
Für die drei Brüder Tobias, Philipp und Markus Thomann aus Kirchaich, deutschlandweit besser bekannt als die Musikband „Dorfrocker“, geht es bergauf: Ihr aktuelles Album „Dorfkind und stolz drauf“ ist so erfolgreich wie keines ihrer vorherigen fünf Alben. „Dorfkind“ ist in den Charts auf Platz 12 gestiegen und gesellt sich zwischen internationale Musiker wie Helene Fischer (11) oder Eminem (19). Die Dorfrocker scheinen mit ihrer Musik „made in Franken“ und ihrem klaren Bekenntnis zur ländlichen-dörflichen Herkunft einen Nerv getroffen zu haben und sprechen damit vor allem die Landbevölkerung an. In ihrem aktuellen Hit „Dorfkind“, der gleichzeitig Namensgeber für das aktuelle Album ist, singen sie: „Ich bin a Dorfkind und darauf bin ich stolz, denn wir Dorfkinder sin’ aus gutem Holz.“
Die Volksmusik- und Schlagerbranche ist den Thomann-Brüdern zufolge im Wandel und wird dabei immer beliebter. Während in den letzten Jahren namhafte Vertreter wie Marianne und Michael oder Karl Moik von der Bildschirmfläche weichen mussten, täten sich neue Wege für junge Künstler auf. Populäre Vertreter dieser „neuen deutschen Volksmusik“ sind neben den Dorfrockern unter anderem „Andreas Gabalier“ und „Voxxclub“. Unterstützer und Wegbereiter sei dabei in allen Fällen auch Florian Silbereisen, der mit seiner ARD-Samstagabendshow diesen jungen Künstler-Generation eine Plattform bietet, heißt es in einer Pressemitteilung der Dorfrocker zum jüngsten Charterfolg.
Anders als ihre Musikerkollegen haben die dorfrockenden Brüder aus Kirchaich ihren Erfolgsweg nicht im Eilmarsch beschritten. Sie traten bereits vor sieben Jahren das erste Mal in Silbereisens Show auf. In dieser Zeit kletterten sie stetig und mühsam mit jedem ihrer mittlerweile sechs Alben ein kleines Stückchen weiter nach oben in den Charts. Der 12. Platz in den Charts ist die beste Platzierung einer Band im Genre „Neue deutsche Volksmusik“ und „Party Schlager“.
„Auf dem Weg bergauf fahren andere mit dem Lift. Wir gehen zu Fuß. Das ist zwar anstrengender, aber vielleicht beständiger als bei vielen gecasteten Superstars, die schnell oben, aber auch schnell wieder unten sind“, so Dorfrocker Sänger Tobias.
Die Dorfrocker haben sich ihre Fans „erspielt“. Und das zeigt sich auch an ihrer Bilanz. An über 800 Live-Auftritte und 80 TV Shows nahmen die Dorfrocker seit 2007 teil. Ochsentour heißt das in Musikerkreisen. Dabei organisieren sich die drei Brüder selbst und teilen die Arbeitsbereiche bandintern auf.
Auch die Fangemeinde vergrößert sich merkbar. Im Internet folgen der Band über 47 000 Facebook-Freunde. Außerdem existieren 30 Fanclubs, aber nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Schweiz und in Frankreich.
Zu den Konzerten kommen viele junge Leute. Junge Frauen oft auch im Dirndl, die Jungs und Männer in Lederhosen. Passenderweise singen die Dorfrocker dazu „Sie findet Lederhosen sexy“, wozu vor allem die jungen Mädels vor der Bühne kreischen.
Trotz unzähliger internationaler Auftritte spielen die Dorfrocker immer wieder auch in der Heimat. So am 2. August, da findet das „Dorfrocker Open Air“-Konzert in Kirchaich statt. Dort treffen sich bei Künstlern wie Jürgen Drews im Vorprogramm alljährlich mehrere Tausend Zuschauer, um friedlich-fröhlich die Sau raus zu lassen.
Ihre aktuelle „Dorfkind“-Tour startet mit ausverkauften Hallen und führt die Dorfrocker noch bis Ende April in 40 Orte und vier verschiedene Länder. Dreieinhalb Stunden rocken die Jungs bei einem Auftritt mit ihrer Live-Band die Bühne. „Und ab geht die Lutzzzi“, „Freibierotto“ oder „Tiefkühlpizza“ heißen beliebte Songs. Und zum Lied „Vogelbeerbaum“, welcher auf Youtube über 1,3 Millionen Mal angeklickt wurde, schunkelt die ganze Halle. Das beliebtere Lied zum Mitsingen ist allerdings der Hit „Dorfkind“.