von rund 10,4 Millionen Euro angewachsen ist. "Die Kassenlage entwickelt sich positiv, Schulden wurden weiter abgebaut und auch für die geplanten Investitionen konnten die Gelder eingestellt werden." Der Gemeinderat erteilte dem Zahlenwerk seine volle Zustimmung.
Pfister ging anfangs auf den Verwaltungshaushalt ein, der mit knapp 7,6 Millionen Euro abschließt. Die wichtigsten Einnahmen sind der Einkommensteueranteil mit gut 2,1 Millionen Euro - das seien 94 539 Euro mehr als im Vorjahr - die Schlüsselzuweisungen mit gut 1,4 Millionen Euro, die Gewerbesteuer mit 650 000 Euro, der Einkommensteuerersatz mit 158 134 Euro und der Umsatzsteueranteil mit 113 247 Euro.
Auf der Ausgabenseite fallen die Kreisumlage mit gut 1,7 Millionen Euro, die Personalausgaben mit 803 300 Euro, die VG-Umlage mit 602 068 Euro, die Umlage für den Hauptschulverband mit 148 865 Euro sowie die sächlichen Verwaltungs- und Betriebsausgaben mit über 1,7 Millionen Euro zu Buche.
Der Vermögenshaus- oder Investitionshaushalt beläuft sich auf gut 2,9 Millionen Euro. Im Plan stehen hier die Ortsumgehung Ebelsbach mit etwa einer Million Euro, ein Feuerwehrauto TLF 3000 mit 300 000 Euro, Rudendorf Tonleite, Gehweg und Schulberg mit 200 000 Euro, Ertüchtigung Kläranlage Appendorf mit 200 000 Euro, Friedhofgestaltung Ebelsbach mit 160 000 Euro, der Erwerb von Grundstücken mit 135 000 Euro, der Spielplatz Gleisenau mit 95 000 Euro, die Sanierung VG-Gebäude mit 85 000 Euro und das Schloss Ebelsbach 45 000 Euro.
Die Kostendeckung bei den Friedhöfen liege nur bei 30 Prozent, weswegen der Finanzausschuss eine Anpassung auf mindestens 50 Prozent empfiehlt.
Schuldenstand soll bis Jahresende sinken
Der Schuldenstand beträgt 910 717 Euro, das bedeutet eine Pro-Kopf-Verschuldung von 245 Euro - der Landesdurchschnitt liegt bei 573 Euro. Bis zum Jahresende soll der Schuldenstand auf 214 Euro pro Kopf oder insgesamt auf 794 136 Euro sinken.
Das Ratsgremium befasste sich auch mit der Frage "Magische Orte des Frankenweins". Die Gemeinde Ebelsbach ist Mitglied im "Abt-Degen-Weintal". Diese Interessengemeinschaft möchte zusammen mit der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau im Weinberg bei Steinbach und auf der gegenüberliegenden Seite bei Maria Limbach zwei Infopunkte, einen sogenannten "terroir f-Punkt" anlegen. Bisher wurden 19 solche Aussichtsplattformen in Unterfranken realisiert und nun soll auch eine am östlichen Eingang zum fränkischen Weinland folgen.
Neue Feuerwehrkommandanten
Dieser terroir f-Punkt wäre die Möglichkeit, für Ebelsbach einen weiteren touristischen Anlaufpunkt mit überregionaler Bedeutung zu schaffen. Er böte auch eine Gelegenheit für die heimischen Winzerinnen und Winzer, ihre Weine zu präsentieren, zum Beispiel bei Weinproben oder kleinen Feiern, betonte Bürgermeister Martin Horn.
Von den Gesamtkosten verbleibe nach 50-prozentiger Förderung ein Eigenanteil von etwa 190 000 Euro. Die Finanzierung sollen sich die acht Mitgliedsgemeinden des Abt-Degen-Weintals mit jeweils 10 000 Euro, der Landkreis Haßberge mit 40 000 Euro sowie die Sponsoren teilen. Die Gemeinderäte begrüßten das Projekt einmütig und beschlossen ihre Beteiligung an der Finanzierung des terroir f-Punktes. Ebelsbach ist auch bereit, die Projektträgerschaft zu übernehmen.
Schließlich bestätigte der Gemeinderat für die Freiwillige Feuerwehr als Ersten Kommandanten Fabian Käb sowie als seinen Stellvertreter Tobias Hümmer, die aber noch die vorgeschriebenen Lehrgänge binnen einer vorgegebenen Frist mit Erfolg abschließen müssen.