Genau vor 20 Jahren betraten die „Glory Gospel Singers“ zum ersten Male die Kirchen und Konzerthallen Deutschlands. Mit ihren faszinierenden Stimmen begeistern sie mittlerweile ihr Publikum in ganz Europa und kamen nun auch in die Magdalenenkirche nach Ebelsbach. Für die nahezu 200 Zuhörer wurde dies ein mitreißendes Musikerlebnis, in das sie auch immer wieder selbst einbezogen wurden, sangen und den Rhythmus mitgingen.
Kaum an einem anderen Ort auf dieser Welt wird mit einer derartigen Hingabe und Inbrunst zum Lobe Gottes gesungen wie in den Kirchen des schwarzen Amerika. Davon spürte man auch etwas bei dem Gesang der vier Damen und zwei Herren sowie dem Mann am Keyboard. Schon beim ersten Titel „Kumbaya, my Lord, Kumbaya“ klatschten und sangen die Zuhörer mit, nachdem sich die Sänger bei ihrer Begrüßung im ganzen Kirchenraum verteilt hatten und damit ihren Gästen nahe waren. Nicht weniger eindrucksvoll das „Swing low, sweet chariot“, bei dem der schwergewichtige Bass seine Stimme in der guten Akustik des Kirchenraumes voll entfalten konnte. Aber auch die übrigen Sängerinnen und Sänger versprühten in Soloeinlagen mit dem Chor im Hintergrund gewaltig ihr Talent und ihr Gesang schwoll immer wieder auf wie bei einem vielköpfigen Chor.
Das Publikum hörte auch nachdenkliche Spirituals, bei denen die Texte aus der Bibel stammten und bei denen es um Befreiung oder die Erlösung des Menschen von Übel und Leid ging. Die Zuhörer blieben aber nicht mehr ruhig, als die ersten Takte von Ohrwürmern wie „Down by the riverside“ oder „Oh when the saints“ angestimmt wurden. Mit ihrem Klatschen sorgten sie für den entsprechenden Rhythmus.
Und es gelang den „Glory Gospel Singers“, sogar 30 Frauen und Männer zum Mitsingen im Altarraum zu bewegen, wo sie in dem für das Spiritual typischen Prinzip des „Call an response“ die Melodien der Vorsänger nachsangen. Das Lob blieb nicht aus: „That was super.“
Die vielen Zuhörer waren jedenfalls begeistert und gingen auch mit einem besonderen Gefühl nach Hause, das die bekannte Mahalia Jackson einmal so ausdrückte: „Die Zukunft der Gospel-Musik ist heller als ein Frühlingstag. Diese Musik wird auch bleiben, solange es Musik gibt, weil sie mitten aus dem menschlichen Herzen kommt.“