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Pfarrweisach
Aus dem Gemeinderat Pfarrweisach: Dürrnhöfer müssen weiter auf WC warten
Erneut vertragt hat der Gemeinderat Pfarrweisach einen Beschluss über die Anschaffung eines WC-Containers für das Feuerwehr- und Gemeinschaftshaus der Dorfgemeinschaft Dürrnhof. Der Container soll rechts neben dem Haus errichtet werden
Foto: Simon Albrecht | Erneut vertragt hat der Gemeinderat Pfarrweisach einen Beschluss über die Anschaffung eines WC-Containers für das Feuerwehr- und Gemeinschaftshaus der Dorfgemeinschaft Dürrnhof.
Simon Albrecht
 |  aktualisiert: 14.07.2024 02:33 Uhr

Als "Vertagungssitzung" hätte die öffentliche Gemeinderatssitzung am Dienstagabend im Rathaus betitelt werden können; denn zwei Tagungspunkte sind nach längeren und emotionalen Diskussionen erneut vertagt worden – obwohl sie schon einmal im Gremium auf der Tagesordnung gestanden hatten.

Da war zum einen ein Antrag der Dorfgemeinschaft Dürrnhof, die bei ihrem Gemeinschafts- und Feuerwehrhaus einen WC-Container aufstellen und installieren wollen. Das Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Ebern hatte vorgeschlagen, zu den Anschaffungskosten für eine gebrauchte Anlage in Höhe zwischen 3000 und 4000 Euro möge die Gemeinde 1000 Euro Zuschuss geben. Der Container hat eine Fläche von 3,5 mal 4 Meter und würde rechts neben dem bestehenden Feuerwehrhaus aufgestellt.

Hintergrund: vor einigen Jahren war ein kompletter Neubau des Feuerwehrhauses mit Gemeinschaftsraum und Sanitäranlage geplant. Nach Bürgermeister Markus Oppelts (CSU) Worten, ist dieser Plan auf Rückfrage von Gemeinderat Sebastian Bock (FW) auf Eis gelegt, weil es noch keine Zusage vom Amt für ländliche Entwicklung über den finanziellen Zuschuss gibt – dies werde sich nach Oppelts Worten auch noch länger hinziehen. Deshalb haben die Dürrnhöfer vor, als Zwischenlösung einen solchen Container zu installieren. Bis jetzt sei man in die Nachbarhäuser gegangen, um sich der Notdurft zu entledigen.

Gemeinderat will kein Dixi-Klo für die Dorfgemeinschaft

Die vorgeschlagene Variante von Zweitem Bürgermeister Christoph Göttel (FW), anstelle des Containers ein sogenanntes Dixi-Klo zu installieren, wurde vom Gremium mehrheitlich abgelehnt. Göttel hatte dies wegen der Kosten begründet: ein solches Klo käme auf nur 1.700 Euro. Vor allem Gemeinderat Frank Schmidt (CSU) wandte sich gegen eine solche Variante. So kam das Gremium überein, zuerst eine Kostenrechnung für einen WC-Container auch wegen der Installationsarbeiten von Wasser, Abwasser und Strom erstellen zu lassen, einschließlich eines Nutzungsvertrags mit der Dorfgemeinschaft. Weil der Container dann länger als ein Jahr steht, muss nach Oppelts Worten ein Eingabeplan (Bauplan) an Bauamt und Landratsamt eingereicht werden.

Vertagt wurde zum anderen ein Straßenbenutzungsvertrag mit dem Unternehmen, das die Stromleitung von der Solaranlage bei Greßelgrund (Markt Maroldsweisach) zum Umspannwerk in Ebern verlegen will. Dabei führt die Stromtrasse durch die Gemeinde Pfarrweisach, hier vor allem durch die Gemarkung Kraisdorf. Vor allem die Gemeinderäte Roland Rügheimer (CSU) und Werner Hauck (KUL) erinnerten an das Verlegen der Stromleitung im vergangenen Jahr vom Markt Maroldsweisach über die Gemarkungen Lohr/Römmelsdorf, Pfarrweisach und Kraisdorf, wo es nach Rügheimers und Haucks Meinung nicht zufriedenstellend gearbeitet worden war. Besonders Rügheimer regte sich auf, warum Oppelt oft im Alleingang mit dem Bauunternehmen und Bauamt bei Ortsterminen Maßnahmen beschlossen habe, ohne die Gemeinderäte oder die Jagdgenossenschaft zu informieren. Schließlich wurde auch der Punkt vertagt bis ein zufriedenstellender Vertrag dem Gremium vorgelegt wird.

Zuschuss für die im Bürgerzentrum eingebaute Solarstromanlage

Nicht vertagt aber ebenfalls für Diskussion sorgte ein Antrag der Vereinsgemeinschaft Kraisdorf auf Zuschuss für die im Bürgerzentrum eingebaute Solarstromanlage. Schon im Januar hatte der Gemeinderat beschlossen, für die damals kalkulierten 30.000 Euro einen Zuschuss in Höhe von zehn Prozent, also 3.000 Euro zu geben. Nunmehr liegt die Endrechnung bei 20.000 Euro, informierte der Bürgermeister. Der Zuschuss müsste also auf 2.000 Euro gekürzt werden. Weil das Haus aber im Eigentum der Gemeinde ist und die Kraisdorfer bei der Installation der Anlage mit viel Eigenleistung dabei waren, schlug Oppelt vor, den Zuschussbetrag bei 3.000 Euro zu belassen. Sein Stellvertreter Göttel war jedoch der Meinung, man solle den im Januar gefassten Beschluss beibehalten, also nur 2000 Euro Zuschuss geben. Dafür plädierte auch Gemeinderat Werner Hauck. Dem gegenüber konterte Gemeinderat Josef Kneuer (CSU), die heimische Geschäftswelt habe sich unentgeltlich an den Arbeiten beteiligt; so habe beispielsweise die Firma Martin das Gerüst kostenlos gestellt, und sprach sich für 3000 Euro Zuschuss aus. Er führte dabei ins Feld, dass man beim Umbau des Wiegehäuschens in Rabelsdorf im vergangenen Jahr "auch weit über der zehnprozentigen Förderung" gelegen habe. Bürgermeister Oppelt brachte ins Spiel, durch die Installation würden die Stromkosten "enorm gesenkt". Doch das half alles nichts – schließlich stimmte das Gremium mit 8:3 Stimmen dafür, den Beschluss vom Januar aufrecht zu erhalten, also 2000 Euro Zuschuss an die Kraisdorfer zu zahlen.

Für die neue Solarstromanlage auf dem Dach des Bürgerzentrums in Kraisdorf (Bild), die heuer installiert worden ist, erhält die Vereinsgemeinschaft Kraisdorf einen Zuschuss in Höhe von 2.000 Euro von der Gemeinde Pfarrweisach.
Foto: Simon Albrecht | Für die neue Solarstromanlage auf dem Dach des Bürgerzentrums in Kraisdorf (Bild), die heuer installiert worden ist, erhält die Vereinsgemeinschaft Kraisdorf einen Zuschuss in Höhe von 2.000 Euro von der Gemeinde ...
 
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