
Fast die ganze Bevölkerung von Greßhausen war auf den Beinen und feierte am Montag den offiziellen Abschluss einer umfangreichen Kanal- und Straßenbaumaßnahme in dem rund 130 Einwohner zählenden Ortsteil von Gädheim.
"Auch wenn es sich bei dieser Kreisstraße um keine ausgesprochene überörtliche Straße handelt, steht der Landkreis Haßberge zu seinem Grundsatz, die Dörfer im Landkreis mit einem guten Verkehrsnetz an die großen Verkehrsadern anzubinden und auf diese Weise das Leben auch in den etwas entlegeneren Dörfern lebenswert zu halten.", sagte Landrat Wilhelm Schneider.
Vor fast genau fünf Jahren wurde bekannt, dass der Schmutzwasserkanal zwischen Löschwasserteich und Wallfahrtskirche saniert werden muss.
Genauere Untersuchungen und Planungen haben ergeben, dass die zahlreichen Hausanschlüsse komplett erneuert werden müssen, während die Sammelleitung grabenlos saniert werden kann. Ebenso waren auch die Bordsteine und Entwässerungsrinnen in die Jahre gekommen und mussten saniert werden.
Ausbau "light" ohne Förderung
Da die Wartezeiten im Ausbauplan des Landkreises Haßberge nicht unerheblich sind, wurde entschieden, die Bord-Rinnenkonstruktion in Eigenregie und ohne Förderung zu sanieren. Da im östlichen Ast der Kreisstraße (vom Löschweiher bis zur Allee) der Hauptsammler samt Hausanschlüssen und aller sonstiger Versorgungsleitungen, wie Wasserleitung, Breitbandverlegung oder auch die Dorfbeleuchtung, zu erneuern waren, wurde schnell klar, dass von der an sich noch gut erhaltenen Kreisstraße nicht mehr viel übrig bleiben wird. Auch hier hat es der Zeitplan nicht zugelassen, einen geförderten Vollausbau abzuwarten.

Der Ausschuss für Bau und Verkehr des Kreistags hat deshalb entschieden, einen Ausbau "light", ohne Förderung, vorzunehmen. Dabei wurden die Bordrinnen-Konstruktionen erneuert, der Straßenunterbau nur im Bereich der Leitungsgräben sowie der Straßenoberbau komplett neu hergestellt. Auf diese Weise konnten die Kosten, im Vergleich zu einem Vollausbau, stark reduziert werden.
Kosten für die Gemeinde: etwas über eine Million Euro
Nach erfolgter Planung und Ausschreibung der Arbeiten hat der Landkreis grünes Licht für die Übernahme von Kosten von 166.493 Euro brutto gegeben. Wie fast schon üblich bei Sanierungsmaßnahmen dieser Art wurden im Laufe der Baumaßnahme, zur Sicherstellung einer nachhaltigen Sanierung, noch Zusatzleistungen mit einem Gesamtvolumen von rund 60.000 Euro durch den Landkreis beauftragt. Für die Gemeinde Gädheim belaufen sich die Gesamtkosten für die Kanalsanierung und andere Maßnahmen auf etwas über eine Million Euro.
Bürgermeister Peter Kraus betonte, dass die Absprachen und Planungen wie immer unkompliziert waren und auf kurzen Wegen Entscheidungen getroffen wurden, so dass es keine Verzögerung im Baubetrieb gab. Neben der Tiefbauverwaltung des Landkreises war das Ingenieurbüro Alka aus Haßfurt sowie die Firmen Newo-Bau und Hoch- und Tiefbau Müller. Nach gut drei Jahren Dauerbaustelle richtete Bürgermeister Kraus auch ein großes Dankeschön an die Einwohner: "Gerade in Zeiten, in denen die Straße mal wieder vom Regen matschig war und man vielleicht auch nicht auf dem gewohnten Weg ins oder aus dem Dorf fahren konnte, kam immer Verständnis von Eurer Seite, auch wenn es keine Gutscheine für eine kostenlose Fahrzeugwäsche von der Gemeinde gab".
