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KIMMELSBACH
Dreh- und Angelpunkt dörflichen Lebens
Der neue Dorfmittelpunkt in Kimmelsbach wurde eingeweiht.
Foto: Beate Dahinten | Der neue Dorfmittelpunkt in Kimmelsbach wurde eingeweiht.
Von unserer Mitarbeiterin Beate Dahinten
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:05 Uhr

Ein attraktiver Ortskern ist wichtig für die Zukunft eines Dorfes. Dieser Grundsatz der Gemeindeallianz Hofheimer Land wurde bei der Einweihungsfeier am Samstag im Bundorfer Ortsteil Kimmelsbach einmal mehr beschworen. Das Ensemble mit Gemeinschaftshaus, Jugendhaus und Dorfplatz lobten die Grußredner als gelungene Umsetzung.

Pfarrvikar Stefan Beetz erbat den Schutz und Segen Gottes für die Begegnungen im neuen Dorfmittelpunkt. Ausgehend von einem Wort aus dem 1. Petrusbrief betonte er den Wert von Gastfreundschaft und Gemeinschaft. „Wir brauchen Räume, wo Menschen sich treffen können“, sagte Beetz.

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„Ihr habt da was Großartiges geleistet, für Kimmelsbach, für Bundorf, für den Landkreis Haßberge“, sagte Landrat Wilhelm Schneider und sprach vom „i-Tüpfelchen des Dorfes“. Er bescheinigte den Kimmelsbachern Gemeinschaftssinn, Energie und Optimismus. „Denn nur dann, wenn die Menschen von einer guten Zukunft und ihrer Gemeinschaft überzeugt sind, schaffen sie ein solches Werk.

“ Bürgermeister und Gemeinderat hätten richtig und weitsichtig gehandelt, so Schneider, auch mit der Entscheidung, die beiden leer stehenden Anwesen neben dem Feuerwehrhaus zu kaufen. Mit dem Projekt sei ein neuer „Dreh- und Angelpunkt des dörflichen Lebens“ entstanden. „Und das ist genau das, was Dörfer wie Kimmelsbach brauchen, um auch in Zukunft für Jung und Alt als Wohn- und Lebensräume attraktiv zu sein.“

Zentrum der Lebensqualität

Nach Ansicht des Landtagsabgeordneten Steffen Vogel bestätigt das Projekt, das im Rahmen der Städtebauförderung unterstützt wird, den Sinn von mehr staatlichen Investitionen in den ländlichen Raum. „Wenn man so eine Maßnahme sieht, ist jeder Euro gut angelegt.“ Zudem sei die Gemeinde Bundorf wie auch die gesamte Gemeindeallianz Hofheimer Land auf dem besten Weg, die Vorhersagen in Sachen Bevölkerungsschwund zu widerlegen.

Dies bestätigte der Vorsitzende des Zusammenschlusses, Hofheims Bürgermeister Wolfgang Borst. Seit drei Jahren gebe es im Gebiet der Gemeindeallianz mehr Zuzüge als Wegzüge. „Das muss erst mal einer nachmachen“, sagte Borst. Die Gemeinde Bundorf sei „ein Musterbeispiel für das, was wir erreicht haben“. Borst erinnerte daran, dass die Gemeindeallianz von Anfang an die Ortskerne als „Zentren der Lebensqualität“ in den Blick genommen habe, um Anreize zu schaffen, „dass die Menschen da bleiben“.

Diese beiden jungen Damen weihten den Dorfplatz auf ihre Art ein.
Foto: Beate Dahinten | Diese beiden jungen Damen weihten den Dorfplatz auf ihre Art ein.

Die Mittel aus der Städtebauförderung sollen bürgerschaftliches Engagement unterstützen, sagte Manfred Grüner (Regierung von Unterfranken), auch mit Blick auf ähnliche Projekte in Rügheim und Mechenried. Und das Programm versuche, zu unterstützen, was unrentabel sei, aber Identität schaffe. Im Fall von Kimmelsbach ist dies der Erhalt des ehemaligen Wohnhauses, das nun als Jugendtreff dient. „Gäbe es das Haus nicht mehr, wäre der Raum nicht gefasst“, machte Grüner einen Aspekt für die Gäste auf dem Dorfplatz anschaulich. Zudem hob er hervor: Das alte Gebäude werde jetzt mit jungem Leben erfüllt. Und auch das ganze Ensemble stifte Identität.

Tatsächlich hatten Sanierung und Umbau des jetzigen Jugendhauses die größten Herausforderungen mit sich gebracht. Dies ging aus dem Rückblick des Architekturbüros, vertreten durch Corinna Bergmann, hervor. Die Bausubstanz sei sehr marode und der Aufwand entsprechend hoch gewesen. Für den Brunnen auf dem Dorfplatz war ein Künstlerwettbewerb ausgeschrieben worden, den Petro Schiller (Königsberg) gewonnen hatte.

Bürger packten mit an

Alles in allem war es ein „sehr großes, zeitintensives Projekt“, so Bürgermeister Hubert Endres, der die Bedeutung des Tages auf seine Art würdigte: „Im Gegensatz zum Bau des Berliner Flughafens findet heute bei uns eine Einweihung statt und die Baukosten liegen circa 150 000 Euro unter der ursprünglich geschätzten Investition. “

Besonders würdigte Bürgermeister Hubert Endres das Engagement von Michael und Doris Halbig. Sie hatten das Projekt mit angeregt und bei der Umsetzung viel Zeit und Mühe investiert.
Foto: Beate Dahinten | Besonders würdigte Bürgermeister Hubert Endres das Engagement von Michael und Doris Halbig. Sie hatten das Projekt mit angeregt und bei der Umsetzung viel Zeit und Mühe investiert.

Ebenso wie seine Vorredner vergaß allerdings auch er nicht, den Einsatz der Bürger zu würdigen, die tatkräftig mit angepackt hatten. Etwa 250 Arbeitsstunden waren allein beim Ausräumen der alten Gebäude zusammengekommen. Besonders hervorgehoben wurde das Engagement von Michael und Doris Halbig, die das Projekt mit angeregt und viel Zeit und Mühe investiert hatten. Bürgermeister Endres bezeichnete die beiden als „Glücksfall“.

In Kimmelsbach werde derzeit noch mehr getan: Endres sprach die Investitionen in Sachen Trinkwasser und Abwasser sowie die neuen Dorflampen und die DSL-Versorgung an. Der Ausbau der Staatsstraße und das Pflastern der Gehwege werden bis Mitte Juni abgeschlossen sein, kündigte er an. Endres hatte zudem auch die ehemaligen Kimmelsbacher unter den Festgästen im Blick. Nicht allein, dass er sie besonders willkommen hieß, – in Reimform warb er dafür, dass sie sich wieder für ihre alte Heimat entscheiden: „Sucht ihr euer spätes Glück, dann kehrt nach Kimmelsbach zurück.“

 
 
 
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