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Kirchaich mit Nützelbach
Dorfrocker spritzen in neuem Video Gülle auf "Klimakleber": So reagiert die Letzte Generation darauf
Es ist nicht das erste Mal, dass die Partyband aus dem Landkreis Haßberge in den sozialen Netzwerken gegen die Umweltaktivisten poltert. Doch es gibt auch Kritik.
Dorfrocker-Frontsänger Tobias Thomann (Mitte): 'Das, was wir machen, ist Satire.' (Archivbild)
Foto: Christian Licha | Dorfrocker-Frontsänger Tobias Thomann (Mitte): "Das, was wir machen, ist Satire." (Archivbild)
Lukas Reinhardt
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:16 Uhr

Die unterfränkische Partyband "Dorfrocker" teilt einmal mehr gegen die Klimaaktivistinnen und -aktivisten der "Letzten Generation" aus. In einem Video, das die drei Schlager-Brüder aus dem Landkreis Haßberge jüngst in den sozialen Netzwerken veröffentlicht haben, wird ein sogenannter "Klimakleber" mit Jauche bespritzt. Frontsänger Tobias Thomann selbst sitzt in dem Beitrag singend am Steuer eines Traktors mit Güllefass, dessen Inhalt sich schließlich über die am Boden sitzende Person ergießt – ein Komparse.

Die Botschaft der Band ist damit aber gesetzt, und auch der Titel lässt keine Zweifel: "Das passiert mit Klimakleber auf'm Bauernhof". 

Zwischen Parodie und Selbstjustiz

Der Beitrag fügt sich ein in eine Reihe von Schmähvideos auf YouTube, Instagram und TikTok, mit denen die Dorfrocker zuletzt für Aufsehen sorgten. Darin polterten sie wiederholt gegen Umweltaktivistinnen und -aktivisten. Was aber ist das Ziel der Partyband? "Wir wollen vor allem unterhalten", sagt Frontmann Tobias Thomann am Telefon. "Das, was wir machen, ist Satire – und von der Meinungsfreiheit gedeckt." 

Kritiker hingegen werfen der Partyband vor, von Selbstjustiz zu fantasierten – wie mit eben jener Gülle-Aktion im jüngst erschienenen Video. Immerhin: In den Kommentarspalten auf YouTube findet die Aktion vor allem Anhänger. "Cool,dass müsstet ihr in der Stadt machen wo die Kleber sitzen", schreibt etwa ein Internetnutzer. Ein anderer fordert in ebenso holprigem Deutsch ein noch martialischeres Vorgehen: "Besser ist erst drüber zu fahren und dan schön die gülle drauf."

"Ihr Ziel in allen Ehren, aber die Art und Weise nervt."
Tobias Thomann, Frontsänger Dorfrocker

Man sei nicht verantwortlich für das, was andere schreiben, sagt Tobias Thomann im Gespräch. Die Band sei auch nicht der Grund für den Unmut gegenüber den "Klimaklebern". Das seien die Umweltschützer selbst. "Ihr Ziel in allen Ehren, aber die Art und Weise nervt", schiebt er hinterher.

Letzte Generation reagiert gelassen  

"Auch wir haben keinen Spaß daran", schreibt die Letzte Generation auf Nachfrage über ihren Klebe-Protest. Die Aktivistinnen und Aktivisten reagieren gelassen auf das Video der Dorfrocker – und finden dennoch deutliche Worte: "Wir lehnen eine gewaltvolle Kommunikation ab", heißt es vonseiten der Presseabteilung. Stattdessen wünsche man sich "einen konstruktiven Austausch über die Klimakrise und deren Lösungen, auch mit dem landwirtschaftlichen Sektor."

"Wir lehnen eine gewaltvolle Kommunikation ab."
Letzte Generation

Ob es der Partyband aber am Ende tatsächlich um einen solchen Austausch geht, bleibt offen. Klar ist, Aufmerksamkeit ist den Dorfrockern mit ihren Videos gewiss – und mit ihr auch Ärger. Der drohte Anfang des Jahres von niemandem geringeren als Reinhard Mey. Er kündigte zwischenzeitlich an, die Partyband aus dem Steigerwald verklagen zu wollen, weil sie seinen Hit "Über den Wolken" umgedichtet hatten.

Mey sah sein Werk deshalb für "Hetze und Beleidigungen missbraucht", wie er in einem später gelöschten Eintrag auf seiner Homepage schrieb. Am Ende aber legten alle Beteiligten ihren juristischen Streit einvernehmlich bei, hieß es damals.  

 
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  • N. K.
    Hat das eigentlich schon mal jemand in echt gemacht? Wäre mal ne gute Sache. Vielleicht reicht ja auch Wasser....
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  • G. W.
    Im Nürnberger Zoo, im Raubtierhaus, da hängt ein Warnschild:

    Vorsicht, Tiere spritzen Harn !

    Musst ich Grad denken; mit dem Schtrootzfass markiert halt der Dorfrocker sein Revier.
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    Sind die Dorfrocker nicht die Typen, die eine Halbnackte auf einem Altar in einer kleinen Kirche haben ablichten lassen? Die Jungs brauchen wirklich nicht über Andere herzuziehen! Allerdings finde ich die Kleberei auch schwachsinnig!
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  • G. W.
    Genau, das waren die Kirchenschänder in Fabrikschleichach. Auf Mallorca hatten diese Lichtgestalten auch schon Ärger mit der Polizei, soweit ich mich erinnere gab's da ebenfalls Zoff wegen eines Filmdrehs....
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    Ich würde den Asphalt im nahen Umfeld um die Hände herausschneiden. Die jenigen mit dem Klotz an der Hand nach Hause schicken. Die Löcher wieder schließen, und die Reparatur denen in Rechnung stellen.
    Nichts für Ungut, ich bin schon dafür sich für eine Sache zu engagieren, aber das geht einfach zu weit!
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  • A. S.
    Einfach nur primitiv - mehr gibt's doch nicht zu sagen. Aber bekommen ja die erhoffte Aufmerksamkeit....
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  • E. H.
    Das Niveau der Dorfrocker ist ja tiefer gelegt als ein Manta.
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  • C. J.
    Auf eigenen Wunsch hin entfernt.
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  • A. G.
    die klimakleber und die dorfrocker wollen doch alle nur das eine: (mediale) aufmerksamkeit.
    die ziele die sie verfolgen sind unterschiedlich, die einen wollen maßnahmen die dem klimaschutz dienen, die anderen möchten "erfolgreiche musiker" sein.
    die mediale aufmerksamkeit bekommen beide durch die berichterstattung, ob die nervt oder nicht muss jeder selbst entscheiden.

    ohne die berichte könnte man als ottonormalbürger der aufm land wohnt sagen:
    was kratzt es mich, wenn sich jemand in der großstadt auf die straße pappt, oder was die dorfrocker auf youtube verzapfen.
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  • J. W.
    Ist denn schon wieder Murmeltiertag? Hoffentlich halten sich die Brüder an alle Verkehrsregeln. Ansonsten sollten diese auch über ihre Vergehen ein Video drehen.
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  • G. W.
    Ein Güllefass als Waffe gegen unliebsame Mitmenschen, das sagt doch schon ziemlich viel aus über die Schlichtheit des Geistes.
    Und dass diese Polkaheinis aus dem Steigerwald tatsächlich Fans haben, ja, damit ist über das geistige Niveau der Anhängerschaft auch schon alles berichtet.
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  • H. E.
    Neidisch ? Diese Musiker haben jedenfalls weitaus mehr für andere getan als Sie es jemals tun werden. Sie arbeiten und machen Menschen glücklich. Man muss sie ja nicht mögen, aber sie fallen immer nur mit Kritik auf. Bringen Sie sonst nichts zustande ?
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  • G. W.
    Na da isser ja wieder, der Hubi62....und wie gewohnt mit unterirdisch beleidigendemTonfall...

    Ihr Leben scheint echt langweilig zu sein, wenn Ihnen nix besseres einfällt, als permanent Leute dumm anzumachen!
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  • G. W.
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    "Letzte Generation": Unternehmen bezahlt alle Strafgelder gegen Aktivisten
    Aktualisiert am 04.05.2023, 10:19 Uhr
    Das Unternehmen Ökoworld AG hat angekündigt, alle Strafen, die gegen Aktivisten der "Letzten Generation" ausgesprochen werden, zukünftig zu übernehmen. Es sei damit das erste börsennotierte Unternehmen, das in den zivilen Widerstand der Gruppe investiere.

    😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂
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  • G. R.
    Willkommen bei der ethisch-ökologisch-sozialen Vermögensberatung ÖKOWORLD, Unsere Rentenversicherungen und Investmentfonds werden von Experten auf ethischen Anspruch, Sozialverträglichkeit und ökologische Kriterien geprüft. es wäre einmal Interessant zu wissen was die Anleger zu so einen Missbrauch ihrer Gelder sagen. Ich würde meine gesamten Gelder sofort abziehen.
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  • L. S.
    Wenn Rechtstaatlichkeit nichts mehr zählt, zahlen dubiose Öko... Strafen von Verurteilten. Das zeigt die wahren Beweggründe dieser Personen.
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