Angefangen hat alles mit zwei Frauen, denen es Spaß macht, gemeinsam in der Küche zu stehen. Denise Hülz aus Oberschwappach trifft sich gerne mit einer Freundin zum gemeinsamen Kochen. In dieser Runde fiel dann auch der eine oder andere Spruch über die Fernsehsendung „Das perfekte Dinner“. „Wenn ich mal beim perfekten Dinner bin, dann achte ich darauf“, war der Standardspruch der 29-Jährigen, wenn etwas mal nicht ganz so gelungen war.
Dann kündigten der Fernsehsender VOX und die Produktionsfirma ITV Studios an, eine Folge der bekannten Serie in Bamberg und Umgebung zu drehen. So kam die Kochpartnerin von Denise Hülz auf die Idee, ihre Freundin als Kandidatin für die Sendung vorzuschlagen.
Das Konzept der Sendung: Jede Woche gibt es fünf Kandidaten. An fünf aufeinanderfolgenden Tagen essen sie gemeinsam zu Abend, dabei ist immer ein anderer von ihnen der Gastgeber, der die anderen zu sich nach Hause einlädt und bekocht. Am Ende des Abends vergeben dann die übrigen Teilnehmer Punkte, mit denen sie den Abend bewerten. Dabei geht es sowohl um die Kochkünste als auch um die Fähigkeiten als Gastgeber. Für die höchste Punktzahl winkt am Ende ein Preisgeld von 3000 Euro.
Ähnlich wie die Aufzeichnung findet auch die Ausstrahlung jeweils an fünf aufeinanderfolgenden Tagen statt – jeweils von Montag bis Freitag. Gedreht wurden die Folgen aus Bamberg und Umgebung, die in dieser Woche ausgestrahlt wurden, Anfang Februar. „Die Woche war total intensiv“, erzählt Denise Hülz. „Alles hat sich nur ums Dinner gedreht.“ Die Freundin, die sie damals zur Teilnahme angemeldet hatte, sei in dieser Zeit ihre größte Unterstützerin gewesen. „Sie hat mich immer gefahren, mir beim einkaufen geholfen“, berichtet Hülz. Gut verstanden habe sie sich auch mit den anderen Kandidaten sowie dem ganzen 14-köpfigen Drehteam. „Sie waren alle sehr locker.“
Und was sagt die Oberschwappacherin dazu, ein Kamerateam in ihre Wohnung zu lassen und die Räume, in denen sie lebt, damit auch allen Fernsehzuschauern zu zeigen? „Es hat sich komischerweise nicht komisch angefühlt“, meint sie. „Ich hatte nicht das Gefühl, den Zuschauer zu sehr an mich ranzulassen.“ Immerhin durfte sie als Kandidatin auch selbst entscheiden, in welche Räume sie andere einen Blick werfen lässt, und was den neugierigen Augen der Fernsehzuschauer verborgen bleiben sollte. Wichtig war ihr nur, dass ihre beiden kleinen Kinder am Abend des Drehs nicht im Haus waren. Beim Dreh habe es sich dann angefühlt, „als wenn Freunde hier wären“, erzählt sie.
Denise Hülz ist von Beruf Flugbegleiterin. In ihr Haus, das in der Sendung zu sehen war, sind sie und ihr Mann im Juli vergangenen Jahres eingezogen. Beim Besuch der Heimatzeitung sitzt sie alleine am großen Esstisch, um den sich im Februar die fünf Kandidaten versammelt hatten. „Man muss sich schon auf die Zunge beißen“, erzählt sie. Denn vor der Ausstrahlung der letzten Folge darf keiner erfahren, wer das Preisgeld von 3000 Euro gewonnen hat. „Die Leute versuchen, jedes Grinsen zu deuten“, sagt sie. Jetzt, nach der Ausstrahlung der letzten Folge der Bamberger Dinnerwoche steht fest: Die Oberschwappacherin hat sich gegen die vier anderen Kandidaten durchgesetzt. Mit 33 Punkten hat sie gewonnen, knapp vor einem Teilnehmer aus Lisberg-Trunstadt, der seine Gäste in einen Schlosskeller einlud.
Das Drei-Gänge-Menü, das Denise Hülz ihren Gästen an dem Abend auftischte, hatte sie vorher bereits für einige Freunde testweise gekocht. „Beim Probedinner ist es ein bisschen besser gelungen als in der Sendung“, erzählt sie dem Haßfurter Tagblatt. Für den Sieg hat es dann aber trotzdem gereicht.
Als Vorspeise servierte sie eine Trilogie von der Tomate, dazu Parmesan im Speckmantel und Rapunzel. Als Hauptspeise gab es ein Edelstück vom Rind, serviert mit Whiskey-Sauce, Annabell-Mousseline und glasierten Möhren. Sehr geheimnisvoll klingt die Nachspeise: „Magic Chocolate Ball“.
Auf die Frage, wie sie auf diese Zusammenstellung gekommen ist, erklärt Denise Hülz: „Man sucht nach einem Menü, von dem man weiß, dass es vielen schmeckt.“ So würde sie an einem solchen Abend beispielsweise keine Innereien servieren, die zwar für manche als Delikatesse gelten, bei vielen aber auch auf Ablehnung stoßen. „Dann sollte es nichts zu leichtes sein“, meint sie. Schließlich müsse man als Kandidat ja seine Kochkünste zeigen, um mithalten zu können. Gleichzeitig sei es aber wichtig, dass es Gerichte sein müssen, die sich leicht vorbereiten lassen.
Und wie reagiert ihr Umfeld auf die Teilnahme an der Sendung? „Meine Mutter hat es erst nicht geglaubt“, erzählt Denis Hülz. Sie freut sich, dass die Reaktionen aus Familie und Freundeskreis durchweg positiv waren. „Viele waren begeistert, dass ich mir das zutraue“, erzählt sie. Von einer Frau aus Oberschwappach bekam sie außerdem mit, dass diese total überrascht war. „Sie hat sich mich gar nicht hinter dem Herd vorstellen können.“
Mit den anderen Kandidaten hatte sie übrigens verabredet, auch nach der Sendung weiterhin in Kontakt bleiben zu wollen. „Aber wie es so ist: es klappt eben doch nicht bei allen.“ Ein „harter Kern“ von drei Leuten, die gemeinsam an der Sendung teilgenommen haben, hält aber weiterhin Kontakt. Zudem planen sie weitere gemeinsame Treffen, bei denen sie zusammen kochen wollen.
Wer das Menü, mit dem Denise Hülz die anderen Kandidaten beim „perfekten Dinner“ überzeugen konnte, auch einmal probieren möchte, kann das am 21. April im Schloss Oberschwappach tun. Am Abend wird dort das Drei-Gänge-Menü serviert, Denise Hülz selbst wird den Gästen von ihren Erfahrungen mit der Fernsehsendung berichten.
Insgesamt sagt sie über die Teilnahme an der Sendung: „Jeder, der darüber nachdenkt, mitzumachen, soll es tun. Es war eine Erfahrung fürs Leben.“
Weitere Informationen im auf Denise Hülz' Blog www.familyandfly.blog. Das Dinner im Schloss Oberschwappach am 21. April beginnt um 19.00 Uhr. Eine Reservierung ist dringend erforderlich.