Nach einschlägigen Vorträgen über Zeichen, Logos und Piktogramme sowie über Farben und deren Symbolik warteten die Teilnehmer gespannt auf die Ausführungen von Kreisheimatpfleger Günter Lipp zum Thema „Zahlen“.
Der Referent mutmaßte, dass einige während seiner Ausführungen sagen werden: „So manches habe ich schon gewusst, aber nicht, warum es so ist.“ Am Ende konnten die Zuhörer aber mit Gewissheit behaupten: „Jetzt weiß ich noch viel mehr und kenne auch die passenden Erklärungen dazu.“
Zahlen – rational gesehen
Im ersten Teil widmete sich Lipp der Entwicklung des Zählens und Rechnens und stellte zunächst die verschiedenen Zahlensysteme vor, als da sind: Dual-, Zehner-, Zwanziger- und Sechzigersystem, die wir oft – wenn auch unterschiedlich – gebrauchen und es uns gar nicht immer bewusst ist.
Ein Überblick über die verschiedenen Zahlzeichen aus den wichtigsten Kulturen (Mayas, Inkas, Babylonier, Ägypter, Juden, Griechen und Chinesen) landete der Referent schließlich bei den römischen und arabischen Ziffern. Überraschenderweise hat sich die römische Zahlschreibweise bei uns bis ins Mittelalter gehalten, ehe über Indien und Mesopotamien die „neuen“ Ziffern nach Arabien kamen, von wo sie auch hierzulande ihren bleibenden Namen empfingen.
Dass die Schreibweise der arabischen Ziffern einem stetigen Wandel unterzogen waren, machte der Referent an einigen Beispielen deutlich, die sich aufmerksamen Beobachtern auch in Ebern erschließen.
In den Punkt „Verschiedenes“ packte Lipp jenes hinein, was es im Zusammenhang mit Hausnummern, Straßenbezeichnungen, aber auch im Hinblick auf das schulische Notensystem Wissenswertes zu erzählen gibt. Schnaps-, Prim- und Fixzahlen sowie Zahlencodes rundeten den ersten Teil des Vortrages ab.
Zahlensymbolik
Mit der Zahlensymbolik (Numerologie) beschäftigte sich der Redner in der zweiten Hälfte seiner interessanten Ausführungen. Nach einigen Besonderheiten, wie sie zum Beispiel aus China bekannt sind, ging er der Frage nach „Was bedeuten die Zahlen bei uns?“ Ausführlich wusste Lipp darüber zu berichten, welche Symbolik hinter unseren Zahlen steckt. Weit über zwanzig Zahlen wusste er zu erläutern.
Angst vor der Unglückszahl 13
Beispielhaft seien hier einige Erläuterungen zur Zahl „sieben“ aufgeschlüsselt: sieben Brücken, Siegel, Meilenstiefel, Tage, Berge, Zwerge, Todsünden, Sakramente, Meere, Planeten, Schwaben, Hügel von Bamberg und Rom, Weltwunder, Töne der Tonleiter und vieles mehr. Dass die Zahl „13“ als Unglückszahl gilt, ist hinreichend bekannt, dass die zwanghafte Angst davor Triskaidekaphobie heißt, war außer dem Referenten wohl keinem der Zuhörer bekannt.
Alle, die jetzt Interesse an diesem Thema gefunden haben und noch mehr über die Welt der Zahlen und ihre Symbolik wissen möchten, sollten es sich nicht entgehen lassen, diesen aufschlussreichen, fundierten und mit Humor gewürzten Vortrag anzuhören, wenn ihn Kreisheimatpfleger Günter Lipp wieder einmal im Angebot hat.