Am Wochenende feierte die Freiwillige Feuerwehr Aidhausen in und an der Festhalle am Gänserasen ihr Jubiläumsfest. Seit mindestens 150 Jahren gibt es im Ort das organisierte Feuerlöschwesen.
Nach einer Blaulichtdisco am Freitag und einem Unterhaltungsabend mit der Stimmungskapelle „Dochrinna“ am Samstag stand der ökumenische Festgottesdienst unter freien Himmel am Sonntagvormittag mit Urlaubspriester Adrien Sene (Partnerpfarrei Ndiebel/Senegal) und Prädikant Gerhard Koch (Wetzhausen) auf dem Festprogramm.
In ihren Grußworten würdigten Bürgermeister Dieter Möhring, stellvertretender Landrat Oskar Ebert und Staatssekretär Gerhard Eck sowie Kreisbrandrat Ralf Dressel den Stellenwert der ältesten Bürgerinitiative zum Schutz vor Feuer.
Wie ein roter Faden zog sich der ursprüngliche Zweck der Wehr – von der Brandbekämpfung bis hin zur technischen Hilfeleistung bei Unfällen, Einsätzen im Natur- und Umweltbereich sowie der Abwehr von Gefahrenlagen bei extremen Unwetter – durch die Ansprachen.
Viele Stunden Freizeit
Für diesen ehrenamtlich erbrachten Dienst opfern die Mitgliedern der Wehr viele Stunden ihrer Freizeit zur Rettung von Menschenleben und dem Schutz von Hab und Gut der Mitbürger. Stellvertretender Landrat Oskar Ebert brachte es auf den Punkt: Ohne diesen ehrenamtlich erbrachten Dienst für die Allgemeinheit wäre der Feuerschutz schlichtweg nicht finanzierbar.
Deshalb sei auch für die Gemeinde die technische Ausstattung der Wehr ein wichtiger Punkt, so Bürgermeister Möhring. So soll die Feuerwehr in nächster Zeit ein neues Gerätehaus bekommen, da die bisherigen Unterbringungsmöglichkeiten für Gerät und Mannschaft an ihre Grenzen stoße. Die Planungen laufen in enger Zusammenarbeit mit Kommandant Hans-Jürgen Geiling und der Feuerwehrdienstaufsicht mit KBR Ralf Dressel, KBI Peter Hegemann und KBM Johannes Hauck.
Als Sprecher der Ortsvereine überbrachte Norbert Bock (TSV) Glückwünsche zum Jubiläum der Wehr.
Zum Abschluss gab das Aidhäuser Original Willi Gehrig eine Anekdote zum Besten: Er sei damals vor über 60 Jahren als 19-jähriger junger Bursche in einer Mitgliederversammlung der Feuerwehr nach langer, zäher Suche zum Kommandanten bestimmt worden. Als er tags darauf seiner Mutter von seiner Wahl als Kommandant erzählte, hatte sie die Befürchtung, dass ihr Junior nicht das Durchsetzungsvermögen für dieses Amt habe. „Da werden die älteren Feuerwehrkameraden nicht auf dich hören“, so die besorgte Mutter. Am nächsten Tag ging Gehrig zum Bürgermeister und gab den Posten des Kommandanten auf Weisung der Mutter zurück. So war er gerade mal für zwei Tage Feuerwehrkommandant von Aidhausen.
In einer Fotoausstellung in der Festhalle, die vom ehemaligen Feuerwehrkommandanten Werner Müller (1982 bis 2001) mit Ehefrau Elfriede und Manfred Bockelt zusammengetragen wurde, konnten die Besucher auf die vergangenen Jahrzehnte zurückblicken.
Festzug durch das Dorf
Der Festumzug startete am Friedhof und führte über die Ortsdurchfahrt und die Kaiserstraße zur Festhalle. Die Abordnungen der Ortsvereine und der umliegenden Feuerwehren begleiteten den Marsch, ehe das Festprogramm am Nachmittag startete.
Eine Fahrzeugschau der Feuerwehren, des THW Haßfurt und dem Bayrischen Roten Kreuz war ein echter Publikumsmagnet. Für die Jüngsten standen am Nachmittag eine umfangreiche Spielstraße sowie eine große Hüpfburg zur Verfügung. Höhepunkt war die Schauübung der Hofheimer Feuerwehrkameraden, bei der der Ablauf einer technischen Hilfeleistung nach einem Verkehrsunfall demonstriert wurde. Ein Traktor hatte einen Zusammenstoß mit einem Omnibus, drei Verletzte mussten von den Hofheimern gerettet werden. Kommandant Karlheinz Vollert (Hofheim) erklärte dazu den zahlreichen Zuschauern den Ablauf der Rettungsarbeiten, bei dem verschiedene Rettungsgeräte wie Hydraulikspreizer und -schere eingesetzt wurden.