Richtig gerührt war Bürgermeister Thomas Stadelmann am Samstag kurz nach 15 Uhr, denn „dass bei dieser Hitze heute so viele Leute da sind, das hätte ich gestern nicht zu hoffen gewagt“. Zur Eröffnung des 34. Zeiler Weinfestes war trotz weit über 30 Grad Celsius der Marktplatz gut besetzt und die Zuschauer erlebten auch manche Überraschungen, denn im Zeiler Jubiläumsjahr gab es „Comebacks“ von Symbolfiguren, die eigentlich schon vor Jahren in den „Ruhestand“ gegangen sind.
Wie zu den allerersten Anfängen
Unter den Klängen der Stadtkapelle Zeil und der Heimatkapelle Ziegelanger zogen sie durch die Hauptstraße: Die Kinder der Zeiler Kindertagesstätten, die Weinprinzessinnen und der Bierprinz, die Trachten des Haßbergvereins und in diesem Jahr auch wieder der Liederkranz in schönen barocken Gewändern. Dann die Prominenz mit Landrat, Bürgermeister, Bundestags- und Landtagsabgeordneten, Kreisräten und Kandidaten der im Herbst anstehenden Landtags- und Bezirkstagswahlen – und vorneweg Gott Bacchus und sein Mundschenk von den allerersten Weinfesten.
Gerold Snater und Leo Maag ließen sich nicht lange bitten, nochmals in ihre Rollen zu schlüpfen, das Haupt weinumrankt und in weiße Tuniken gehüllt – sicherlich weniger schweißtreibend als die Reifröcke der Damen vom Gesangsverein. Und auch die „schöne Winzerin“ Uli Brech unterbrach ihren Ruhestand und schleppte mit strahlendem Lächeln die grüne Butte zum Marktplatz, wie sie das so lang gemacht hat. Fest zum Aufzug gehören auch die Turmwächter, deren Zahl sich im Jubiläumsjahr deutlich vergrößert hat.
Königin Klara gibt sich die Ehre
Festleiter Helmut Trautner begrüßte die Ehrengäste, die sich mit ihren Trinksprüchen der Hitze entsprechend kurz hielten, ganz nach der Vorgabe des Festleiters: „Zwei Minuten dauert das bei uns“. Auf die segensreiche Wirkung von Wein, aber auch der richtigen Menge Wasser dazu stießen die bayerische SPD-Vorsitzende Natascha Kohnen, MdB Sabine Dittmar, MdL Steffen Vogel, Landrat Wilhelm Schneider, die Pfarrer Michael Erhart und Jan-Christian Neiber sowie die Fränkische Weinkönigin Klara Zehnder an. Sie hatte die Einladung der Abt-Degen-Weintal-Prinzessin Elisabeth Goger ebenso angenommen wie weitere Hoheiten. Goger begrüßte die Weinprinzessin aus Sand Anna-Lena, Bierprinz Sebastian Gocker, Selina aus Oberschwarzach, Lena aus Traustadt, Maria aus Wipfeld mit dem Wipfelder Zehntgrafen, Dana aus Frankenwinheim, Annika aus Stetten, Maria aus Ramsthal, den Kitzinger Hofrat, Rebecca aus Albertshofen, Lisa aus Abtswind, Julika aus Gerolzhofen, Theresa aus Erlenbach, Wenke aus Obervolkach, Katharina aus Astheim und Hannah aus Donnersdorf. Weinkönigin Klara zeigte sich beeindruckt von dem Innovationsgeist, der im Abt-Degen-Weintal herrscht und genoss den malerischen Rahmen der Eröffnung ebenso wie anschließend die Besucher das Festwochenende, das erst am Montagabend ausklingen wird.