Schon vor dem offiziellen Beginn des Eberner Altstadtfests herrschte reger Betrieb an den Essens- und Getränkeständen. Der Fassbieranstich durch Bürgermeister Hennemann erfolgte dann pünktlich und ohne Komplikationen. Die beiden Fässer Freibier fanden schnell ihre Abnehmerinnen und Abnehmer, darunter auch eine Schülergruppe aus Denver, Colorado, die derzeit einen Schüleraustausch am Gymnasium Ebern absolviert.
Im Rathaushof gastierte ein waschechter Mittelfranke aus dem Städtchen Schillingsfürst, der nach Ebern gekommen war, um allerlei Lustiges aus seinem Alltag zu berichten. Das Fastnachtsurgestein Christoph Maul, vor allem bekannt als Sitzungspräsident der Prunksitzung "Fastnacht in Franken" in Veitshöchheim, erzählte mit schneller und spitzer Zunge von seinen handwerklichen Fähigkeiten, seinen jugendlichen Discobesuchen und den Online-Schwangerschaftskursen, die er vor der Geburt seines (real existierenden) Söhnchens Oskar besucht hatte. Die Besucher im voll besetzten Hof des Alten Rathauses amüsierten sich köstlich.
Keine Discostimmung am frühen Abend
Ab etwa 20 Uhr war an einigen Stellen des Festgeländes kaum noch ein Durchkommen. Platz war eigentlich nur vor der Grauturmbühne, wo DJ Valdemossa mit Technomusik versuchte, Discostimmung aufkommen zu lassen. So richtig kam das am frühen Abend noch nicht an. "Wenn ich die Wahl zwischen einem DJ und einer Band hätte, würde ich mich auf jeden Fall für die Band entscheiden", sagt Anna-Maria Dreßel im Gespräch mit dieser Redaktion. Mit dieser Meinung stand sie nicht allein, da gibt es wohl noch Diskussionsbedarf.
Auf der Bühne am Marktplatz heizte die Partyband "Volldampf" gekonnt und mit viel Schwung ein, es wurde getanzt, geklatscht und gesungen. Gähnende Leere herrschte auf dem Gelände der schmerzlich vermissten Beachparty.
Angespuckt und dann geschlagen
Stand Samstagabend 22 Uhr zeigte sich die Polizei mit dem bisherigen Verlauf zufrieden, im Sanitätszelt wurde gerade der erste Patient behandelt. Am Sonntag fiel das Zwischenfazit etwas anders aus. So war es laut einem Bericht der Polizeiinspektion Ebern in der späten Samstagnacht zu einer handfesten Auseinandersetzung zwischen zwei Besuchern des Altstadtfestes gekommen. Zunächst soll ein junger Mann seinem Gegenüber ins Gesicht gespuckt und ihm dann einen Schlag gegen den Kopf versetzt haben. Den Aggressor erwartet nun ein Strafverfahren wegen Körperverletzung und Beleidigung, heißt es vonseiten der Polizei.
In den frühen Morgenstunden mussten die Beamten zudem einen 37-jährigen Altstadtfestbesucher in Gewahrsam nehmen. Der Mann soll stark alkoholisiert gewesen und gegenüber anderen Besuchern aggressiv aufgetreten sein. Er musste die restliche Nacht in der Obhut der Polizei verbringen.