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HASSFURT
Die Krankheit Gürtelrose
Sabine Weinbeer
 |  aktualisiert: 25.06.2017 03:26 Uhr

Über die Gürtelrose und viele Gerüchte, die rund um diese Viruserkrankung kursieren, referierte Dr. Anton Aumüller beim VdK-Gesundheitsforum. Die Gürtelrose gibt es in verschiedenen Ausformungen an den unterschiedlichsten Körperstellen. Und es gibt, wenn auch selten, lebensbedrohliche Verläufe. Die eigentliche Ursache für die Gürtelrose sind die Windpocken. Der Körper wird nach der ersten Erkrankung zwar immun gegen die Windpocken. Der Virus Herpes Zoster schlummert aber in den Nervenknoten und kann von dort aus als Gürtelrose wieder aktiv werden. „Ohne Windpocken keine Gürtelrose“, erklärte Aumüller. Eine Impfung sei also doppelt sinnvoll.

Über 300 000 Menschen erkrankten in Deutschland jährlich an Gürtelrose, zwei Drittel von ihnen seien über 50 Jahre alt. Insgesamt könne man sagen, dass mindestens ein Viertel der über 50-Jährigen an Gürtelrose erkranke. Eigentlich sei die Gürtelrose harmlos, doch viele Patienten litten unter Folgeerkrankungen wie Dauerschmerz.

Der inaktive Virus kann durch Stress oder ein geschwächtes Immunsystem ausgelöst werden. Diese Schwächung kann auch durch eine Chemotherapie oder starke Medikamente erfolgen. Die ersten Symptome kommen, wie eine normale Grippe, mit Fieber daher. Wenn dazu aber ein Jucken oder ein brennender Schmerz kommt, ohne dass an der Haut zunächst was zu sehen ist, „dann muss man an Gürtelrose denken“, riet der Arzt. Gerötet sei die Haut meist erst nach drei bis vier Tagen, Bläschen bildeten sich weitere zwei Tage später. Wenn die Blasen verkrusteten, sei der Virus weg.

Wichtig sei vom ersten Tag an eine Schmerztherapie, damit sich die Schmerzen nicht manifestierten, erklärte Aumüller.

Da der Virus in den Ganglien zwischen den Wirbelkörpern „schlummert“, liegt die Gürtelrose meist im Bereich des Brustkorbs. Sie kann sich aber auch über das halbe Gesicht erstrecken, wenn der Gesichtsnerv betroffen ist. Befällt die Gürtelrose Auge oder Ohr, ist umgehend eine Infusionstherapie im Krankenhaus angezeigt, da Blindheit oder Taubheit drohen, warnte der Hausarzt.

Symptomatisch für die Gürtelrose ist, dass sie in der Regel halbseitig auftritt, weil der Nerv jeweils eine Körperseite versorgt. Selten gibt es einen „ganzen Gürtel“ oder auch den Befall des gesamten Körpers.

Die Folgen einer Gürtelrose sind vielfältig. Nervenlähmungen geben sich meistens wieder, wusste der Arzt, Pigmentstörungen und Narben bleiben – und bei vielen bleibt auch ein Phantomschmerz. „Der kann aber auch nach einigen Jahren durch gezielte Schmerztherapie noch behandelt werden“, so Aumüller. Nach einer Gürtelrose haben die Patienten außerdem ein erhöhtes Risiko für Herz- und Lungenerkrankungen.

Das Gesundheitsforum wird am 13. September fortgesetzt. Dann geht es mit der Bundestagsabgeordneten Sabine Dittmar um Fragen und Antworten zum neuen Pflegestärkungsgesetz. Die Vorträge finden immer um 15 Uhr in Haßfurt in der VdK-Kreisgeschäftsstelle (Torgraben) statt.

 
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