Eigentlich war die Verbindungsstraße zwischen dem Gewerbegebiet Haßfurt Ost, genannt „Godelstatt“, und der Kreisstraße nach Prappach von Anfang an Bestandteil der Planung dieses Gewerbegebietes. Entsprechend wichtig ist diese Straße für Kunden wie auch Geschäftsleute. Trotz der Planung war es aber ein weiter Weg, bis endlich die Realisierung dieser Straße in Angriff genommen werden konnte. Am 28. September im vergangenen Jahr war dann der erste Spatenstich, am 23. Juli soll die offizielle Eröffnung der Straße stattfinden.
Bauzeit im Rahmen
Die neue Verbindungsstraße verläuft in Nord-Süd-Richtung und hat eine Länge von 364 Metern. Die Fahrbahn wird 6,50 Meter breit. Mit einer Dauer von zehn Monaten sind die Arbeiten im Rahmen der Projektierung geblieben, wenn es auch geringfügige Verzögerungen gegeben hat, wie Bürgermeister Günther Werner im Gespräch mit dieser Redaktion einräumt.
Warnung der Stadträte
Der Baubeginn hatte sich jedoch um mehrere Jahre verspätet, da die Grundstücksverhandlungen mit den Besitzern sich als sehr schwierig erwiesen haben, so der Bürgermeister. Die Geschäftsleute aus dem Gewerbegebiet Godelstatt pochten aber weiterhin vehement auf den Bau dieser Straße. Bislang gibt es nämlich nur eine einzige Zufahrt zu den Supermärkten und Fachgeschäften in der Godelstatt. Das Gewerbegebiet ist ausschließlich über eine ampelgeregelte Kreuzung von der Staatsstraße zwischen Haßfurt und Zeil aus erreichbar. An problematischen Zeiten staut sich hier der Verkehr bis zur Aldi-Kreuzung zurück, ein Verkehrschaos und ein erhöhtes Unfallrisiko sind die häufigen Folgen. Schon seit langem warnen besorgte Stadträte, ein Unfall an diesem Nadelöhr könnte fatale Konsequenzen haben.
Auch für die Einwohner des Stadtteils Prappach wird diese Straße einen Vorteil bedeuten. Bislang müssen die Prappacher erst mühselig um das ganze Areal einschließlich Aldi-Kreuzung herumfahren, um zur Einfahrt zu gelangen. Auch dieser Umweg wird nach dem Bau der Verbindungsstraße nicht mehr nötig sein.
Hohe Kosten für die Brücke
Einen Planungsauftrag für die Verbindungsstraße gab es bereits seit 2013. Dass es dennoch einige Zeit gedauert hat, bis die Arbeiten beginnen konnten, lag daran, dass die Stadt erst die nötigen Grundstücke erwerben musste, über die die neue Straße verlaufen soll. Beim Bau der Entlastungsstraße war es auch erforderlich, eine Brücke über den Sterzelbach zu bauen. Ursprünglich hatte die Stadt mit einem Rohr unter der Straße geplant, durch das der Bach fließen könnte. Doch aus Naturschutzgründen muss auch Tieren, die nicht schwimmen können, eine Gelegenheit gegeben werden, unter der Straße durchzukommen. Diese macht etwa ein Drittel der Baukosten aus.
600 000 Euro vom Freistaat
Der Freistaat Bayern stellt 600 000 Euro für den Bau der Verbindungsstraße zur Verfügung, teilte Landtagsabgeordneter Steffen Vogel Anfang November vergangenen Jahres mit. Von den 1,4 Millionen Euro Gesamtkosten – in diesen Betrag fließen neben den Baukosten auch die Nebenkosten sowie die Ausgaben für den Grunderwerb ein – seien 988 000 Euro zuwendungsfähig. Der Fördersatz beträgt somit rund 61 Prozent.
Noch etwas teurer wäre der Bau gekommen, wenn die Anbindung der Verbindungsstraße an die Prappacher Straße mit einem Kreisverkehr erfolgt wäre. „Den hätte ich gerne gehabt“, gesteht Günther Werner. Aber für den Bau eines Kreisels wäre der Platzbedarf eindeutig zu groß gewesen, erkennt der Bürgermeister an.