Auf die Suche nach "Spuren von Licht" können sich in den nächsten Wochen bis zum 4. Dezember die Besucher der Galerie an der Stadtmauer in Eltmann machen. Dorothee Wittmann-Klemm stellt hier unter dem Titel "hikari" japanische Tuschemalereien aus, die seit Jahren ihr künstlerischer Schwerpunkt sind.
Ganz in der Tradition ist die Künstlerin mit ihrer Malerei. Denn sie hat sich nicht nur in die Tuschemalerei an sich verliebt, sondern sie nutzt auch die traditionellen Mittel: Tusche, die aus dem Ruß von Latschenkiefern gewonnen wird, malt sie auf dünnes Reispapier. Dabei stehen Schwarz, Weiß und die Zwischentöne im Mittelpunkt. Farben spielen eine "Gastrolle", setzen nur Akzente meist in rot oder gold. Deshalb muss auch immer wohl überlegt sein, wohin man den traditionell roten Signatur-Stempel setzt, denn er ist auch durch die Farbe ein wesentliches Bild-Element, erzählte die Künstlerin im Gespräch mit dieser Redaktion, als sie die Ausstellung für die Vernissage am Freitag, 29. Oktober, um 19 Uhr komplettierte.
Chinesische Malerei ist zu überladen
Wie kommt nun eine frühere Schulleiterin, die ihre künstlerische Neigung lange in der Fotografie auslebte, zur chinesischen Tusche-Malerei? "Ich habe eine Chinesin kennengelernt und bei ihr Privatunterricht genommen, weil mich diese Kunstform fasziniert hat", berichtet Dorothee Wittmann-Klemm. Doch die chinesische Malerei war ihr dann etwas zu farbig und überladen – der reduzierte Stil japanischer Malerei lag ihr weitaus mehr. Intensiv hat sie sich auch mit der chinesischen und japanischen Kultur auseinandergesetzt, auch einige Semester versucht, die Sprache zu lernen "aber die ist hochkompliziert und eine große Herausforderung," gesteht sie ein.
Jeder Strich ist wohl überlegt
Mit der Bildsprache tut sie sich da wesentlich leichter. Hier geht es um die Konzentration auf das Wesentliche. Durch das Weglassen kommt das Wesentliche besser zur Geltung. Jeder Strich will wohl überlegt sein. Wie das geht, das gibt Dorothee Wittmann-Klemm auch gerne weiter. Deshalb gibt sie während der Ausstellung in Eltmann auch einen Workshop an zwei Nachmittagen, der am Freitag, 3. Dezember, beginnt, und über die Vhs Haßberge gebucht werden kann.
Bisher stellte Wittmann-Klemm, die in Schonungen lebt und auch als Dozentin für verschiedene Bildungsträger arbeitet, vorwiegend zwischen Schweinfurt und Würzburg aus, nun hat sie sich erstmals ostwärts orientiert. Die Galerie an der Stadtmauer ist geöffnet von Donnerstag bis Samstag von 16 bis 22 Uhr. Galerist Gerold Jakob weist darauf hin, dass für die Galerie die 2G-Regel gilt.