zurück
Rauhenebrach
Rauhenebrach: Digitale Kompetenz für Schule und Gemeinde
Bürgermeister Matthias Bäuerlein (rechts) und der gemeindliche IT-Fachmann Michael Marschall haben in den vergangenen Wochen die Rauhenebracher Schule auf die digitale Überholspur gesetzt.
Foto: Sabine Weinbeer | Bürgermeister Matthias Bäuerlein (rechts) und der gemeindliche IT-Fachmann Michael Marschall haben in den vergangenen Wochen die Rauhenebracher Schule auf die digitale Überholspur gesetzt.
Sabine Weinbeer
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:33 Uhr

Sollten die Schulen nochmals in größerem Umfang Home-Schooling anbieten müssen – in Rauhenebrach wird das von der technischen Ausstattung her keine Probleme bereiten. "Wir haben alle denkbaren Förderprogramme angezapft und vor allem für die Belange der Schule schon enorm viel umgesetzt", erklärte Bürgermeister Matthias Bäuerlein in einem Pressegespräch zum Thema Digitalisierung in der Steigerwaldgemeinde. Diese Woche hat der Gemeinderat den Auftrag für den Glasfaseranschluss des Rathauses gegeben. Den hat die Schule bereits.

Als ländliche Gemeinde sei es für Rauhenebrach existentiell, eine gute digitale Infrastruktur anzubieten, so Bäuerlein. Deshalb hat die Gemeinde mit Michael Marschall einen eigenen ITler eingestellt. Der hatte bisher alle Hände voll zu tun "und tut Fördertöpfe auf, von denen habe ich noch gar nichts gehört", freut sich der Bürgermeister. Über das Vectoring-Verfahren sind fast alle Rauhenebracher Haushalte in den vergangenen Jahren mit einer Leistung von mindestens 50 Megabit pro Sekunde versorgt worden. "In einigen Bereichen unserer Gemeinde sind sogar 200 Mbit im Download buchbar".

100 Haushalte bekommen Glasfaser direkt ins Haus

Für rund 100 Haushalte in Obersteinbach, Falsbrunn und den Einzelgehöften gibt es derzeit allerdings deutlich weniger als 30 Mbit. Da das von der Regierung aber als Mindeststandard ausgerufen wurde, kommen diese jetzt in den Genuss des nächsten Förderprogramms und erhalten direkt Glasfaser ins Haus. "Wer jetzt gleich anmeldet, erhält sogar den Hausanschluss kostenlos, bei den anderen liegt der Anschluss an der Grundstücksgrenze", so Bäuerlein. Bei der Erweiterung des Siedlungsgebiets in Untersteinbach war "Fibre to home" bereits Ausbaustandard.

Einen eigenen Glasfaseranschluss hat auch das Schulgebäude in Untersteinbach. "Es war uns auch vor Corona sehr wichtig, die Schule digital bestmöglich auszustatten", so Matthias Bäuerlein. Schon vor seiner Zeit als Bürgermeister gab es an der Schule einen Computerraum, in dem die Grundschüler Medienkompetenz lernen. Unter dem Titel "Digitale Schule" gab es Fördermittel vom Freistaat und die hat Rauhenebrach schnell umgesetzt. Zunächst wurde ein Wlan in der Schule aufgebaut, fünf Leih-Laptops gibt es ebenfalls bereits.

Lehrer und Eltern können auf Schul-Cloud zugreifen

Die Schule hat beim Kultusministerium ein Digital-Konzept vorgelegt, das hat Michael Marschall in Corona-Zeiten umso schneller zur Umsetzung gebracht. Um Lehrmittel bereitstellen zu können, richtete er eine Cloud-Plattform ein, die ein geschlossenes System darstellt "wegen der Urheberrechte", so Marschall. Lehrer und Eltern können darauf ganz unkompliziert zugreifen, die Schule behält die Datenhoheit. Um die Familien zu unterstützen, schloss die Gemeinde außerdem einen Lizenz-Vertrag ab, der den Familien aller 95 Grundschüler ein kostenloses Office-Paket zur Verfügung stellt "das kann auf bis zu fünf Endgeräten je Haushalt genutzt werden", erklärt Marschall den Mehrwert für die Familien.

Klassen-Kommunikation über WhatsApp ist Lehrkräften nicht erlaubt, wegen der Datensicherheit auch sonst nicht empfohlen. Deshalb bietet das Rauhenebracher System einen eigenen Messenger an – und auch hier liegen alle Daten in der Schule, nicht auf irgendeinem externen Server oder in einer öffentlichen Cloud.

Neuer Server für die Lernplattform

Für die Lernplattform wurde ein eigener Server angeschafft und auch die Gemeinde selbst profitiert von der neuen digitalen Struktur. "Unser Archivar sitzt beispielsweise im Schulgebäude", so Bürgermeister Matthias Bäuerlein. Für ihn war es selbstverständlich in Zeiten von Corona alle Maßnahmen an der Schule vorzuziehen, die im Zusammenhang mit Home-Schooling stehen.

In der Schule selbst geht es auch weiter in Sachen Digitales Klassenzimmer. Alle Klassenzimmer werden mit Leinwand, Beamer und Soundsystem angeschafft, Lehrer-PC und zwei PCs oder Notebooks je Klasse. Außerdem wird der EDV-Raum mit derzeit 18 Computerarbeitsplätzen erneuert und auf Klassenstärke ausgebaut.

Rund 110 000 Euro Fördermittel hat Rauhenebrach bisher für die Schule abgerufen und umgesetzt "bei minimalem Einsatz von Eigenmitteln". Das gilt auch für den Glasfaseranschluss Rathaus, für den der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag den Auftrag vergab. Rund 33 000 Euro wird das kosten, die Förderung der Regierung von Unterfranken wird sich auf 90 Prozent belaufen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Rauhenebrach
Sabine Weinbeer
Bürgermeister und Oberbürgermeister
Daten und Datentechnik
Datensicherheit
Grundschulkinder
Lizenzverträge
Matthias Bäuerlein
Personalcomputer
Regierung von Unterfranken
Schulgebäude
Server
Stadträte und Gemeinderäte
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top