"Für mich ist Lachen das Medikament Nummer 1". Diese Lebensphilosophie verteilte Ines Procter, die "Putzfraa" aus dem Frankenfasching in Veitshöchheim, mehrmals an die Gäste im Saal des Gasthauses Faber-Rädlein. Und sie hatte den Original-Kittel dabei, den sie heuer bei eben dieser Fernsehsendung trug.
Im ersten Teil ihres zweistündigen Vortrags steht sie "ganz privat" auf der Kleinkunstbühne des "Iwinner Tunnlsaals", und ätzt gleich gegenüber den Wildecker Herzbuben: "Die hätten schon ein Platzproblem hier". Die Putzfraa philosophiert – über Beerdigungen und das Sterben. Ja, doch, sollte man an diesem Abend nicht meinen. Und sie nimmt die Gäste mit in ihre Gedankenwelt: Dass beispielsweise auf Beerdigungen mehr gelacht wird als auf einer Hochzeit, weil bei einer Beerdigung "diese blöden Spiele" nicht gemacht würden.
Im zweiten Teil fährt Ines auf als die bekannte Putzfraa vom Frankenfasching. Mit ihrem langen Staubwedel kommt sie in den Saal, sie hat es vor allem auf Glatzen abgesehen, die sie mit dem Mob liebevoll streichelt. Schlappen, Kittelschürze und Dutt runden das "Outfit" ab, ehe sie die Schürze fallen lässt und das Glitzerkleid zum Vorschein kommt. Ihr Credo, das ihr im Leben Halt gibt: Auch wenn man von Trauer und Wut beherrscht wird – mal in sich gehen und dann lachen. Und das macht sie authentisch; denn jeder im Saal weiß, welch schicksalhafte Monate sie hinter sich hat.
Über Corona, Alkohol, Dreck und Staub in der Wohnung zieht sie her, und über Kinder, deren Schulbildung, und ja: die Teenager-Zeit vergleicht sie augenkneifend früher und heute und zieht die heutige in ihrer süffisanten Manier durch den Kakao – da bleibt bei den Gästen kein Auge trocken. Und sie nimmt sich selbst aufs Korn – oder auf den Korn? Beispielsweise wenn sie vom Aperol-Spritz-Abend erzählt, und anstatt um Mitternacht erst um drei Uhr morgens heimkommt, "und diese Drecks-Kuckucksuhr von der Oma dreimal Kuckuck schreit".
Um das Versprechen gegenüber den Kindern zu retten, gegen Mitternacht daheim zu sein, macht sie selbst weiter und schreit neunmal "kuckuck!" – also zwölf Uhr. Den turbulenten Redeschwall auf der Bühne unterbrechend, interpretiert sie einige bekannte Lieder mit eigenen Texten; denn: "Ich sing net, weil ich kann, sondern weil ich will".