
Die unterfränkische Partyband "Dorfrocker" teilt einmal mehr gegen die Klimaaktivistinnen und -aktivisten der "Letzten Generation" aus. In einem Video, das die drei Schlager-Brüder aus dem Landkreis Haßberge jüngst in den sozialen Netzwerken veröffentlicht haben, wird ein sogenannter "Klimakleber" mit Jauche bespritzt. Frontsänger Tobias Thomann selbst sitzt in dem Beitrag singend am Steuer eines Traktors mit Güllefass, dessen Inhalt sich schließlich über die am Boden sitzende Person ergießt – ein Komparse.
Die Botschaft der Band ist damit aber gesetzt, und auch der Titel lässt keine Zweifel: "Das passiert mit Klimakleber auf'm Bauernhof".
Zwischen Parodie und Selbstjustiz
Der Beitrag fügt sich ein in eine Reihe von Schmähvideos auf YouTube, Instagram und TikTok, mit denen die Dorfrocker zuletzt für Aufsehen sorgten. Darin polterten sie wiederholt gegen Umweltaktivistinnen und -aktivisten. Was aber ist das Ziel der Partyband? "Wir wollen vor allem unterhalten", sagt Frontmann Tobias Thomann am Telefon. "Das, was wir machen, ist Satire – und von der Meinungsfreiheit gedeckt."
Kritiker hingegen werfen der Partyband vor, von Selbstjustiz zu fantasierten – wie mit eben jener Gülle-Aktion im jüngst erschienenen Video. Immerhin: In den Kommentarspalten auf YouTube findet die Aktion vor allem Anhänger. "Cool,dass müsstet ihr in der Stadt machen wo die Kleber sitzen", schreibt etwa ein Internetnutzer. Ein anderer fordert in ebenso holprigem Deutsch ein noch martialischeres Vorgehen: "Besser ist erst drüber zu fahren und dan schön die gülle drauf."
Man sei nicht verantwortlich für das, was andere schreiben, sagt Tobias Thomann im Gespräch. Die Band sei auch nicht der Grund für den Unmut gegenüber den "Klimaklebern". Das seien die Umweltschützer selbst. "Ihr Ziel in allen Ehren, aber die Art und Weise nervt", schiebt er hinterher.
Letzte Generation reagiert gelassen
"Auch wir haben keinen Spaß daran", schreibt die Letzte Generation auf Nachfrage über ihren Klebe-Protest. Die Aktivistinnen und Aktivisten reagieren gelassen auf das Video der Dorfrocker – und finden dennoch deutliche Worte: "Wir lehnen eine gewaltvolle Kommunikation ab", heißt es vonseiten der Presseabteilung. Stattdessen wünsche man sich "einen konstruktiven Austausch über die Klimakrise und deren Lösungen, auch mit dem landwirtschaftlichen Sektor."
Ob es der Partyband aber am Ende tatsächlich um einen solchen Austausch geht, bleibt offen. Klar ist, Aufmerksamkeit ist den Dorfrockern mit ihren Videos gewiss – und mit ihr auch Ärger. Der drohte Anfang des Jahres von niemandem geringeren als Reinhard Mey. Er kündigte zwischenzeitlich an, die Partyband aus dem Steigerwald verklagen zu wollen, weil sie seinen Hit "Über den Wolken" umgedichtet hatten.
Mey sah sein Werk deshalb für "Hetze und Beleidigungen missbraucht", wie er in einem später gelöschten Eintrag auf seiner Homepage schrieb. Am Ende aber legten alle Beteiligten ihren juristischen Streit einvernehmlich bei, hieß es damals.
Vorsicht, Tiere spritzen Harn !
Musst ich Grad denken; mit dem Schtrootzfass markiert halt der Dorfrocker sein Revier.
Nichts für Ungut, ich bin schon dafür sich für eine Sache zu engagieren, aber das geht einfach zu weit!
die ziele die sie verfolgen sind unterschiedlich, die einen wollen maßnahmen die dem klimaschutz dienen, die anderen möchten "erfolgreiche musiker" sein.
die mediale aufmerksamkeit bekommen beide durch die berichterstattung, ob die nervt oder nicht muss jeder selbst entscheiden.
ohne die berichte könnte man als ottonormalbürger der aufm land wohnt sagen:
was kratzt es mich, wenn sich jemand in der großstadt auf die straße pappt, oder was die dorfrocker auf youtube verzapfen.
Und dass diese Polkaheinis aus dem Steigerwald tatsächlich Fans haben, ja, damit ist über das geistige Niveau der Anhängerschaft auch schon alles berichtet.
Ihr Leben scheint echt langweilig zu sein, wenn Ihnen nix besseres einfällt, als permanent Leute dumm anzumachen!
Aktualisiert am 04.05.2023, 10:19 Uhr
Das Unternehmen Ökoworld AG hat angekündigt, alle Strafen, die gegen Aktivisten der "Letzten Generation" ausgesprochen werden, zukünftig zu übernehmen. Es sei damit das erste börsennotierte Unternehmen, das in den zivilen Widerstand der Gruppe investiere.
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