
Bunt und schillernd mit Föhnwelle und kraftvoller Stimme – das ist Dieter Thomas Kuhn. Zu seinem Konzert am Donnerstag beim Eyrichshof-Open-Air kamen 1500 Fans, viele in knalligen Flower-Power-Outfits und Sonnenblume in der Hand. Einige davon landeten später auf der Bühne.
Von Beginn an war die Feierlaune bei 100 Prozent. Das Publikum tanzte, hüpfte und umjubelte ihr Idol frenetisch. Ein paar Verehrerinnen schmissen ihm sogar ihren BH auf die Bühne. Das scheint er aber gewohnt zu sein: „Warum sind heute nur zwei hautfarbene BH und ein tiefschwarzer BH hier gelandet? Die Ausbeute ist ein wenig gering. Aber, das kränkt uns nicht! Wir fragen uns an dieser Stelle abends immer, wenn ihr uns mit den BH beschmeißt, ob das unter die Me-Too-Debatte fällt? Ist das schon ein sexueller Übergriff?“ – „Wir sagen nein!“, antwortete der Sänger und die Menge jubelte.
Er habe sich den ganzen Tag auf ein fränkisches Bier gefreut, sagte Kuhn, aber man habe ihm stattdessen ein Bitburger hingestellt. Prompt folgte lautes Getöse aus dem Publikum und Kuhn machte klar: „Trink ich nicht!“ Er hätte hier gerne acht fränkische Biere auf der Bühne, wünschte er sich in Richtung Biergarten gewandt.
Der Schlagersänger singt seit 1994 bekannte Coversongs wie „Fiesta Mexikana“, „Amore mio“, „Über den Wolken“ oder „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“ und einige Titel von Udo Jürgens. Damit kam er schon damals gut an – und dafür lieben ihn seine Fans noch heute. Wegen seiner Frisur bekam er den Spitznamen „die singende Föhnwelle“. Der lustig, charmante Schwabe versuchte auch, ein wenig Fränkisch zu lernen und meinte, dass das Schwäbische dem ja gar nicht so fern sei.
Seine siebenköpfige „Kapelle“ war ebenso glitzernd gekleidet wie er, in bunten Anzügen mit Schlaghosen und 70er-Jahre-Frisuren, als wären sie dem Film „Austin Powers“ entsprungen. Selbst der Schlossherr lief an diesem Abend im pinken Hippie-Kostüm herum, mit lila Stirnband und orangener XXL-Sonnenbrille.
Es wurde eine große Party an diesem Abend, mit bunten Lichtern und sehr ausgelassenen Leuten. Bei „Über den Wolken“ stimmten die 1500 Besucher gleich die komplette Strophe an.
Als die Band dann ihr Bier bekam brachte „Olgee“ auch gleich noch Ramazzotti mit. Der heiße eigentlich Holger, werde aber von einem französischen Bandmitglied immer so genannt. Er habe sich irgendwann bei der Band beworben und mahnte damals an, dass er aber kein Abitur habe. Das war der Band aber egal.
Dieter Thomas trank seinen Ramazzotti. „Diesen scheußlichen Schnaps müssen wir jetzt dringend mit einem fränkischen Bier runterschlucken!“ Und wünschte seinen Fans: „Noch einmal Prost!“ Er trank es und sagte: „Oh wie geil!“ Dann ging es mit dem nächsten Klassiker „Über sieben Brücken musst du gehen“ weiter im Programm.