Die ganze Woche über geht es an der Berufsschule in Haßfurt um die Verkehrssicherheit. Ein ganzes Bündel an Angeboten hat Kurt Helbig als Mitglied der Schulleitung zusammengestellt, damit die Schüler sicher auf den Straßen unterwegs sind. Am Montag durchliefen die ersten Klassen das Programm „Mobil mit Köpfchen“ von ADAC und TÜV, es folgen Projekte zum Thema Alkohol und Straßenverkehr, außerdem wird an der Schule die Wanderausstellung „Schatten“ gezeigt.
Bei „Mobil mit Köpfchen“ geht es um Abgase und Lärm, die ein Auto produziert, und damit auch ganz konkret um den Geldbeutel, der bei Auszubildenden und Schülern meist ohnehin nicht sehr prall gefüllt ist. Dazu kommt, dass aggressives Fahren nicht nur den Spritverbrauch erhöht, sondern auch das Unfallrisiko. „Das Auto ist die meistgebrauchte Waffe in Deutschland.“ Mit dieser Feststellung begrüßte Uwe Hauber die Schüler. Gemeinsam mit seiner Kollegin Dagmar Mayer zeigte er in eineinhalb Stunden auf, welchen Unterschied es macht, ob man mit 1000 oder 3000 Umdrehungen fährt.
Schon die ersten Geräuschmessungen waren eindrucksvoll, noch mehr der Spritverbrauch beim normalen Anfahren und beim „Kavaliersstart“. Denn der Opel Astra des ADAC hat einen Zusatz-Computer eingebaut, der auch Werte misst, für die gängige Bordcomputer gar keine Anzeige mehr haben. So ging die Anzeige „Momentan-Verbrauch“ beim Normal-Start auf 320 Liter pro hundert Kilometer hoch, beim Kavaliersstart auf rund 1500. „Da müsst ihr stundenlang absolut spritsparend fahren, um wieder auf einen vernünftigen Mittelwert zu kommen“, erläuterte Hauber – „ganz abgesehen davon, dass ganz schnell die Kupplung ruiniert ist, das ist noch teurer als der Sprit“. Welche Mengen an Abgasen bei unterschiedlichen Drehzahlen erzeugt werden, wurde eindrucksvoll an zwei gelben Ballons deutlich, die über den Auspuff gefüllt wurden. Dabei vermittelte Hauber auch, dass diese Abgase nicht nur den Verfall von Gebäuden beschleunigen und die Gesundheit schädigen, sondern auch die Meere übersäuern und die Riffe absterben lassen.
Die Referenten des ADAC bemühten sich, bei den jungen Leuten ein Umdenken zu erzeugen. Die meisten wissen zwar, wie viel sie ihm Monat an Tankrechnungen bezahlen, die wenigsten allerdings errechnen ihren Spritverbrauch. Dabei könne fast jeder Autofahrer seinen Verbrauch um 20 Prozent senken, wenn er vorausschauend fährt, rechtzeitig nach oben – und möglichst selten nach unten schaltet.
Die Erläuterungen Haubers zur Abschaltautomatik, also zum rollen lassen bei eingelegtem Gang, waren für viele Teilnehmer sehr aufschlussreich, ebenso wie die Erklärung, warum Kurzstreckenfahrer öfter einen neuen Auspuff brauchen als Taxis beispielsweise. Auch wenn er Verständnis habe, dass für jung Leute Autofahren oft auch einen Spaß-Faktor hat, gab er ihnen zu bedenken: „Wir haben schon sehr sparsame Autos, aber noch nicht die richtigen Fahrer dafür.“