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Kottendorf
Die "Veitensteingruppe" erhöht den Trinkwasserpreis um rund 35 Prozent
Sehr zufrieden zeigten sich die Mitglieder der Verbandsversammlung der 'Veitensteingruppe' mit der Stromproduktion der Photovoltaikanlage auf ihren Gebäuden in den ersten drei Monaten.
Foto: Günther Geiling | Sehr zufrieden zeigten sich die Mitglieder der Verbandsversammlung der "Veitensteingruppe" mit der Stromproduktion der Photovoltaikanlage auf ihren Gebäuden in den ersten drei Monaten.
Günther Geiling
 |  aktualisiert: 26.09.2024 02:34 Uhr

Mit der "Anpassung der Verbrauchsgebühren" beschäftigten sich die Mitglieder der Verbandsversammlung des "Zweckverbandes zur Wasserversorgung der Veitensteingruppe" in ihrer jüngsten Sitzung. Mit 10:2 Stimmen wurde dabei eine Erhöhung des Trinkwasserpreises von 1,49 Euro/Kubikmeter auf 1,99 Euro/Kubikmeter beschlossen. Die Vorsitzende, Bürgermeisterin Ruth Frank, begründete dies mit den Worten: "Wir müssen jetzt investieren und da ist Handlungsbedarf gegeben."

Erst 2021 war der Wasserpreis von 1,07 Euro auf 1,49 Euro pro Kubikmeter angehoben worden und nach dem Ende dieses Kalkulationszeitraumes stand der Wasserpreis nun erneut zur Diskussion. Mit der Überrechnung der Gebühren hatte der Zweckverband die Kommunalverwaltung Dr. Schulte/Röder beauftragt. Simon Kohl stellte die Kalkulation für den Zeitraum 2025 bis 2028 vor. Dabei nannte er als Schwachpunkt, dass 50 Prozent der Zahlen "Planzahlen" sind.

Nach der letzten Überrechnung sei man mit einer Überdeckung gestartet, die aber jetzt aufgebraucht ist. Dazu seien Ausgabensteigerungen gekommen. Als die zwei wesentlichen Punkte bezeichnete er dabei die Steigerung der Personalausgaben von 160.000 Euro auf 200 000 Euro und die Steigerung der Unterhaltslasten von 75.000 Euro auf rund 140.000 Euro.

Mehr Rücklagen bilden

Seine Empfehlung lautete, den Kubikmeterpreis von 1,49 Euro auf 1,99 Euro anzuheben und gleichzeitig die Grundgebühr von 36 Euro auf 48 Euro im Jahr. Weitere Alternativen zur Rücklagenbildung wären die Anhebung auf 2,04 Euro oder 2,08 Euro pro Kubikmeter.

Die Vorsitzende des Trinkwasserzweckverbandes, Ruth Frank, setzte diese Zahl von 1,99 Euro im Vergleich zu einem Kopfverbrauch von 40 Kubikmeter Wasser im Jahr, dann wäre dies eine Steigerung pro Kopf um 25 Euro. Allerdings dürfe man auch nicht nur die Gebühren zum Vergleich hernehmen, sondern müsste hier die Grundgebühr mit einbeziehen.

"Mit diesem neuen Preis müssen wir uns aber nicht verstecken. Wir müssen investieren und darum ist Handlungsbedarf gegeben." Damit spielte sie auf die Maßnahmen Hydrantensanierung und Leitungsverlegung nach Kirchlauter an. Berater Simon Kohl meinte sogar: "Ich würde noch mehr Rücklagen bilden. Je mehr Rücklagen und Puffer, desto mehr kann man agieren".

Grundgebühr in der Diskussion

Verbandsrat Udo Karl, Lauter, erachtete es "als sinnvoll, den Wasserpreis noch mehr zu erhöhen, um die Leute zu erziehen und dass dies bei den Leuten im Kopf ist". Auch Bürgermeister Ronny Beck, Lauter, konnte sich eine Gebührenerhöhung auf 2,08 Euro gut vorstellen und das ohne Grundgebühr. Zweiter Bürgermeister Peter Großkopf von der Stadt Baunach stellte sich hinter die Aussagen des Büros Dr. Schulte, "das wir ja zur Berechnung bestellt haben. Wenn wir dann davon abweichen, hätten wir diese Berechnung nicht gebraucht".

Der Geschäftsleiter des Zweckverbandes Daniel Stürmer hatte eine klare Meinung. "Die Grundgebühr macht Sinn, denn jeder Kubikmeter muss ja gepumpt werden, auch nach Neubrunn. Sonst hat der den Vorteil, der nun wenige Kubikmeter verbraucht, aber die Anlage wie jeder andere nutzt." Eine andere Argumentation sei, je weniger Wasser gebraucht werden, desto teurer werde es und auch deswegen habe er ein Faible für die Grundgebühr. Dem schloss sich auch Ruth Frank an.

Die Mitglieder der Verbandsversammlung beschlossen dann mit 10:2 Stimmen, die Verbrauchsgebühr je Kubikmeter Trinkwasser von 1,49 Euro auf 1,99 Euro anzuheben und auch die Grundgebühr von 36 Euro auf 48 Euro zu erhöhen. In diesem Zusammenhang wurde auch beschlossen, diese neue Verbrauchsgebühr von 1,99 Euro auch für die zwei Kommunen zu berechnen, die von der "Veitensteingruppe" Trinkwasser erhalten.

Videofilm zur PV-Anlage

Dies gilt für den Markt Rentweinsdorf mit dem Gemeindeteil Salmsdorf, der im Jahr etwa 3500 Kubikmeter bezieht sowie für die Stadt Königsberg mit ihren Stadtteilen Bühl, Köslau, Hofstetten, Kottenbrunn und Dörflis, an die jährlich rund 23.500 Kubikmeter geliefert würden.

Ein Videofilm informierte die Verbandsmitglieder über die Funktion ihrer Photovoltaikanlage, die nun seit einem Vierteljahr in Funktion ist. Rainer Espig und Patrick Korte von der Firma 4SL Energy Beyond erläuterten die Funktionsweise. So habe man bisher 17.230 KWh erzeugt mit einem Eigenbezug von 39 Prozent und habe in den ersten drei Monaten 4650 Euro eingenommen. Bei der Art des Stromverbrauchs im Wasserwerk brauche es eine breite Erzeugung. "Wir können hier auf der Anlage auch ohne Speicher zu einer guten Eigenverbrauchsquote kommen."

Beim Ausbau der Staatsstraße 2281 von der Hasenmühle bis Kirchlauter verlegt die 'Veitensteingruppe' auch eine neue Trinkwasserleitung. Die blauen Rohre liegen schon zum Einbau bereit.
Foto: Günther Geiling | Beim Ausbau der Staatsstraße 2281 von der Hasenmühle bis Kirchlauter verlegt die "Veitensteingruppe" auch eine neue Trinkwasserleitung. Die blauen Rohre liegen schon zum Einbau bereit.
 
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