Haßfurt ist um eine kleine Attraktion reicher: Am Montagabend wurde der erste Bouleplatz der Kreisstadt eröffnet. Mit der Agenda-Projektgruppe „Stadt, Land, Fluss“ hat die Stadt in den Mainwiesen, nahe dem Oberreuther Garten, diesen öffentlichen Platz angelegt.
Das Spiel mit den Kugeln ist sehr alt. Bereits 460 vor Christus empfahlen griechische Ärzte, darunter Hippokrates, das Spiel. Im Jahr 1900 gehörte Boule sogar zu den Sportarten der Internationalen Wettbewerbe für Leibesübungen und Sport, die in Paris zur Weltausstellung und im Rahmen der olympischen Sommerspiele ausgetragen wurden. Im Landkreis Haßberge gibt es schon einige Bouleplätze, wie in Hofheim, Uchenhofen oder Lendershausen.
Aufwertung der Mainwiesen
Die Idee, in Haßfurt ein Feld für das Spiel mit den Kugeln anzulegen, hatte Perry Alka von der Agenda-Projektgruppe „Stadt, Land, Fluss“. „Männer können sich am Bouleplatz zwanglos treffen und gelassen ein Spiel austragen.“ Zudem könne man damit die Mainwiesen aufwerten. Perry Alka hat den Plan für den Bau des Platzes erstellt.
Nachdem auch der Agendabeauftragte Dietmar Will, Bürgermeister Rudi Eck und Stadtkämmerer Wolfgang Hömer grünes Licht gegeben hatten, wurde ein 17 mal 4 Meter großes Feld ausgehoben. Das Feld wird durch alte Eisenbahnschwellen begrenzt, zwei Sitzbänke wurden aufgestellt und fünf Säulenhainbuchen gepflanzt. Eine Spielanleitung, so Dietmar Will, werde noch aufgestellt. Neben dem Maschinenring Hofheim hatten die Mitglieder der Agenda-Projektgruppe, vor allem Toni Schenk, Friedrich Müller und Dietmar Will, mitgearbeitet.
„Hier, wo eine der ersten Kegelbahnen der Stadt stand, können wir nun den ersten Bouleplatz eröffnen“, freute sich Bürgermeister Rudi Eck. Nach einem kleinen Umtrunk erklärte Wolfgang Müller aus Königsberg das Spiel. Er ist seit über 30 Jahren begeisterter Boulespieler, spielt vor allem im Urlaub in Frankreich und trifft sich seit einigen Jahren zweimal wöchentlich mit Gleichgesinnten, darunter Manfred Stühler, in Lendershausen zum Boule. „Die Kugel muss gut in der Hand liegen“, sagte er. Sie werde mit der nach unten gewandten Handfläche geworfen.
Boule sei ein Mannschaftsspiel. „Beide Teams versuchen, ihre Kugeln so nah wie möglich an die Zielkugel, auch Schweinchen genannt, zu werfen“, so Müller. Das Schöne sei, dass man sich an der frischen Luft bewegen und dabei gut unterhalten könne – auch wenn Schweigen während der Würfe oberstes Gebot sei, damit sich die Spieler konzentrieren können.